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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Band 21
Seite - 444 -
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Seite - 444 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Band 21

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Pellet Pehel vom Krankenlager nicht mehr aufstehen. Innerhalb 42 Tagen starb sie ungeachtet der sorgfältigsten Pflege im Hotel Ba« visre und wurde auf dem Leipziger neuen Gottesacker am 12. Juli beerdigt. Emil Devrient, ihr Lehrer, ließ auf ihrer Ruhestätte ein schlichtes Denkmal auf« stellen, welches am 21. August 1863 ein« geweiht wurde. Das Denkmal, ein Werk des Leipziger Modelleurs Einsiedet, besteht in einem schön geformten Kreuze aus polirtem Granit, ruhend auf hohem Postament und an seinen oberen Theilen geschmückt mit dem Lorbeer der Künstler» schaft. Ein Gitter von Bronze umgibt die mit Vlumenbüfchen bepflanzte Stätte. Die Inschrift des Denkmals lautet auf der vorderen Seite: „Ida Pellet starb in Leipzig am 10. Juli 1863 im Ruhme ihrer Kunst und in der Blüthe ihrer Jahre", aus der Rückseite: „Geliebt und unvergessen". I da P. war von seltener Schönheit, ihre theatralische Begabung war nicht gewöhnlicher Art, sie versprach Großes zu leisten, wenn nicht ein rascher Tod sie im Beginne ihrer künstlerischen Entfaltung dahingerafft hätte. Auf der Probe in Leipzig am 28. Juni sprach sie als Jungfrau von Orleans die letzten Worte: „Hinauf! hinauf! Die Erde weicht zurück, Kurz ist der Schmerz und ewig ist die Freude". Ueber die ein« getroffene Prophezeiung einer Zigeunerin, als sie noch ein zehnjähriges Kind war, „daß ihr Leben kurz und glanzvoll und sie als Jungfrau durch eine Jungfrau sterben würde", berichtet bei Gelegenheit ihres Todes Kölbel's „Theater>Chro. nik" in den „Erinnerungen eines alten Sängers". Der Bazar (Berliner Muster« und Moden« blatt, kl. Fol,) IX. Jahrg. (1863). Nr. 34 lmit ihrem Bildnis. — National-Zei« tu na (Berliner polit. Journal. Fol.) l«63. Nr. 32l u. 39l. im Feuilleton. — Sch le- sische Zeitung (Breslau, Fol.) 1863, Nr. 32?, im Feuilleton. — Europa (Leip» zig. schm. 4") 1863. in Nr. 20 der Wochen» chronik. — Fremden» B la t t , herausg. von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1863. Nr. 194. im Artikel: „Aufklärung der Affaire Pannewitz". Peltz, siehe: Pelcz, Johann sS. 436^. Pelzet, Franz Martin lL i terator und Geschichtschreiber, geb. zu Neichenau in Böhmen 11. November l735, nach Anderen 1734, gest. zuPrag 21., nach Anderen 24. Februar 1801). Das Leben dieses ausgezeichneten Gelehr» ten und Literators in Böhmen zieht sich auf den gewöhnlichen Geleisen aller mit Forschungstrieb begabten und literarisch thätigen Menschen in einfachster und schlichtester Form dahin. Pelzet's Fa« milie ist eigentlich eine öechische. denn noch Franz Mart in 's Großvater schrieb sich KoZisek (zu deutsch etwa Ziegenfellchen. Pelzlein), woraus in der Verdeutschung Pelzet entstand. Die Schulen besuchte Franz Mar t i n in seinem Geburtsorte Reichenau, wo die Piaristen bis zur vierten lateinischen Classe unterrichteten. Die übrigen latei» niscden Classen beendete er in Königgrätz. Nun sollte er dem Wunsche der Eltern gemäß die Wundarzneikunst erlernen, aber seinen Bitten gelang es endlich doch, die Eltern von ihrem Vorhaben abzubringen und ihm die Fortsetzung sei« ner Studien in Prag zu gestatten. Nun war er mit seinem Lebensunterhalte auf sich selbst angewiesen. Anfangs ging es ihm auch in Prag schlecht genug, endlich half ihm seine schöne Schrift, eine Eigen» schaft, auf deren besondere Pflege in den Piaristenschulen jener Zeit sorgfaltig Be« dacbt genommen ward. Durch seine schöne Schrift empfahl er sich so zu sagen selbst und bald fehlte es ihm auch nicht an Unterrichtsstunden, mit denen er seinen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich O'Donnel-Perényi, Band 21
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
O'Donnel-Perényi
Band
21
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1870
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
542
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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