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Vorposteudienstes in der Wiener«Neu.
siädter Militar-Akademie, welche er jedoch
wieder verließ, um als Hauptmann zur
Tiroler Landmiliz zu kommen. Dort ge-
lang es seiner Energie, in den Grenz-
Landgerichten Landeck, Pfung und Nau«
dersberg bald zwei Standschützen-Com«
pagnien zu bilden, wodurch der Grund
zum 1. Landmiliz-Regimente gelegt wurde.
Als Belohnung erhielt Hauptmann Penz
von Erzherzog Johann eine eigene
Standarte. Im Jahre 1803 verlor er
m Tirol den größten Theil seines Ver-
mögens, das Haus seiner Gattin wurde
vom Feinde geplündert und verwüstet,
und, da Tirol bayerisch geworden, erhielt
P. eine andere Bestimmung. Er kam
zunächst als überzahliger Hauptmann zu
Strauch-Infanterie. Im Jahre 1809
gerieth er zu wiederholten Malen in
Kriegsgefangenschaft, wobei er sich jedes-
mal selbst ranzionirte und einmal mit
Lebensgefahr aber glücklichem Erfolge
den Auftrag des Generals Rothkir ch,
sich nach Wels zu verfügen und die
Stärke des Feindes, seine Stellungen und
Bewegungen auszuforschen, zugleich aber
auch heimlich das Volk zur Ausdauer zu
ermuntern, ausführte. Im Jahre 18 l 3
stand er mit dem Regiments Strauch bei
Leipzig. I n der Völkerschlacht eroberte
er die sehr wichtige Position bei Döllitz,
wornach er bei seiner Erhebung in den
Adelstand das Pradicat erhielt. Im
Jahre 1813 machte er den Zug nach
Frankreich, im Jahre 1821 jenen nack
Neapel mit, wo er für seine Leistung mit
dem stcilianischen St. Georgs »Orden
äsUa Nsunions ausgezeichnet worden.
Der wackere Soldat erreichte das hohe
Alter von 86 Jahren. Seine Erhebung
- in den Adelstand war im Jahre 1830
erfolgt. Kneschke's „Neues allgemei-
nes deutsches Adels-Lcrikon". Bd. VI I , S. 93, nennt sein Pradicat irrig Dolitz
statt Döllitz.
Tiroler S chützen.Zeitung (Innsbruck,
4°.) i850. Nr. 27. — Oesterreichischer
Soldatenfreund (Wien, 4<>.) Jahrg. 1830,
S. l36.
Penzel, Abraham Jacob (Schrift-
stell er, geb. zu Torten im Dessau»
schen 17. November 1749, gest. zu Jena
17. März 1819). Sein Vater war erster
Prediger an der Stadtkirche zu Ießnitz
im Anhalt.Deffau'schen. Der Sohn er>
hielt eine gute Erziehung, wurde Magi»
ster der Philosophie und begann das
Studium der Theologie, darauf begab er
sich nach Berlin und spater nach Halle. I n
den Jahren 1772 und 1773 privatisirte
P. zu Ießnitz im Hause seines Vaters,
und ging dann nach Würzburg, wo er
das Jahr 1774 am Hofe des dortigen
Fürstbischofs verlebte, zugleich aber bei
einer größeren wissenschaftlichen Arbeit
— wie es scheint, bei G i.lso n'S ?omoiia.
li-anoonioa. — verwendet wurde. Im I .
1773 wurde er Musketier des Alt-Stutter.
heimischen Regiments zu Königsberg, als
Freiwächter, ohne jemals Dienste zu thun.
I m Jahre 1778 übernahm er eine Er-
zieherstelle im Hause einer polnischen
Edelfrau unweit Krakau, wurde dann
englischer Sprachmeister in Krakau selbst
und 1780 Director der akademischen
Buchdruckerei, zweiter Bibliothekar und
Lehrer der deutschen Sprache in souii-
nario 3t. ?etr1 daselbst. Im Jahre
1787 übernahm er eine Erzieherstelle im
Hause des Grafen Stanislaw Soltyk
zu Dichrowa, dann im Hause eines jun>
gen Herrn von Gusnar zu Pawlowicz
in Oberschlesien. Im Jahre 1792 lebte
er als französischer Sprachmeister zu
Teschen, wo er aber nur ein paar Jahre
verweilte, da er schon 1794 zu Kla«
genfurt die allgemeine gelehrte Zeitung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon