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Perego
die Provinz Venedig Bestandtheil des
Königreichs Italien geworden, veröffend
lichte die italienische Regierung Fili»
puzz i's Gutacbten. Dieses lautete aber
dahin, daß.Perego m Folge eines ihm
verabreichten Giftes, genannt Danterina.
gestorben sei. Spuren dieses Giftes hat-
ten sich in den Eingeweiden, auf der be-
fleckten Betideckö und im blutigen Aus-
wurfe, mit dem der Boden des Kranken-
zimmers bedeckt war. gefunden. Die ita»
lienische Negierung hat die strengste straf«
gerichtliche Untersuchung des vermeint-
lichen Verbrechens angeordnet. Pe>
rego's gräßlicher Tod und gerade zur
Zeit, als er mit den kirchlichen Gewalten
im heftigsten Hader war, hatte nicht nur
in Italien, sondern selbst im Kaiserstaate
große Sensation erregt. In seinem
schriftlichen Nachlasse hatte sich das voll-
ständige Manuscript einer epischen Dich«
tung, betitelt: „I I oouto I^oinaräi",
vorgefunden. Perego war Ritter des
Franz Ioseph.Ordens.
Wiener Zeitung 1863. Nr. 243. — Presse
(Wiener polit. Vlatt) 1563, Nr. 288; i865.
Nr. 49: „Corrcspondenz aus Padua". —
Fremden» Blat t . Herauögegedrn von Gust.
Heine (Wien. 4«.) i863. Nr. 284. 2L6, 289.
306; t86?. Nr. 229 ^theils in den Correspow
denzen, theils in den Tagesberichten). —
Morgenpost (Wiener polit. Blatt) 18V7,
Nr. 230, im Feuilleton: „Eine Enthüllung".
— Neueö Wiener Tagb la t t l867,
Nr. 167.- „Also doch vergiftet". — Katho«
lischer Wahrhei tsf reund (Gratzer Kir-
chenblatt, 4".) 1863. Nr. 44, S. 3^5: ^Der
Tod drs Herrn Perego". — Salzburg er
Kirchcnblatt (4«) 1863, S. 366: ,.Corre<
spondenz aus Verona"; S. 373: „Ergänzun»
grn zum Tode Perego'6". — Derselben Fa<
milie gehören an: <. Antonio Perego
(geb. zu Aldeniga im Mailändischen im Jahre
1787, gest. zu Brescia l9. December 1848).
Die philosophischen Studien hörte er in
Mailand, in Pavia die Mathematik, die er
nüt besonderer Vorliebe und großem Eifer
betrieb. Er erlangte die Doctorwürde und
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bald darnach, im Jahre i8 l i , das Lehramt
der Ehcmie und Naturgeschichte am Lyceum
zu Facnza. Vier Jahre versah er dasselbe,
als im Jahre i8l3 in Folge politischer Ver»
änderungen die Nomagna vom Königreiche
Italien getrennt wurde und P. in sein Va<
tcrland zurückkehren mußte. Als im nämlichen
Jahre die Lehrkanzel der Physik am Lyceum
zu Brescia erledigt wurde, erhielt bei der
'Bewerbung P, dieselbe. Dreißig Jahre wirkte
P. als Lehrer und Gelehrter auf diesem
Posten, dann wurde er Professor der Physik
in Padua, wo jedoch seine Wirksamkeit von
kurzer Dauer war. Seine körperlichen Kräfte
nahmen sichtlich <ib und während eines Ferial»
aufenthaltcö zu Brescia im Jahre 1848 ereilte
ihn im Alter von 62 Jahren der Tod. Als
Fachschriftsteller hat P. folgende Arbeiten durch
den Druck veröffentlicht: «Nsiuoi-i«. wtorno
ai xi'0Q65Li inscanici atti u, svNupxai'S uo'
oai'pi I' slsttrioita. 3tl>.tioa eoo." (Li'SLoiI,
1843); — in den ^ n u a l i äi l iäioa.,
Jahrg. 1827: ^N^sl-iiuLütt önl
aciäo oarbonioo", und in a 2,1
nsl mQlQuric,^. P, lvar Mitglied des ^.tsnoo
äi I3l68eik. ^ll ainins utar i ä^li' ateueo
61 Ni'LLcia äaU' auno 1648 k wtto ii 1850
(LiLäcia. ili^'0, Venturivi, 8<>.) p. 283. —
Poggendorff ( I . C.), Biographisch'lite-
rarisches Handwörterbuch zur Geschichte der
exacten Wissenschaften (Leipzig t839. Barth,
gr. 8".) Bd. I I , Sp. 4U3,) — 2. Luca Pe»
rego, dcr in der ersten Hälfte des 16. Jahr«
Hunderts lebte und in der Geschichte jener
Tage als tapferer Kriegsheld öfter rühmlichst
erwähnt wird. Er war ein Waffengefährte
des Iohann Jacob M«,' oiciS. mit dem
er an dein Sturnic von Wonguzzo und an
der, Einnahme uon 3ccco theilnahm. Später,
beaab sich P. in das Feldlager zu Kaiser
Kar l "V., der ihn auf das Ehrenvollste auf«
nahm und, um sich seiner in allen schwieri«
gen Fällen zu bedienen, stctö zur Seite haben
ivollte. Missagl ia in seiner «Vita äi <3ia.u
Oiaeomo äe' Aaäiüi" schreibt 2. 140 über
Perego: „^u FratisZimo a, <^622i-o, cos xor
v^oi'6 in imp?L26 ät,i'a.c>rcl.inHri6, vol26 od.s
in huelia, FusrrH serviäss Lsnxn. pHrt.iea-
lai-s earioo". Als der Kaiser nach Flandern
ging. schickte er Perego mit Aufträgen zu
MediciS. An dem großen Sieg?, den Kar l
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon