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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Band 21
Seite - 478 -
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Seite - 478 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Band 21

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478 Perenyi bi5 zur Stunde mit dem Freiherrntit^l be» ^nügen. Zugleich behieltcn sie die ihnen mit dem am 25. Jänner 1486 grschlosscncn Reichs« tage verliehen.,' Würde des Erbgespans des '.'ivaujvärer ComitlNeö. an welchem Reichs« tiae sie auch als coinileä V^^stui oder li.Tron^s u<Ttui'ulc?8 classificirt und darnach befugt waren, ein eigenes Vanderium aus» znrüstln. Die einzelnen Sproßen dieses Ge» s^Iechles waren meist Krie>ishcldm. mit deui Muthe derselben nicht selten die von Rücksich- ten auf ihren eigenen Vortheil und eine mäch» nae äußere Stellung beeinflußte staatsmän« nische Klugheit verbindend. Dadurch gelang- ten sie anch ?.u einem großartigen Güterrn'sitz, der sie bald zu Rivalen der mächtigsten Ma< gnaten des Landes machte, der aber im Laufe dt>r Zeiten durch verschiedene Ereignisse um ein Bedeutendes geschmälert wurde. Ein mächl!>nr Hebel ihrer Macht war ihre offene Parteinahme für die Reformation, wclcher sie auf ihren Gütern zunächst Eingang verschaff« ten und sie mit allen ihnen zu Gebote stehen» den Mitteln schützten und beförderten. Nur wenige dieses Geschlechtes widmeten sich dem Dienste der katholischen Kirche, in welcher dieselben eine mehr untergeordnete St?lle be< daupteten. Die Hauptursache ihres Verfalls mag in dem Bestreben nach der Königskrone Ungarns zu suchen sein, für welche sie sich ungleich würdiger hielten, als manche Prä« tendenten, welche dieselbe dem Hause Oesier« reich streitig machten. Kaum aber dürfte unter den Magnatengeschlechtern des Landes ein zweites zu finden sein, welches seinen Stamm so rein ungarisch zu erhalten wußte, wie eben die Peränyi . Ein prüfender Blick auf ihre Stammtafel zeigt, daß sie ihre Heirathen unmer nur mit Frauen des Landes und mit solchen geschlossen haben, welche den mächtig» sten Geschlechtern angehören, wie mit Frauen aus den Familien der Barkoczy, Bat» thyäny. Bornemisza, Dessewffy, Eßterhäzy, Frang ipan, Forgäcs, .Närolyi , Äol lonics, Korn is . Re- uicky. Szechsnyi, Thurz6. Teleki. Wesselsnyi u. A. Der letzte geschichtlich bedeutende Nan'.enträger dieser einst so mäch» ugen Familie ist der Freiherr Sigunlnd P., der, wie es scheint, den dem Hause Oester« reich feindlich gesinnten Traditionen seiner Familie folgend, in den unglücklichen Jahren 1848 und 1849 als Präsident der Magnaten- tafel einer der Ersten war, welcher die Unab» hängigkeitserklärung Ungarns zu Debreczin in der Sitzung vom 14 April 1849 unterzeich« tiete, Kossuth als Präsidenten der Republik, oder wie er nachher genannt wurde. „Lan> desaouverneur". anerkannte und seinen der Revolution geleisteten Vorschub mit dem schimpflichen Tode durch den Strang auf der Sandstätte hinter dem Pesther Neugrbäude büßen mußte. Der Hauptbesitz der Familie bestand bis vor dem Jahre 1848 in der Herr« schaft Nagy-Szöllös; das ihnen einst gehörige, im Czerehilter Bezirke der Abaujviirer Ge< spanschaft gelegene Dorf Per6nn. von wel< chem die Familie Namen und Praoicat (äs oaäsiu) entlehnt, ist schon früher in den Besitz der Freiherren von Mesko übergegangen. Noch ist zu bemerken, daßdiePeru nyi nicht zu verwechseln sind mit der ungarischen Grafen« famllie Ber6ny, die ihr Stammhaus Ka» rantö<Ver6ny in dem Fileker Bezirke der Neo» grader G>,'spanschaft haben und ihren Ursprung von Michael de Ber6ny, der im Jahre 1231 das Dominikanerkloster zu Pesth gestif- tet, ableicen. Einer dieser Beräny, Graf Thomas, war in den Jahren 1727—1747 Obcrgespan des Zempliner Comitates, und sein Bruder S ig iSmund, Bischof von Fünfkirchen. Obergespan des Bar>-,nyer und Tolnaer Comitates. ^a^«, ^Ivän , d. i. Die ungarischen Fa» milien mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Mor. Räth. 80.) Bd. IX, S. 22Ü-237. ll. Iejondcrs denkwürdige Sproßen des Frei- yerrngeschlechtes Perönyi. 1. Gmerich (II.), ein Vetter Peirr 's (III.). erscheint auf einer Urkunde vom Jahre l402, worin König Si» gismuno den Herzog Albrecht von Oester- reich zu seinem Nachfolger ernannte, als „lii'iäoin 001N6L siouloruin" (Szeklergraf). Später wurde er Kanzler des Königs. von dem er daS Schloß UjUilr zum Geschenke er» hielt. Von seinen Söhnen spielt Johann (III.) ^S. 482, Nr. 10) in Ungarns Geschichte eine wichtige Rolle. — 2. Enterich (III.) (gest. 5. Februar 1319). ein Sohn des kampflustigen Stephan (III.) I^S. 486, Nr. 19), der sich durch seine Staatsklugheit und Tapferkeit zur höchsten Würde im Lande, zu jener deS Pala» tins. emporgeschwungen hatte. Er trat als« bald als Gegner des Hauses Zapolya auf, dessen Absichten, sich an die Spitze Ungarns zu stellen, er bald durchgeblickt. Dadurch empfahl er sich der österreichischen Partei, und dem Einflüsse des Großwardeiner Bischofs Georg Szakmari war es gelungen, auf dem Reichs«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich O'Donnel-Perényi, Band 21
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
O'Donnel-Perényi
Band
21
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1870
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
542
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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