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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Band 21
Seite - 481 -
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Seite - 481 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - O'Donnel-Perényi, Band 21

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481 Perönyi seinen Unternehmungen nicht eben vom Glücke begünstigt; im Hause jedoch und vornehmlich aegen seine Gattin Helena, eine geborne Orszagh, die Letzte ihres Geschlechtes, ein Unhold sonder Gleichen. Anfänglich schlug er sich in Erbitterung über des Vaters Schicksal zur Partei Isabella's, der Witwe Zapo< lya's, später aber ließ er sich für Ferdi» nand gewinnen.' Noch sehr jung, kämpfte er 1550 unter Bäthory gegen die Türken, im folgenden Jahre wurde er mit einer Abthei« lung Huszaren nach Genua geschickt, um den König Mar im i l i an I I . und die Königin bei ihrer Ankunft auS Spanten zu empfangen. Den Entsatz der von den Türken 1553 hart- bedrängten Feste Filek konnte er. „ruäis 1322» 7U2Y.HS bsM", wie ihn sein Geschichtschreiber nennt, nicht bewirken und mußte die tapferen Vertheidiger des Schlosses ihrem Schicksale überlassen. Im Jahre 1354 wurde er HIkFistsr lavenüeoruin und im Jahre 1355 Comman. dant in den Comitaten diesseits der Theiß. Eine erbitterte Fehde führte er gegen die Dov6. welche zur königlichen Partei hielten und als Erben der Paloczy die Herrschaft Patak, welche Persnyi besaß, in Anspruch nahmen. Aber er hatte in seinen Kämpfen widrige Erfolge, entkam zu wiederholten Malen mit genauer Noth der Gefahr, gefan» gen zu werden, und er mußte es erleben, daß sein Schloß Patak von seinen Gegnern auf da6 Furchtbarste verwüstet wurde. Diese Miß« erfolge schienen ihn bewogen zu haben, sein ferneres Heil auf, Seite Ferdinand's zu suchen. Durch des Erzbifchofs Olahi Ver- mittlung suchte er in Gnaden bei König F er< dinand aufgenommen zu werden. In der That aelang eö auch den Bemühungen Olähi 's und Andreas Bäthory's, daß ihn König Ferdinand wieder in Gnaden auf» nahm, aber die ibm von Zapo lya's Witwe verliehene Würde eines ßsusraüs Oaviraneus mußte er aufgeben. durfte aber die rincs Kla^iLtsi' t^vernieornw. re^Hliun^ behalten. Er fand sich nun am 3. September 1563 zur Krönung Mar imi l ian 's in Preßburg mit 113 Reitern ein und trug dem Konige das Schwert des h. Stephan vor; auch wurde er zu einem der Commissarien ernannt, welche das immer wiedrr. aber stets vergeblich ge» stellte oium äbLiäsi-iuiv. der Grenzberichttgung mit Polen zum Abschlüsse bringen sollten. Noch führte er, als der kaiserliche General S'chwendi sich ansckickte>. Tokaj zu belagern, dem Heere desselben 400 Reiter un2 50U Fuß- v. Wurzdach, biogr. 3erikon. XXI. ^Vcd ganger zu, und brachte auch am 11. Februar t663 die Feste zum Falle. Den Rest seines Lebens verlebte er — gichtischer Leiden wegen — in Unthätigkeit, bis er. erst 33 Jahre alt, starb, ohne von seiner Gattin Erben zu hin- terlassen. Seine großen Güter sielen nun dem Fiscus anheim, nur Terebes nicht, das er seiner Gemalin Helena ^s. die Folg.) als Witttyum verschrieben hatte. — 9. Helena (gest. 1. Mai 1369), die wenig beneidend werthe Gattin des Vorigen ist eine ge. borne Orszägh. Sie war eine Schwester Christoph's Orszägh de Guth. des letz- ten Sprößlings dieser einst berühmten Fa- milie. An der Seite ihres Gatten lebte sie ein bedauerliches Dasein. An seiner Tafel durfte sie mit keinem Manne sprechen, keinen Mann ansehen, nicht aus den Fenstern des Schlosses schauen, die jedesmal, wenn er das Schloß verließ, sorgfältig verschlossen und von ihm mit seinem Siegel versiegelt wurden. Einmal während seiner Krankheit, als sie ihn auf das Sorgfältigste pflegte, hatte sie zufäl- liger Weise das Gewand seines adeligen Va« fallen Stephan Sem sey berührt. Wüthend vor Zorn, befahl er, sie sofort in den Kerker zu sperren, wo sie Hungertodes sterben sollte. Nur den dringendsten Vorstellungen seiner Freunoe gab er endlich nach und nahm seinen Befehl zurück, dafür aber wurde der junge Sem sey eingekerkert und bald darauf ver< giftet. Als Persnyi selbst schon dem Tode nahe war, zwang er ihr das Versprechen ab, nicht zum zweiten Male zu heirarhen. Sie bat ihn, sich solcher unnützer Gedanken an die Zu- kunft zu entschlagen. da sie an dergleichen bei seinem Leiden nicht denke. Gabr ie l aber, von seinem Argwohn, sie stehe in einer heimlichen Verbindung, befangen, ließ seinen Leibarzt Johannes Vi tus rufen und zwang denselben unter Androhung augenblicklichen Todes zur Bereitung eines wirksamen Giftes, das er mit eigener Hand der arglosen Frau kredenzt haben und dem sie wenige Tage nach seinem Tode erlegen sein soll. Diese Darstellung des EndeS der als tugendhafie und tadellose Hausfrau geschilderten Helena, wie der Hofkanzler und Bischof von Großwaroem Franz For» gach im 17. Buche seiner „Nsi-uui kuuFüi-i- gibt, ist falsch; wenigstens hat Helena den Giftbecher nicht geleert, denn sie lebte noch zwei Jahre nach Gabriel'S Tode zu Tere- veö, wo sie am i. Mai !369 starb, wie Magister Szikszay in ihrer zu Witttnberg .28. Februar 1870.) 31
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich O'Donnel-Perényi, Band 21
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
O'Donnel-Perényi
Band
21
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1870
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
542
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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