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genoß er diese Würden, bei einem Überfalle
der vor Munkäcs lagernden Truppen der
Königin Isabel la wurde Michael von
der aus einer Feldschlange geschossenen Kugel
im Hüftbein so schwer getroffen, daß er zwei
Tage darnach seinen Geist aufgab. Die ob«
erwähnte Geschichte mit den Zigeunern wird
von den ungarischen Historikern Istvl lnf fy
lid. XIX und Ladislaus Thurocz verschie»
den erzählt; vergleiche H ormayr's „Taschen»
buch für vaterländische Geschichte", VI. Jahrg.
(182»), S. l23, und das Archiv für Ge>
für Geschichte. Statistik u. s. w., Iahra. 1818,
Nr. 132, S. 524. Nr 36. —13. Nikolaus (I.).
ein Sohn Urban's, der von den Genealogen
als der Stifter des Geschlechtes der Persnyi
angesehen tvird. erscheint bereits in einem
Kaufinstrument vom Jahre 1321, durch wel-
ches er den Besitz von Szent-Kereszt im Sä>
roser Comitate von Dominicus de Nädasd
erwarb, als oomeL. Er ist wohl auch der
nämliche, der zu Hrapko das Augusiiner<Ere<
mitenkloster zum h. Geist stiftete und im Jahre
1334 mit einem Besitzthum ausstattete. Die<
srö letztere sprach im Jahre 1331 Laurenz de
Vitez als Eigenthum an und wurden diese
Ansprüche auch vom Gerichte anerkannt. Als
nun der Prior von Hrapko für da5 verlorene
Besihthum von Pervnyi ein anderes ver»
langte und der Necht5streit vor den Palatin
kam, entschied dieser, daß Nikolaus Per6.
nyi die Possession Mochma an das Kloster
abzutreten habe. welches Urtheil auch im Jahre
13ül vollstreckt wurde. Nikolaus hatte eine
zahlreiche männliche Nachkommenschaft, aus
welcher insbesondere Nikolaus (II.) f^s. d.
Folg.) bemerkenswrrth ist. — 14. Niko-
laus (II.). ein Sohn Nikolaus' (I.).
machte gleich seinem Vater eine geistliche
Stiftung auf seiner Herrschaft Szent'Kereszt
im Säroser Comitate. Er richtete an den
Papst Benedict XI I . eine Vorstellung, daß
auf seiner stark bevölkerten Herrschaft weit
umher kein Priester vorhanden sei und nebst«
dem die Katholischen mit schismatischen Rus»
niaken untermischt leben. In Folge dessen
gedenke er zu Szent-Kcreszt ein Minoriten«
kloster zu errichten. Der Papst gestattete nun
in einem an den Graner Erzbischof Telegdi
Grafen von Csanao gerichteten Bl'rve <1äo.
6. September 1340 die Errichtung des Klo»
sters, sobald die zur Erhaltung desselben nö«
thigen Erfordernisse beigestellt sein würden. —
13. Nikolaus (III.). ein Enkel Niko l a us(I.)
und Vetter Nikolaus (II.). war ein tapfe» rer Kriegsheld und ein Günstling des Königs
Sig ismund, der ihn für seine Tapferkeit
so freigebig beschenkte, daß dadurch d^r erste
Grund des Reichthums der Persnyi gelegt
wurde. Im Jahre 1390 hatte Per6nyi bei
einem Einfalle der Türken in ungarisches
Gebiet sich denselben mannhaft entgegenge-
stellt und ihnen eine starke Niederlage beige»
bracht, in Folge welcher viele auf der Wahl-
statt blieben, der Rest aber schleunige Flucht
ergriff. Dafür beschenkte König S ig i 5 m und
seinen „lieben getreuen Nikolaus de Per6n
Ban von Szörenyi" mit den kön. Städten
Patak und Ujhely sammt der bei ihnen erbau»
ten Burg und mit den Possessionen Borst,
Kis.Toronya und Ordo, sämmtlich im Zem«
pliner Comitate gelegen, ferner mit der im
Abaujvärer Comitate gelegenen Possession
Syna. Dieser Zweig der Per<3nyi scheint
mit den Söhnen des Nikolaus (III.) um
das Jahr 1436 erloschen zu sein. denn im
genannten Jahre verfügte der König ander»
weitig über die Herrschaft Patak und Ujhely.
— 16. Peter (III.), ein Sohn 2 imo n'S (I.),
war 1415 Graf der Szekler, d^nn aber «luäsi
euriks rsFias, überdieß auch ein tapferer
Kriegsheld. Im Türkenkriege, als der König
daö oon den Türken vertheidigte Schluß Ga<
lambocz persönlich belagerte, hatte er sich vor
dessen Augen durch seine furchtlose Tapferkeit
ausgezeichnet und bei dieser Gelegenheit am
Haupte eine tödtliche Milwundc empfangen.
Später stellte er sich den Christenfeinden, die
in den transalpinischen Bezirk eingebrochen
waren und viele Christen cilö Sclaven mit.
schleppten, neuerdings entgegen, schlug sie
auf's Haupt, erbeutete ihr Hauptdanner und
befreite viele Christenfamilien aus der Scla»
verei. In den daiauf folgenden Kämpfen
gegen die treulosen Walachen besiegte er auch
diese und wurde bei dieser Gelegenheit schwer
am rechten Arme verwundet. Noch mehrere
Wunden aber erhielt er, alS er zur Verthei»
digung der syrmischen Grenzen beordert, dort
den häufigen Einfällen der Ungläubigen Wi-
derstand zu leisten hatte. Vei Beginn der
Parteiungen im Lande und als Stephan von
Debrö offen die Fahne deS Aufruhrs erhob
und ein Fremdling, der Sohn Karl's von
Durazzo, als König in'6 Land berufen
wurde, hielt P. treu zu seinem Könige und
schlug die Aufrührer in einem siegreichen Ge<
fechte bei Nagy-Patak, in welchem er neuer,
dings eine fast tödtliche Kopfwunde erhielt,
an welcher er lange litt. Der König beschenkte
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
O'Donnel-Perényi, Band 21
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- O'Donnel-Perényi
- Band
- 21
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 542
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon