Seite - 59 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22
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Peftiaur Peftiaur
zu Klagenfurt und zuletzt Präfect der
höheren Schulen zu Linz, wo er auch
im Alter von 37 Jahren starb. I m Drucke
hat er herausgegeben: „^)
(idiä. 1732) 420.); ___
4737, 4".); auch hatte er eine
deutsche Ausgabe der Briefe des h. Hie<
ronymus, mit einer Lebensbeschreibung
desselben und einer Vorrede (Gratz 4748.
8".). veranstaltet.
ti5d. i853, I.sx. 8».) x. 26«.
Pestiaux, Joachim (k. k. Major und
Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb.
zu Ph i l ippev i l le im Jahre 4772,
gest. zu Marchienne au Pont in
Belgien 24. Februar 1833). Noch sehr
jung. trat er bei dem Wallonen-Insante»
rie'Regiment Prinz de Ligne (nachmals
Nugent Nr. 30) ein und wurde — erst
48 Jahre alt — Officier. bald darauf
Oberlieutenant und kämpfte als solcher
in den Jahren 4799 und 4800 in Tirol
und Deutschland. Das ArmeecorpS. zu
welchem daS Regiment de Ligne gehörte,
stand um TauferS und erhielt am 4. April
4799 Befehl, den Feind anzugreifen und
sich der von ihm besetzten Position zu be«
mächtigen. Nach heftigem Widerstände
von Seite deS Feindes siel TaufcrS in
unseren Besitz; da wurde unser im Vor»
rücken begriffenes Corps von dem Feinde,
der indessen Verstärkungen an sich gezo«
gen, zuerst aufgehalten, allmälig aber
zum Weichen gebracht. Mehrere von dem
General Bel legarde aus der Reserve
zur Unterstützung herbeigerufene Baratt«
lone sollten den Feind am weiteren Vor-
dringen hindern. Unter diesen Bataillo«
nen befand sich das Leibbataillon von Prinz de Ligne-Infanterie. das. in Ti-
railleurs aufgelöst, den Feind links im
Gebirge angriff. Dieser aber war gerade
auf diesem Puncte sehr stark, zudem im
Besitze des vortheilhasten Berges. auf
welchem daS Feuer zweier gutbedienter
GeschüHe den Uebergang über die Etsch
fast unausführbar machte. Wiederholte
Angriffe der Unseren wurden von dem
mächtigeren Gegner zurückgeschlagen. Da
nahm Oberlieutenant Pestiaur etwa
60 Mann und setzte mit diesen muthig
durch den Fluß. Der von diesem Wage«
stück überraschte Feind verließ nun nach
kurzer Gegenwehr seine Stellung und
auch die auf der Höhe placirten zwei
Geschütze. Rasch erkletterte Pestiaur
mit seiner M-annschaft den Berg, bewach»
tigte sich beider Geschütze, die er nun auf
den Feind wirken ließ, so daß derselbe,
dem überdieß das Geschütz eine ziemliche
Niederlage bereitet hatte, seine Flucht
beschleunigte. Wohl begann nun daS
feindliche Reservegeschütz das Feuer gegen
die von Pestiaux genommene Anhöhe
zu richten, aber er ließ sich dadurch nicht
beirren, sondern setzte auch seinerseits das
Feuer mit Erfolg fort und erbeutete
überdieß sämmtliche Munitionswagen der
Franzosen. Nicht minder tapfer und um«
sichtig bewies sich P. ein Jahr später,
am 3. Mai 4800. bei Möskirch, wo sein
Bataillon von Feldzeugmeister Kray
Befehl erhalten hatte, die Franzosen aus
dem Walde, den sie besetzt hielten, zu
vertreiben. P. griff mit seinem Zuge
zuerst an, gerieth in's Handgemenge, er«
hielt einen Bajonnetftich und war mit
einem Male von den Franzosen umrun»
gen. Ungeachtet seiner Wunde focht er,
um nicht gefangen zu werden, muthig
weiter, und ein Grenadier seines Zuges,
der ihn in der Gesahr erblickte, eilte her.
bei und riß ihn aus den Händen des
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon