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Peters 78 Peters
tei in den Angelegenheiten des Schul«
wesens in Böhmen sich geneigt zeigte,
heraus: „Neber die Ansprüche der Deutschen
an die Oqnwllsien Rühmens. Van einem deut-
scheu Schulmllnnr anZ Nurdböhmen" (Prag
und Leitmeritz 1862, 8°.). Kleinere Bei-
trage aus seiner Feder enthält auch
Kuhn'S „Zeitschrift für vergleichende
Sprachforschung".
Handschriftliche Notizen von Herrn Ios.
Mar. Wagner.
Peters, Karl Ferdinand (Doctor
der Medicin, Professor der Mineralo.
gie und Geologie an der Gratzer Uni«
verfität, geb. im Schlosse Liebshausen
im nordwestlichen Böhmen (Kreis Laun^
13. August 4823). Sein Vater wohnte
zu Liebshausen als Amtmann und Guts«
director. Schon im zweiten Lebensjahre
kam der Knabe mit seinen Eltern in an«
dere Gegenden des nördlichen Böhmens,
zunächst nach Eisenberg, später nach Bi>
lin, wo sein Großvater mütterlicher Seits,
der verdienstvolle GeognostFrz.A.Reuß,
und nachmals dessen berühmter Sohn
Aug. E. Reuß als praktische Aerzte wirk-
ten. Während seiner an dem Kleinseitner
Gymnasium in Prag zurückgelegten Schul«
jähre erhielt der Knabe durch den Ver«
kehr mit seinem Oheim und die schöne
Mineraliensammlung des Fürsten Lob-
kowitz entschiedene Richtung seiner na»
turhiftorischen Studien, die durch Excur»
fionen im böhmischen Mittel, und Erz.
gebirge und durch Zippe's Vorlesungen
befestigt wurde. Einen nachhaltigen Ein«
fiuß übte Exn er Md. IV, S. 113^> auf
ihn, rnir dem er durch schriftliche Arbeiten
und Disputationen in näheren Verkehr
trat. Von H yrt l ^Bd. IX, S. 464^, an
dessen Museen in Prag uck> Wien er an«
dauernd arbeitete, empfing er Anregung
zum Studium der vergleichenden Osteo-
logie, die er in spateren palaontologischen Arbeiten verwerthete. Nach einer Wan.
derung in den österreichischen Alpenlän.
dern kam P. mit Haiding er sBd.VII,
S. 208) und dem montanistischen Mu«
seum in Berührung, wo Fr. von Hauer
^Bd. VI I I , S. 39^ im Jahre 1846
sehr anregende Vorlesungen über Pa«
laontologie hielt. Entsprechend den
Anschauungen seiner Zeit, wurde es
P. von Seite seiner Angehörigen
verwehrt, sich gänzlich dem Studium
der Naturwissenschaften zu widmen. Er
fügte sich und lag nun durch mehr als
vier Jahre eifrig dem Studium der Me«
dicin und Chirurgie ob, davon zwei
Jahre als Hilfs« und Assistenzarzt an
den Kliniken in Wien, wo er 1849 den
Doctorgrad erwarb. Doch schon im Jahre
1831 trieb ihn die Liebe zu mineralogi«
schen Studien nach Gratz, wo er durch
ein Jahr als supplirender Lehrer an der
trefflich eingerichmcn Oberrealschule thä«
tig war. Eben im Beizriffe, sich an der
dortigen Universität als Privatdocent zu
habilitiren, erhielt er in Folge seiner
ersten größeren Abhandlung: „Ueber die
LagerungSverhaltniffe der Kreideforma.
tion in den östlichen Alpen" (Abhandlun.
gen der k. k. geolog. ReichSanstalt, I. Bd.)
den Nuf zur Theilnahme an den officiel«
len Aufnahmsarbeiten. Vom Mai 1832
bis Ende 1863 blieb er, ununterbrochen
mit denselben beschäftigt und untersuchte
ein ansehnliches Querstück der Gebirge
von der oberen Moldau bis an den
Isonzo und die Savitza, worüber zahl»
reiche Schriften in den Jahrbüchern der
k. k. geologischen Reichsanftalt, IV. bis
VII. Bd. und im XVII. Bd. der Sitzungs-
berichte der kais. Akademie der Wissen«
schuften vorliegen. Im Jahre 1834 als
Privatdocent für Petrographie und Pa-
laontologie an der Wiener Universität
habilitirt, nahm er Anfang 1360 die ihm
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon