Seite - 123 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22
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Die Freiherren uou Petrino. Wie oben be»
merkt worden, ist der österreichische Adel der
Pet r ino nur etwas über drei Iahrzehnde
alt. In der Moldau, ihrer eigentlichen Hei»
mat, spielten sie früher schon eine Rolle.
Der österreichische Adelswerber Apostolo
, Juan P e t r i n o war vor seiner Ueber»
siedelung in die Bukowina, wo er die ansehn»
liche Herrschaft Waskoutz durch Kauf an sich
gebracht, in der Moldau im Jahre 1313
Oberstkämmerer, seit dem Jahre t8lt» Landes»
bojar, und seit 1820 Großschwntträger. Nach
seiner Uebelsiedelung in die Bukowina erlangte
er mit Diplom vom 4. Mai 1836 den öfter»
reichischen Freiherrnstand und mit demselben
das folgende Wappen. Ein silberner, in ein
blaues Haupt aufsteigender Schild. Aus dem
Fußrande des Schildes erhebt sich ein grütv
bewachsener Felsenberg, auf dessen Gipfel au6
einem aus grünem Nasen auflodernden Feuer
ein bunt gefiederter Phönix mit ausgeschlage»
ner rother Zunge und ausgespannten Flügeln
sich erhebt. AuS dem rechten Oberecke des
Schildeöhauptes bricht eine goldene Sonne
hervor, in der linken Oberecke strahlt ein sechs»
eckiger goldener Stern. Auf dem Schilde ruht
die Freihermkrone, auf welcher sich drei ae<
krönte Turnierhelme erheben. Aus der Krone
deS mittleren Helms wächst aus Flammen
der im Schilde befindliche Phönir. Die Krone
des linken Helms trägt cinen mit den Sach>
sen gegeneinander gekehrten doppelten, rechts
unten blau und oben Gold, links mit ge»
wechselten Tincturen, quer getheilten Adler,
flug, dem die goldene Sonnr deS Schildes»
Hauptes eingestellt ist. Die Krone des linken
HelmS tläyt ebenfalls einen solchen, rechts
unten blau und oben Silber, links mit ge»
wechselten Tincturen quergetheilien Adterflug,
dem der goldene Stern deS Schildeshauptes
eingestellt ist. Die Helmdecken des rechten
Helms sind beiderseits blau mit Gold, jene
deS mittleren beiderseits blau, rechts mit
Gold, links mit Silber, und jene des linken
Helms beiderseits blau mit Silber belegt,
Schi ldhalter: zwri goldene, auf den Hin-
terfüßen aufgestellte Löwen mit ausgeschla-
genen Zungen und über sich geschlagenen
Schweifen, welche mit den Vorderpranken den
Schild anfassen.
Petrossi, Ferdinand (k. k. Haupt-
mann des Generalstabes, geb. im Jahre
4840, gest. zuTepli hin Böhmen 12. Juli 1367). Erhielt in einem kais. Militär-Insti-
tute seine Erziehung und trat. 19 Jahre alt.
im I . 1859 in die active Armee, machte
noch im nämlichen Jahre den italieni.
schell Feldzug mit. in welchem ein Schuß
durch die Lunge ihn eigentlich fernerhin
kriegsuntauglich machte. Sein Ehrgeiz
aber ließ ihm keine Ruhe und er diente
trotzdem mit solchem Eifer fort, daß im
Nachrufe „seine Thätigkeit und seine An«
strengung als eine unter allen Umständen
ausgezeichnete" genannt werden. Die
freien Stunden seines Dienstes widmete'
er mit unausgesetztem Fleiße seiner wei«
teren Berufsausbildung und zu wissen»
schaftlichen Arbeiten in seinem Fache,
durch die er sich einen m militärischen
Kreisen anerkannten Namen machte.
Er hat folgende Wecke herausgegeben:
„Die Wehrkrakt Frankreichs in ihrem Derhiilt-
ni55e zn den Mtsqueilen deZ AandeS. Mit
20 Karten im Farbendruck ant Ä Gateln"
(Wien 1861. Gerold, Lex. 8".); —
„Vllüemernm tnr ilen militärischen Aerllgnll-
srentcn. Organisawrische und taktische Vutizen
über das Mermesen der grösseren europäischen
Staaten". 3 Hefte (Wien 1863. Geitler,
kl. !6o<). behandelt im 1. Hefte die
französische Armee, im 2. das deutsche
Bundesheer, im 3. die russische Armee, im
4. die sardo-italienische Armee und daS
Heerwesen der Schweiz, im 3. die bri»
tische und die türkische Armee; — „Mne-
nmrks Tand- und Seemacht. Nach authentischen
Guellen bearbeitet. «Supplement zum Jademeinm
kür äen militiirichen AecagnaLrenten" (Wien
1864, Geitler. 16«.); — M 5 Miesen
des österreichischen Kaiserstaates. Gin Hand-
buch tnr Gküciere aller Waöen. Nach anthenti»
schen ckvellen
. ..". 2 Bände (Wien 1863.
1. Band mit 104 in den Tert gedr.
Holzschn. u. 1 Karte. 2. Bd. mit 27 in
den Tert gedr. Holzschn., gr. 8".); —
„MdtllSchenbuch kür die K. K. Olüriere aller
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon