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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22
Seite - 140 -
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Petter" Petter Einkommen, und in dieser Zeit, 4821 und 1822, erschienen die ersten zwei Werke von ihm, eines über die Rechen- kunst, ein anderes über die Buchhaltungs. Wissenschaft ftie bibliographischen Titel seiner Werke folgen weiter unten^, auch dichtete er damals mehrere Balladen, welche mit anderen Aufsätzen im „Hes- verus" ohne Angabe seines Namens, sondern unter der Bezeichnung von einem „Beobachter an der Mur" erschienen. Um sich aber einen bestimmten Wirkungskreis zu schaffen, bewarb er sich um eine Lehr» kanzel der deutschen Sprache und Litera« tur an der Universität zu Padua, dann um eine gleiche in Ragusa, welche ihm auch verliehen wurde, worauf er im Mai 1823 sein Lehramt antrat. I n Dal- matien blieb er nun — so sehr er sich aus diesem Lande sehnte und sich um Stellen in Brescia, Verona, Padua. Venedig und Lemberg, aber immer vergeblich, bewarb — bis an seinen durch einen Fehltritt herbeigeführten Tod. Bei sei» nom regen und nach Thätigkeit lechzenden Geiste fehlte es ihm in diesem noch so wenig gekannten und interessanten Lande nicht an mannigfacher Arbeit. Ein Freund der Botanik, machte er zahlreiche Excur« sionen nach allen Richtungen, fing auch Amphibien ein. deren er verschiedene an das k. k. Naturalien'Cabinet nach Wien schickte. Nach dreijährigem Aufenthalte in Ragusa wurde er im Jahre 1827 nach Spalato übersetzt, wo er wie bis- her seine botanischen Excurse fortsetzte, viele neue Pflanzen entdeckte, Dalmatien zu Waffer und zu Land nach allen Rich. tungen bereiste und sich mit den Sitten, Gebrauchen. Eigenthümlichkeiten des Volkes und allen Oertlichkeitm genau vertraut machte. Die Frucht einer zwan« zigjahrigen Arbeit, mühevoller und mit Erduldung von Beschwerden aller Art verknüpfter Wanderungen legte er ur einem Werke über Dalmatien nieder, welches nicht nur sein Hauptwerk ist, sondern bei Kennern als die sicherste und gediegenste Quelle über dieses Land noch heute gilt, und da in Dalmatien nur langsam die Veränderungen fortschreiten, noch lange gelten wird. Dabei war er auch sonst noch vielfach literarisch tkätig, schrieb über Handel und Industrie in Dalmatien, über Ackerbau und Viehzuckt, welche Berichte in den zu Prag heraus- gegebenen „Oekonomischen Neuigkeiten" im Drucke erschienen; machte bedeutende Sendungen lebender und getrockneter Pflanzen, und lebte, von der Sehnsacht nach feiner deutschen Heimat gefoltert, ausschließlich seinen Studien. Endlich lächelte ihm, da alle seine Bewerbungen um andere Posten erfolglos geblieben waren, eine Hoffnung: noch drjttbalb Jahre Dienstzeit fehlten ihm, um dann mit ganzem Gehalte in Pension treten zu können, als seine Gattin von einem scheuen Pferde, das ein kleiner Bauern« junge ritt, getödtet wurde. Das wer ein harter Schlag für den nun ganz verein- samten Mann. Zwei Jahre nach diesem Unglücke erbat er sich einen halbjährigen Urlaub, mit welchem er dann in den Ruhestand übertreten wollte. Er erhiolt denselben und benutzte ihn, um die ganze Küste Dalmatiens noch einmal zu berei» sen. bei dieser Gelegenheit einen Frem» denführer fur den Lloyd zu schreiben und alsdann in seine Heimat zurückzukehren. Sein sehnsüchtigster Wunsch sollte nicht erfüllt werden. Drei Stunden von Cat. taro entfernt, stürzte er bei sehr bewegter See über die Stiege des Dampfers, brach sich das Schenkelbein und starb nach siebzehn Tagen unter den schrecklich- sten Leiden in Folge von Brandwunden und des Schlagfluffes. Ec war 64^/2 Jahr
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Pergen-Podhradszky, Band 22
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Pergen-Podhradszky
Band
22
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1870
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
534
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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