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suchungen wurden in besonderen Itinera
?ien niedergelegt. Auch suchte Bern
hard das Interesse für. sein Untev
nehmen bei den zahlreichen Brüdern se
nes Ordens, nachdem er eS durch sei
Rundschreiben nicht zu wecken vermocht,
durch eine neue Schrift anzuregen,
Titel derselben ist:
S <?6?Sö6?'?'.
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S et
1716, 80.). Es ist dieß die erste Ge>
schichte des berühmten Stiftes St. Maur
in Frankreich, welche freilich durch die
spätere Arbeit des Phil. de Cerf de la
' Vievil le überflüssig geworden, aber
ungeachtet dessen ihren Werth behalt.
Ein früher Tod hinderte Bernhard
an der Bearbeitung einer zweiten Auf»
läge, wozu die reichsten Materialien in
seinem Nachlasse sich fanden. Im Jahre
5717 bereiste Bernhard und wieder
in Gemeinschaft mit seinem Bruder die
Klöster und Stifte Bayerns und Schwa«
benS. Auf dieser Fahrt, welche sie im
Mai 1717 über Lambach antraten, be»
suchten sie Monsee, Salzburg, Seeon,
Weyern, Tegernsee, Benedictbeuern,
Bernried, Pollingen, Weffobrunn, An»
dechs. München, Weihenstephan, Frei-
sing, Neustift, Scheiern, Augsburg (St.
Ulrich und Afra), Werd. Weltenburg.
Regensburg (St. Emmeran), Prüfling,
Oberaltaich, Windberg, Metten, Nieder«
altaich und Formbach. I n einem 800
engbeschriebene Folioseiten fassenden Iti»
nerar sind die Ergebnisse dieser Fahrt, auf
welcher sie über 8000 Codices. Manu-
scripte und sonst werthvolle Documente
verzeichneten, niedergelegt, und der Er- innerung jedenfalls werth ist die Ueber,
zeugung, welche sie von ihren Nachfor.
schungen in Bayern in die Heimat mit.
nahmen: „daß dort und nirgend anders
die Quellen der ältesten österreichischen
Geschichte geholt werden müßten". Schon
auf der Reise war Bernhard von
Krankheitszufällen öfter heimgesucht und.
ihm dadurch die Lösung seiner Aufgabe
sehr erschwert worden, nach seiner Rück«
kehr aber hatte er einen so schweren An«
fall, daß man für sein Leben besorgt
ward. Sorgfältige Pflege beseitigte bald
alle Gefahr und beschleunigte seine Her«
stellung, nach welcher er feine ununter»
brochenen Arbeiten mit einem gelehrten
Streite begann. In diesen wurde'Bern«
hard durch den k. k. Bibliothekar I . B.
Gent i lot t i von Ehrenbrunn (geb.
1762, gest. 1732, vergleiche über ihn
Mosel. „Geschichte der Hofbibliothek".
S< 97. 99, 103, 106 u. 108) verwickelt
und er entspann sich anläßlich einiger von
Bernhard für unedirt gehaltener und
von ihm neuerdings herauSgebener Ur-
kunden, welchen Mißgriff ihm Genti»
ott i mit noch einigen nichts weniger
als eines Gelehrten würdigen Glossen
vorhielt. Wer
sich über den ganzen Um«
ang und Gang dieser Polemik unter«
richten will, vergleiche daS Hormayr«
sche „Archiv" 1827. S. 343, 549, 337
»is359. Bernhard erwiderte Genti.
otti'S Angriffe mit der Schrift: „Fs?-.
aci </.
eis."
. Vwäsl. 1717, 40.). Uebrigens
erlief dieser Streit für Bernhard
licht ohne nachtheilige Folgen. Erstens
atte man denselben benutzt, um den
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon