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ben. Dem ist nicht so; Payer ist zu Teplitz,
in Böhmen geboren und mit der Tirolerfa«
uülie — wie es den Anschein hat— garnicht
verwandt. Der erwähnte Kar l VonPayr
in Meran ist Vater von fünf Söhnen, die Alle,
und zwar der erste als Officier, der zweite
als Cadet bei den Kaiserjägern, der dritte,
Dr. der Chemie, als Officier bei der Wien,
Tiroler ScharfschützeN'Compagnie unter Haupt«
mann Dr. Andreas Hofer, ein vierter,
Doctorand der Rechte bei der akademischen
freiwilligen Compagnie, und der fünfte, ab«
folvirter Pharmaceut, bei der Meraner Lan»
desschĂĽtzeN'Compagnie, im Kriegsjahre 1866
dienten.
Noch ist eines Landschaftsmalers Hein-
rich Peyer in Wien zu gedenken, der
seit der Mitte der Vierziger»Iahre in den
Iahres-Ausstellungen in der Akademie der
bildenden KĂĽnste bei St. Anna in Wien mit
seinen Bildern auftrat und diese Ausstellun»
gen, wie seit 1852 auch die monatlichen des
österreichischen Kunstvereins ziemlich fleißig
beschickte." Von diesen Arbeiten des KĂĽnstlers
sind zu nennen, 1844: „Studien aus der
Manenbrunner Au"; — 1845: „Landschaft
bei Abendbeleuchtung"; — „Die böhmische
Kuchel bei Mannswörth"; — „Partie bei
Zwölfaring"; — „Bauernhof bei den Hütt>
lern im Halterthale"; — 1848: „Partie aus
dem k. k. Thiergarten" (225 fl.); — „Ansicht
uon Straßwalchen" (90 fl.); — „Partie vom
Semmering" (100 fl); — „Partie von Neu»
wüldegg bei Wien"; — „Der Stauffen bei
Salzburg" (226 fl,); — 1847: „Augegeno von
Mähren" (400 fl.); — 1848: „Herbstabend"
(850 fl.); — 185U: „Aus Berchtesgaden"
(200 fl.); — 1851: „St. Iohannes'Cavelle
am Schanzl bei Wien" (130 fi.); — 1852:
„Ufer der Thaya"; -^ „Die Spitalkirche bei
Möoling" (80 fi.); — 1853: „Gebirgöpartie
aus dem Salzburgischen" (130 fl.); — 1854:
„Ein vertrockneter Sumpf" (130 st.); — „Par.
tie an einem Bache" (80 fi.). Der KĂĽnstler,
hat, wie dieĂź aus seinen Bildern ersichtlich,
die benachbarten Kronländer Ungarn, Mähren,
Oberösterreich, Salzburg zu seinen künstleri«
schen Zwecken bereist. Was den Kunstwerth
seiner Gemälde betrifft, so wird derselbe von
der Fachkritik nicht ohne Weiteres anerkannt,
und eines seiner letzten Bilder: „Der vertrock'
nete Sumpf", macht, wie Johann Nord»
mann bemerkt, einen unangenehmen Eindruck.
Nord mann belegt sein abträgliches Urtheil
in treffender Weise.- „Die Natur und der Mensch", schreibt er, „sollen nicht Gegenstand
der Malerei sein, wenn sie schon den Geruch
der Verwesung von sich geben; wir wĂĽrden
nicht fĂĽr einen medicinisch richtig aufgefaĂźt
ten, drei Tage im Grabe gelegenen Lazaruö
schwärmen, und wäre er auch von Navhael
gemalt". P eyer's Technik aber hat immer An<
erlennung gefunden. Seit 1854 hat Peyer
nicht mehr ausgestellt. ^Frankl (Ludw. Aug.),
Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.) v. Jahrg.
(l846). im Kunstblatt Nr. 27 (XV). S. 64l:
„Ueber die Kunstausstellung", von Eite lber-
ger. — Der Salon. Redigirt von Iohan«
nes Nordmann (Wien, gr. so.) 1834, im
Kunstblatt Nr. 7, S. 53: „April'Ausstellung
des österreichischen Kunstvereins". — D1e
Jahres kata loge der Ausstellungen in der
Akademie der bildenden KĂĽnste bei St. Anna
in Wien. 1844—1848. 1830, l832. — Die
Monats'Verzeich nisse des österreichi»
schen Kunstoereins, 1832, Februar; 1833, Fe«
bruar; 1834. April. Mai.)
Pez, siehe: Petz, Bernhard und Hie-
ronymus ^S. 148 u. 149).
P e M , auch Petzolt, Georg (M a-
ler, geb. zu Salzburg im Jahre
1810). Der Sohn mittelloser Mem.
besuchte die unteren Schulen und das
Gymnasium in seiner Vaterstadt, über«
dieß trieb er fleißig Welt« und Kunst-
geschichte, welche ihn vorzĂĽglich anzog
und interessirte. Hierauf entsagte er den
Wissenschaften, um
sich ganz der Kunst
zuzuwenden, worin er es als SchĂĽler
des Malers Wurzer so weit brachte, daĂź
er 1827 alS Zeichner fĂĽr die artistischen
Forschungen deS bekannten englischen Ar'
chäologen Johann Mol i tor mit diesem
nach Italien reisen konnte. Zwei Jahre
hindurch machte er dann Kreuz- und
QuerzĂĽge mit Mol i to r im herrlichen
Süden, trieb eifrig ästhetische und archäo-
logische Studien, und bildete seinen Ge-
schmack vor den Meisterwerken der An-
tike. I n diese beiden Jahre fallen Pe-
zolt's erste größere Kompositionen in
Historien» und Genremalerei, welche er
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon