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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22
Seite - 175 -
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Seite - 175 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22

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Pfeiffer 178 Pfeiffer Stein gemeißelte Inschrift wird lauten: „Dem Andenken an Franz Pfeiffer von Bettlach, ge boren zu Solothurn 27. Februar 18l3, ge> storben als Professor der deutschen Sprach« und Literatur an der Universität Wien 29. Ma 1868. Seine Mitbürger." Die Einweihung findet in diesem Jahre (t8?0) am 29. Mai. P fe i ffe r's Todestag, Statt. Rector S ch l a t< ter in Solothurn wird die Festrede halten. Die „Neue freie Presse", Nr. 2038 (vom 22. Mai 4870). welche diese Mittheilung bringt, fügt am Schlüsse derselben hinzu.- „Es sind nur einfache Landleute, welche das Andenken ihres berühmten Mitbürgers in sol. cher Weise ehren. Aber Respect vor diesen Schwyzer Vauern, denen ihr schönes V haben selbst zur höchsten Ehre gereicht." Pfeiffer, Ida (Reisende, geb. zu Wien 14. October 1797. gest. ebenda 27. October 1838). Eine Tochter des in der Kaufmannswelt bekannten I . Reyer (Firma: Reyer u. Schlick). Sie war das dritte Kind und erhielt in der Taufe die Namen I d a Laura. Bis zu ihrem neunten Jahre gab es in ihrem elterlichen Hause, außer ihr selbst, nur Knaben, so daß sie unter sechs Geschwi- stem das einzige Mädchen war. Durch den fortwährenden Umgang mit ihren Brüdern bildete sich in ihr eine große Lust an dem Wesen und den Spie. len der Knaben aus. „Ich war nicht schüchtern, sondern wild wie ein Junge und beherzter und vorwitziger als meine älterm Brüder", sagt sie von sich selbst, indem sie beifügt, daß es ihr größtes Vergnügen war, in Kna» benkleidern sich unter Jungen umherzu» tummeln und alle tollen Knabenstreiche mitzumachen. Von Seite der Eltern legte Wan dieser Tendenz nicht nur kein Hin- derniß in den Weg, sondern rnan gestat» tete auch, daß das Mädchen Knabenklei, der trug, wodurch die kleine I d a voll« ends den Puppen und dem Küchenge« schirr gram wurde, und sich dagegen rnit Trommeln, Säbeln, Gewehren und dergleichen beschäftigte. Der Vater scheint namentlich an dieser 'Anomalie feine Freude gehabt zu haben. Er versprach im Scherze dem Mädchen, er würde es in einer Militär-Erziehungsanstalt zum Ofsicier heranbilden lassen, und forderte unmittelbar dadurch daS Kind auf, Muth, Entschlossenheit und Verachtung des Schmerzes zu zeigen. Daran ließ es I d a denn auch nicht fehlen, nachdem es ihr eis. riZster Wunsch geworden war, sich einmal mit dem Säbel in der Faust dm Weg durch das Leben zu bahnen. An Beispielen von Unerschrockmheit und Selbstüberwin« düng mangelte es sogar in ihrer früheren Kindheit nicht. Ueber Kindererziehung hegte Herr Reyer feine eigenen Ideen, deren Durchführung er in seiner Familie, mit Macht aufrecht erhielt. Er war ein sehr rechtlicher, aber strenger Mann, der die Ueberzeugung hatte, daß die Jugend vor Allem vor Unmaßigkeit zu bewahren sei und ihre Gelüste und Begierden be» zähmen lernen muffe. I n der Konsequenz seines Erziehungssystems ging aber der alte Herr zu weit; aber ebenso sicher ist es, daß aus der kleinen Ida. ohne diese svartanisch strenge Erziehung. nie die Wettreisende geworden wäre. die Wochen und Monate lang die stärksten Strapa« zen, oft bei der erbärmlichsten Nahrung, ertragen konnte. So finden die Haupt« eigenschaften Ida Pfeiffer's — Muth, Ausdauer, Gleichgültigkeit gegen Schmerz und Entbehrung—ihren Erklärungsgrund in dieser fast sizarren Erziehungsmethode. I d a's Vater starb im Jahre 1806 und hinterließ eine Witwe mit sieben Kindern. Die Knaben befanden sich in einer Lehr- anstatt und der Mutter siel die Erziehung des fast neunjährigen Mädchens anheim. So gefürchtet die vaterliche Strenge bei den Kindern war, so erschien sie dem Mädchen doch nicht so fatal, wie die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Pergen-Podhradszky, Band 22
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Pergen-Podhradszky
Band
22
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1870
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
534
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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