Seite - 207 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22
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Pfungen 207 Phllippi
dessen Stärke kennen. Er stürmte also mit sei»
nen sechs Mann in vollem Faufe gegen die
fünfmal stärkere feindliche Abtheilung an und
sprengte sie auseinander. Nachdem dieser
Angriff gelungen, entdeckte er, daß ihm von
seinen sechs Mann Einer fehle. Sofort ordnete
P. einen zweiten Angriff an, der den Feind
eben im Momente traf. da er sich zu ordnen
begann. Der Vermißte, dem daS Pferd unter
dem Leibe erschossen worden, gesellte sich nun
auch zu den Seinen, die ihn nun in ihre
Mitte nahmen. Auch diesen zweiten Angriff
hatte P. glänzend ausgeführt. Seine eigene
Abtheilung hatte nur das Pferd verloren, hin-
gegen hatte der Feind fünf Todte, darunter
einen Ofsicier, und drei schwer Verwundete.
lDer Kamer ad (Wiener Soldatenblatt, 4°.)
!867, Nr. 3t, S. 285, im Artikel: „Auch eine
Schwäche Oesterreichs".)
Pfungen. Joseph siehe: Steiner
Edler von Pfmigen, Joseph.
Philipp I. der Schöne von Oester-
reich, siehe:
Habsburg ^Bd. VII, S. 142,
Nr. 269).
Philipp II., König von Spanien,
siehe: Habsburg IM. VII , S. 113,
Nr. 270).
Philipp III.. König von Spanien,
siehe: Habsburg ^Bd. VN, S. 120,
Nr. 274).
Philipp IV.. König von Spanien,
siehe: Habsburg IM. VH, S. 122.
Nr. 272).
Philisipi, Johann Freiherr (k. k.
Capitän > Lieutenant und Ritter
des Maria Theresien-Ordens, geb. zu
Korneuburg in Niederösterreich im
Jahre 1792, gest. zu Oedenburg
16. August 1830). Am 30. Mai 1809
trat er als Privat-Cadet in das 7. Ja-
ger>Bataillon, wurde am 1. September
1812 Unterlieutenant undam 31. Decem-
ber 1813 Oberlieutenant. Am 26. August
letztgenannten Jahres erkämpfte er sich bei
Dresden die höchste militärische Auszeich,
nung. Am genannten Tage war nämlich die 3. Division deS 7. Iäger-Bataillons
beauftragt worden, die Pallisadirung auf
dem Hauptpuncte von Dresden zu stur«
men. Im heftigen Kleingewehrfeuer deS
Feindes war der Divisions-Commandant
bereits gefallen, Lieutenant Philippi.
im Range der jüngste, aber dem Com»
Mandanten der nächste Officier. ersah
diesen entscheidenden Augenblick, in wel.
chem das geringste Schwanken höchst
nachtheilig werden konnte und trat aus
freiem Antriebe an die Spitze der Truppe,
sie zu Muth und Standhaftigkeit auf.
munternd. Diese, dem Beispiele ihres
neuen Führers muthbeseelt folgend, er»
stürmte endlich die Pallisaden; in diesem
Augenblicke wurde P. von mehreren
Kugeln getroffen, deren zwei ihm beide
Oberschenkel zerschmetterten. Zugleich
war der vierte Theil der von ihm
geführten Truppe von der feindlichen
Decharge zu Boden gestreckt worden.
Nichtsdestoweniger ließ sich P. nicht
vom Kampfplatze führen, sondern
eiferte seine Mannschaft fortwährend
an, den Platz zu halten, auszuharren
und den Kampf zum äußersten fort.
zusetzen. Da traf eine dritte Kugel seinen
rechten Fuß und noch immer wollte er
sich nicht zurücktragen lassen. Als ihm
endlich wieder eine Kugel auch den linken
Fuß abschlug und bald darauf eine Kugel
in die Hüfte traf, so daß er die Sprache
verlor, erfaßten ihn zehn seiner Leute und
trugen ihn auf ihren Gewehren zum
Verbandplatze zurück. So hatte Phi-
lippi volle fünf Stunden die erstürmte
Stelle behauptet. Unmittelbar nach die»
ser Heldenthat rückte P. zum Oberlieute-
nant vor. Die vielen Wunden machten
ihm jedoch das Weiterdienen unmöglich,
so wurde er denn Ende 1814 als Capi«
tän'Lieutenant in den Ruhestand über»
nommen. Zwei Jahre später, im Jahre
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon