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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22
Seite - 214 -
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Seite - 214 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22

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Phillipps 244 Phillipps chenrecht, dem, von jedem confesfionellen Standpuncte abgesehen, als Werk der Wissenschaft von jedem Manne der Wis« senschaft unbedingte Würdigung zu Theil werden, muß, wenn eben auch die gründ» lichen Forschungen desselben noch nicht, wie sein Biograph meint, „zur Verurtheilung des Protestantismus führen und die kirckenhistorischen und juristischen Seiten des Protestantismus durch den festen Bau, den P. mit seinem Werke aufge« führt, eine nicht rühmliche Niederlage er. leiden". So gingen P. unter wissen- schaftlichen Arbeiten und Vorträgen an der Hochschule die Jahre hin, als der Münchener 3ola«Skandal auf die Regierung Ludwig's I. in Bayern, diesem Schutzlande deS Katholicismus, einen etwas grellen Schlagschatten warf. Wagner's Staats- und Gesellschafts. Lexikon berichtet über diese Katastrophe im Artikel Abel: „Mitten in die Glorie des wiedererstandenen Mittelalters (welche durch die Bemühungen von P. und Guido G orr e's und durch ihre histori' schen Blätter zu leuchten begonnen), trat eine Ballettänzerin und König Ludwig führte sie bis an die Stufen eines Thro» neS, der vom Segen der Kirche eben erst berührt und gekräftigt war". sDann war doch die Berührung eine zu geringe und die Kräftigung eine zu schwache, sonst ist der 3ola«Skandal unter sotha» nen Umständen nicht zu erklären^. Der König hatte beschlossen, der spanischen Tänzerin Lola als Gräsin von Lands' feld, wozu er sie erhoben, das bayerische (deutsche) Indigenat zu verleihen. Im Memorandum vom 41. Februar 1847 fordert Minister Abel mit seinen Solle- gen für diesen Fall seine Entlassung. Abel und seine Collegen erhielten die» selbe. Als nun Professor Phi l ipps mit noch sechs Mitgliedern des Univerfi« täts.Senates an Abel eine Beileids. Adresse erließ, worin sie alle erklärten, Abel habe sich um daS Vaterland durch sein Benehmen in der Lolasache wohl ver« dient gemacht, war dieß nicht ganz nach Lola's Geschmack, welche über dieses Wagniß unabhängiger Männer der Wis. senschaft entrüstet, es so weit gebracht hatte, daß die sieben Professoren ohne Pension auf der Stelle entlassen wurden, was Phi l ipps' in einer im Frankfurter Parlamente gehaltenen Rede pikant mit den Worten: „Der Fuß einer Tänzerin habe ihn aus seiner Stellung hinwegge» schnellt", paraphrafirte. EineRegierungs» rathsstelle in Landshut, die man dem Ge« lehrten später angeboten, hatte dieser entschieden ausgeschlagen. Als im Jahre 1848 die Wahlen in's Frankfurter Par« lament stattfanden, wurde P. im Wahl» bezirke Deggendorf in Niederbayern zum Abgeordneten gewählt. Seine Thätigkeit im Parlamente gipfelt in dem Antrage einer provisorischen Trias: Habsburg» Hohenzollern - Wittelsbach. Um wieder in eine akademische Thätigkeit zu kommen, nahm Phi l ipps den Ruf an die Innsbrucker Hochschule an. wo er bis 1851 verblieb, worauf seine Beru« fung als Professor der deutschen Reichs« und Rechtsgeschichte und deS Kirchen« rechts an die Wiener Universität und bald darauf die Verleihung der k. k. Hofrathswürde erfolgte. An der Wiener Hochschule trug P. bis zum Jahre 1860 vor. Nun nahm er, um sein Kirchenrecht vollenden zu können, einen fünfjähri« gen Urlaub und zog sich auf seine Villa am Aigener Parke bei Salzburg zurück, wo er an der Fortsetzung deS schon er- wähnten Kirchenrechts arbeitete und mehrere kleinere Abhandlungen vollen« dete. Nachdem sein Urlaub im März 1865 abgelaufen war, kehrte er nach
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Pergen-Podhradszky, Band 22
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Pergen-Podhradszky
Band
22
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1870
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
534
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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