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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22
Seite - 251 -
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Seite - 251 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22

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Pichler 251 Pichler daß die 63 Jahre alte Dame, welcher ich von der „Leonore" und dem „Agathokles" erzählen durfte, noch sehr rüstig und munter aussah). III. Porträte. 1) (C. Putz se.) Halbfigur (8°.). — 2) Holzschnitt in der Leipz. Illustr. Zeitung 1843, S. l?0. — 3) Kriehuber xwx.. Bene, detti so. — 4) Pöhacker äsi., Dav. Weiß so. Wien. IV. Sandschrift. Adolph Henze in: „Die Hand schriften der deutschen Dichter und Dichterinen" (Leipzig 1833, i2°.) charakterisirt die Hand' schrift der Pichler mit folgenden Worten: „Frauenspiegel, hell und unoergoldet". V. Grabmal der Frau Karaline Pichler. Die Dichterin ist auf dem Wähnnger Friedhofe bestattet. Auf einem einfachen Sockel erhebt sich ein vergoldetes Kreuz. Im Postament sind folgende Worte eingegraben.- «Hier ruht in Gott Karoline Pichler, geborne von Grei- ner, geb. den 7. September 1769, gest. den 9. Juli 1843. Gleich groß und verehrungs» würdig als Frau und Dichterin, von ihrer dankbaren Tochter und ihren Enkeln gesetzt. Friede ihrer Asche." Orank l , SonntagLvlät' ter 1843. S. 1106.) VI. Urtheile der wichtigeren deutschen Literatur- Historiker über Karoline Pichler. Karl Fried- rich Armin Guden in seinen „Chronologi- schen Tabellen zur Geschichte der deutschen Sprache und National.Iiteratm" (Leipzig 1831, Fleischer, 4<>.) schreibt im I I I . Theile, S. 178 u. 179: „Tiefes Gemüth, Gefühl für alles Edle und Gute, klarer Verstand und ein ruhiger Styl zeichnen fast alle ihre Schriften aus, der Agathokles ist am vollen» detsten". — Wolfgang Menzel in seinem Werke: „Die deutsche Literatur" (Stuttgart 1836, Hallberger. kl. 8") Zweite oerm. Aufl. Bd. IV, S. 274, bemerkt über sie, nachdem er über Feßler schreibt: daß seine declama« torischen und sentimentalen Romane, in wel- chen er, wie im Leben des Aristides, Marc Aurel, Attila, die antike Welt zu schildern anfing. uns kalt lassen, „weit Übertrossen wurden, von dem zwar auch etwas durch Sentimentalität modernisirten, doch weit wärmer und lebendiger aufgefaßten „Aga- thokles" der Frau Karoline Pichler, eines Romanes, der von einem echt poetischen Standpuncte aus die Contraste des Christ- lichen und Heidnischen, Nordischen, Antiken und Orientalischen in den ersten Iahrhunder» ten des Christenthums auffaßte. Dieselbe Dame hat spater einige patriotische Romane: «Die Schweden in Prag" und „Friedrich der Streitbare", geschrieben". — Laube in seiner „Geschichte der deutschen Literatur" (Stuttgart 1840, Hallberge, gr. 8") Bd. IH , S. 2 l l . widmet Frau Pichler folgende Bemerkungen.- „Um des Agathokles willen, der das Publicum mit dem römischen Kai« serstoffe einer Diocletianzeit lockte, kann Ka« roline Pichler neben denjenigen genannt werden, die mit romantischer Zunge nach alter Zeit und Sitte des Südens hinabrufen. Der Ruf ist aber freilich so ungenügend ver- blieben, wie die übrige Verwandtschaft dieser Dame mit classisch'romantischer Durchdrin- gung. Das Interesse . .. dieser Frau be» schränkt sich auf eine Damenunterhaltung, welche Conflicte des Frauenlebens roman« haft anzulegen, weit auszuspinnen und im großen Geleise der bürgerlich sanctionirten Sittlichkeit zu erhalten weiß. Sie hat sehr viel und immer in großer Ausbreitung geschrie- ben, auch den vorzugsweise österreichisch- historischen Roman fleißig angebaut, v. Hor- mayr hatte durch seinen „Oesterreichischen Plutarch", den er in der Zeit des Franzosen- drucks zur Aufreizung patriotischen Sinnes herausgab, nach dieser Seite hin lebhaften Anstoß gegeben." — Gottschall in seinem Werke.- „Die deutsche National'Literatur in der ersten Hälfte des neunzehnten Iahrhun- dertb" (Breslau l86i, Trawendt, 8«.) Zweite Aufl. Bd. I I I , S. 356, nennt sie „die Se- niorin des geschichtlichen Romans in Deutsch- land", die wohl in einzelnen treuen und lebendigen Schilderungen aus der vaterlän- dischen Geschichte, in dem einfach gehaltenen Style, dem ein classisch gemessener Ausdruck eigenthümlich ist, ein nicht geringes Talent epi- scher Darstellung bekundet hat,- aber es fehlt ihr doch die Energie historischer Dichtung, da ihr Interesse mehr auf das bunte Costum, als auf ein Gesammtbild von geschichtlicher Wahr» heit gerichtet ist. Bedeutender als ihre patrio, tischen Romane aus der Geschichte Oester» reichs ist ihr Agathokles. ein Roman in Briefen aus den Zeiten Diocletianö, ein Tendenzroman, in welchem sie dem Historiker Gibbon wegen der zwischen den Zeilen her« vorschimmernden Unchristlichkeit seiner Welt- anschauung den Fehdehandschuh hinwirft und einen ähnlichen Stoff, wieChateaubriands „zlart^rL-l, aus jener Epoche, in welcher im heidnisch.römischen Weltreiche das Christen- thum aufdämmerte, mit der ausgesprochenen Absicht hehandelt, die Segnungen der neu auftauchenden Religion zu verherrlichen. Hier
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Pergen-Podhradszky, Band 22
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Pergen-Podhradszky
Band
22
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1870
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
534
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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