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Pichler 234 Pichler
Barmherzigkeit, des Schmerzes und der
Gottmenschlichkeit und Unschuld seinen
Gebilden zu geben. Die religiöse Kunst
hat an ihm einen tüchtigen Jünger ver-
loren.
VolkS'UndSchützeN'Zeitung (Innsbruck,
40.) XVI. Jahrg. (l86l). Nr. 64 u. 66. —
FremdeN'Blatt, herausg. von Gustav
Heine (Wien. 4".) 1861. Nr. 143.
Pichler, Ludwig (Gemmenschnei-
der und Kupferstecher, geb. zu Rom
im Jahre 1773, gest. ebenda 13. März
4834). Ein Sohn des Anton Pichler
ss. d. S. 229^> aus dessen zweiter Ehe
mit Cajetana Migozzi , ein Stief-
bruder deS Johann ^s. d. S. 233^ und
wirklicher Bruder des Joseph f^. d.
S. 240). Erhielt auch im Elternhause,
unter der Leitung seiner Geschwister, die
Ausbildung in der Gemmenschneidekunst.
in welcher er es gleich seinem Vater und
Brüdern zu großer Vollendung brachte.
I n der Folge wurde er, wie sein wirk-
licher Bruder Joseph, zum Professor
der Medaillen» und Gemmönschneidekunst
an der kais. Akademie der bildenden
Künste in Wien ernannt. Später kehrte
er in das ihm und seiner ganzen Familie
eine zweite Heimat gewordene Rom zu«
rück, wo er auch im hohen Alter von
81 Jahren starb. Seine Arbeiten, sowohl
Gemmen wie Medaillen, zeichnen sich
durch die Schärfe des Schnittes und die
Correctheit der Formen auS. Leider ge«
lang es mir nicht, eine nur einigermaßen
reiche Ueberficht seiner Werke zu erlan»
gen. Bekannt sind seine schöne Medaille,
geschnitten zum Gedächtnisse Merkel'S
im Jahre 1820; ferner eine zum Anden-
ken an den Feldmarschall Fürsten Schwär»
zenberg mit dem Mars und der 3e>
gende: ^larti p2.oilkio; dann die im
Jahre 1333 von ihm im Auftrage der
Akademie der bildenden Künste zu Ehren des Staatskanzlers Fürsten Metter,
nich geschnittene Medaille, auf der
Aversseite mit dem Brustbilde des Für-
sten, auf der Reversseite eine allegorische
Figur zeigend, mit den Sinnbildern der
Künste und der Umschrift: Lid.
HU1NHU6 z>6r lustra ouratori
äsoori aeaäelli. Frata.
^VOciOXXXV, und ein Carneol mit
dem Bildnisse des berühmten NumiSma»
tikers Ockhel, für einen Ring im Auf-
trage deS Kunstkenners Franz von Ti>
moni. Noch sei bemerkt, daß Luigi
Pichler, wie er gewöhnlich citirt wird,
in deutschen Werken als Ludwig und
als Alois erscheint. weil Luig i ebenso
richtig mit Ludwig wie Alo is über«
setzt wird.
Nagler (G. K. vr.), Neues allgemeines Künst«
ler'Lexikon (München 1839. Fleischmann, 8°.)
Bd. XI, S. 273. - Meyer (I.). Das große
Conversations'Lerikon für die gebildetrnStände
(Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.)
Zweite Adtheilg. Bd. I I I , S. N14, Nr. 7. —
Bergmann (Ios.), Medaillen auf berühmte
und ausgezeichnete Männer des österreichischen
Kniserstaates vom XVI. bis zum XIX. Jahr.
Hunderte (Wien 1844—1857, Tendler. 4«.)
Bd. II , S. 429.
Pichler, Maria Beata Anunciata,
siehe S. 259, Nr. 14.
Pichler, Martin, siehe ebenda, Nr. 16
u. 16.
Pichler, Veit, siehe ebenda, Nr. 18.
Noch sind folgende Personen deS Namens Pich-
ler anzuführen: l. Adolph Pichler, ein
geborn« Ungar und Zeitgenoß, der, wie die
unten angegebene Quelle berichtet, sich der
Kunst gewidmet und auf der Akademie in
München seine künstlerische Ausbildung erlangt
hat. Im Jahre ls64 hatte er einen Carton
angefertigt und ausgestellt, der allgemeine
Anerkennung fand. Der Carton stellt Moses
dar, wie er vom Verge Horeb herabschreitend,
das goldene Kalb erblickt und die steinernen
Gesetzestafeln zertrümmert, fester Lloyd
1864. Nr. l43.) — 2. Andreas Pichler
(Tiroler LandeSvertheidiger). lebte zu Ende
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon