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Pietruski 275 Pietruski
gliede des die Warschauer Departemen»
tal^Angelegenheiten ordnenden Senates
erwählt. P. war ein Philantrop im besten
Sinne des Wortes, ein tüchtiger Rechts»
gelehrter, ein pflichttreuer Beamter, ein
Freund der Literatur und Förderer geisti»
ger Bestrebungen nach verschiedenen Sei«
ten hin. Ander kleineren polnischenEncy.
klopadie arbeitete er fleißig seit ihrem Be>
ginne mit und auS seiner Feder flössen
viele der in derselben enthaltenen Artikel.
Von ihm auch ging zunächst die Idee aus.
zu einer entsprechenden Würdigung des so
verdienstvollen Jugendschriftstellers Sta«
nislcms Iachowicz Md. X, S. 13^j.
P. schrieb viel und meist Abhandlungen
für verschiedene Zeitschriften, selbstständig
gab er heraus: „F^T-öss, Fi-ss/ilä^Hi z'
F?-s6<?H<H<FsHi Fo H^o^zs") d. i. Reisen,
Fahrten und Spaziergange durch Europa,
2 Bande (Warschau 4843, 8".); —
/. <Z.", d. i. Erinnerungen aus Venedig,
von der Leipzig'Wiener Eisenbahn, aus
Wien. den Karpathen. Frankfurt a. M.
u. s. w.. 2 Theile (ebd. 4848. 8".). P.
zeigt sich darin als scharfer Beobachter,
der anmuthig darzustellen versteht, und
wahrend er sich selbst belehrte, auch an-
dere in angenehmer Form unterrichtet.
Nno^kioVbä^Hk V0^52«elink, d. i. All«
gemeine Encyklopädie (Warschau, S. Orgel»
brand, gr. 8".) Bd. XX, S. 686.
Pietttlski, Stanislaus Constantin
(Naturforscher, geb. in Galizien.
Geburtsjahr unbekannt). Zeitgenoß. P.
ist galizischer Edelmann, hat an der Uni»
versität in Lemberg seine Studien been«
det, dann Reisen nach Deutschland ge-
macht und sich zuletzt auf seine Besitzung
zu Podhorce im Stryer Kreise zurück«
gezogen, wo er seinen naturgeschichtlichen Forschungen und Arbeiten lebt, und eine
kostbare Sammlung lebender Thiere zu
Stande brachte, welche im Jahre 1843
durch eine Feuersbrunst zu Grunde ging.
Indessen setzte P. seine 3ieblingsstudien
unablässig fort und die Naturgeschichte
der Karpathen ist eS. die ihn vornehmlich
beschäftigt. Seit dem Jahre 1837 ver»
öffentlicht er seine Forschungen und Be-
obachtungen in mehreren Zeitschriften,
wie z. B. auch in Wiegmann's „Ar-
chiv". in Oken'S «Isis", am häufigsten
aber in den Verhandlungen der Leovol»
dinisch-Karolinischen Akademie der Natur-
forscher, deren Mitglied er ist. wie ihn
denn auch mehrere andere Fachvereine zu
ihrem Mitgliede zählen. Die vorerwahn«
ten Arbeiten fmtz, wie es sich von selbst
versteht, in deutscher Sprache geschrieben,
aber P. hat auch in seiner Muttersprache
theils kleinere naturgeschichtliche Aussähe
und diese meist in der Lemberger Zeit»
schrift „Ko2rQH5t08oi", d. i. Miscellen,
und einige selbftständige Werke veröffent«
licht, deren Titel sind:
d. i. Naturgeschichte der in
Galizien wildlebenden Thiere (Lemberg
1833, 8".); — „Zl's/o?"A?
d. i. Naturgeschichte und
Pflege der Sing- und nützlichen Vögel
(Krakau 1860; neue Aufl. Lemberg
1864, 8«.). In neuerer Zeit erst brachte
die in Lemberg erscheinende Zeitung
nftÄ26tH naroäo^H«, 1869. Nr. 113
u. f., seine größere Arbeit: „O niokto-
2 lat
d. i. Von einigen seltc-
nen, im Lande vorkommenden Säuge«
thieren. P. ist ein trefflicher Beobachter
der Natur, ein fleißiger Sammler und
was er schreibt, ist auf eigene Erfah-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon