Seite - 288 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22
Bild der Seite - 288 -
Text der Seite - 288 -
Pilati 288 Pilati
jedoch ungedruckt geblieben; ferner schrieb
er einige Zeit für ein literarisches Blatt.
daS in Coira herausgegeben wurde und
worin es nicht an Angriffen gegen die
Mönche und das Mönchthum fehlte.
Einige von Pi lat i 's Briefen wurden
im Jahre 4836 in den xor 110226^ la.2-
26tti 6 ^1tsmdnr§6Q herausgegebenen
„I^stters insäits äi Huarantg. illiiLtri
Itaiiani äsi äeoolo XVIII« zu Mai-
land veröffentlicht. Auch wird das Werk:
„Christliche Betrachtung über den gegenwärtigen
Krieg Oesterreichs mit der Pwte" (Prag
1788. Diesbach. 8".) ihm zugeschrieben.
Die meisten in dieser Skizze angeführten
deutschen Uebersetzungen von Pilati 'S
Werken sind in den Bücherkatalogen gar
nicht aufzufinden, daher ihre bibliogra-
phischen Titel auch nicht angegeben wer«
den konnten. P i la t i , einer der hervor»
ragendsten Geister in der Iosephinischen
Periode, voll neuer belebender Ideen für
einen gefunden Fortschritt im Völker«
leben, ein praktischer Denker, reich an
Weltanschauungen und aus Vergleichung
des Studiums mit dem Leben gewönne«
nen Erfahrungen, ist bisher in Ency«
klopadien und Literargeschichten ganz
unbeachtet geblieben, und doch verrath
Alles, was er schrieb, einen nicht gemei«
nenBeobachtungsgeist, Scharfsinn. Wahr«
heitsliebe, Freimuth in der Darstellung und
tüchtige historische Kenntnisse, abgesehen
davon, daß Sprachkenner seinem Styl
auch Eleganz und Bündigkeit des Aus»
druckes nachrühmen. P. war seiner Zeit
um mehrere Iahrzehende voraus und
vieles, was er sah, dachte und darstellte,
behalt noch für die Gegenwart Giltigkeit
und Anwendbarkeit.
I'ipaöHo ^mlVl'o He), VioFraüa 6sFli Italiaui
il!ii8tri nsll6 soienzs, Isttsrs sä arti äsl
Locolo XVIII s äs' OonteuiVoi-üQLi
tzeo.
seo.
(Vsus-ia 1838, tix. äi ^Iv i^ol i , 31-. 8<>.)
?oNo VI , p. 33. — Wismayer (Joseph Ritter von), Ephemeriden der italienischen
Literatur für Deutschland (Salzburg 1800 bis
1803, Mayr, gr. 80.) I I I . Jahrgang, 6. Heft,
S. 237—266.
l. Die Familie Pilati von Tassnle. Ist ein altes
tirolisches AdelAeschlecht, das seinen Sitz auf
dem Stammschloß Tassul oder Taffulo im
VaUs äi Nou, im Trientischen hat. Der Adel
der Familie reicht bis in die zweite Hälfte
des 14. Jahrhunderts zurück, in welchem im
Jahre 1360 ein PubNus P i la t i denselben
erhalten hatte. Dann wurden im I. 1574 drei
Pi lat i , Camillo, Hieronhmus und Qcta-
vian von Kaiser Maximi l ian I I . zu kais.
Pfalz« und Hofgrafen ernannt. Ein Friedrich
P i la t i war Rath und Kanzler des Bischofs
von Trient, dann auch Abgesandter am Hofe
des Erzherzogs Ferdinand von Oesterreich.
Die R ei ch sfreiHerrnwürde brachte Jo-
seph Anton P i la t i von Tassul, Herr
auf Obereistorf. Schlegel und Hasping, kais.
Hof-Kammerrath, geh. Kammer-Zahlmeister,
mit Diplom vom 9. August 1710 in die Fa»
milie. Ihm wurde sie in Anerkennung der
während seiner 26jährigen Dienstzeit dem Kai-
serhause bewiesenen Treue und Anhänglichkeit
verliehen, nachdem er schon im Jahre 1705
von Kaiser Joseph I. in den alten Ritter»
stand der österreichischen Erblande aufgenom»
men worden. Endlich wurde der nieder»
österreichische Regierungsrath Freiherr Jo-
hann P i la t i von Tassulo mit Diplom
vom 10. März 1795 und mit dem Prädicate
von Darberg in den Grafen stand erho»
ben. — Zur Zeit bestehen zwei Linien, die
gräfliche in Preußisch'Schlesien, die für
dieses Werk weiter lein Interesse hat und
deren Familienstand im „Gothaischen ge-
nealogischen Taschenbuch der gräf»
lichen Häuser" (Gotha. Just. Perthes. 32°.)
40. Jahrg. (1867), S 640. verzeichnet steht;
und die fr ei herrliche in Oesterreich mit
folgendem Familienstand: Eduard Freiherr
P i la t i von Tassulo (geb. 1816), ein Sohn
des verst. Freiherrn Johann Franz, k. k.
Majors in der Armee, aus dessen Ehe mit
der auch bereits verst. Ludooica Aloisia
geb. Gräsin Ferraris zu Qehrezio und Chia»
vara. Freiherr Eduard ist zur Zeit Com»
missär bei der kön. Finanzwache zu Frek in
Siebenbürgen, und seit 23. November 1861
mit leonline geb. 5chuTer (geb. 1827) vermalt.
Noch leben zwei Schwestern deS Freiherrn
Eduard, und zwar Maria Karotina (geb.
26. März 1817), vermalt (seit 28. September
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon