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lebte. Daselbst erbaute er an der Dom«
kirche die Fa?ade oder richtiger den Por«
ticus und meißelte die Statuen aus wei-
ßem Marmor dazu. Bei diesem Unter»
nehmen wäre er bald zu empfindlichen
Schaden gekommen, wenn er nicht von
seinem Bruder in liebevollster Weise
unterstützt worden wäre. Auch arbeitete
er in Brixen noch das Grabdenkmal der
beiden Fürstbischöfe Leopold und Ig>
n az Grafen von Spaur, welches in der
St. Casfians.Capelle der Domkirche auf<
gestellt ist. Ob Mangel an Auftrügen zu
weiteren Arbeiten verließ er im Jahre
1783 Briren und übersiedelte nach Me»
ran, wo er als Zeichnungsmeister ange«
stellt und ihm auch unentgeltlich das
Bürgerrecht ertheilt wurde. Von seinen
daselbst ausgeführten Arbeiten ist der
Hochaltar aus schönem weißem Marmor,
im einfachen römischen Geschmacke in der
dortigen Pfarrkirche bemerkenswerth; auch
errichtete er dort mehrere sehr zweckmä»
ßige Wasserbauten gegen die Verwüstun»
gen des reißenden Pafferbaches, ferner
führte er in der letzteren Zeit die Aufsicht
des dortigen Spitals. P. war als Kunst-
ler sehr geschätzt, er starb im Alter von
erst 49 Jahren und hinterließ einen Sohn.
der sick dem Handelsstande gewidmet
hatte.
Tirolisches Künstler«Ierikon oder kurze
Lebensbeschreibung jener Künstler, welche ge.
borne Tiroler waren u. s. w. (Innsbruck 1830,
Felician Rauch, 80.) S. 185. — Oester»
reichische National« Encyklopädie von
Gräffer und Czikann (Wien 1833, 8«.)
Vd. IV, S. 227. — Nagler (G. K. Or.),
Neues allgemeines Künstler-Lerikon (München
1839, Fleischmann, 8°.) Bd. XI, S. 363. —
Meyer (I.). DaS große Conversations.Lerikon
für die gebildeten Stände (Hildburghausen,
Bibliograph. Institut, gr. 8°.) Zweite Abthlg.
Bd. I I I , S. 1226. — Tsckischka (Franz).
Kunst und Alterthum in dem österreichischen
Kaiserstaate (Wien. Fr. Bect. gr. 3v.) S. 133,
134, 136 u, 387. Piret de Bihltill, Eugen Freiherr
(k. k. Feldmarschall.Lieutenant
und Ritter deS Maria Theresien-Ordens.
geb. zu Pefth im Jahre 4821). Ent»
stammt einer alten, wahrscheinlich belgi-
schen Familie und ist ein Sohn des
Anton Freiherrn von Piret , ehe<
maligen Vorstehers des Hofstaates Sr.
k. k. Hoheit Erzherzog Albrecht. Frei-
Herr Eugen trat im November 1837,
46 Jahre alt. als Cadet bei dem 3. Uhla-
neN'Regimente in die k. k. Armee; er
rückte am 16. Juli 4838 zum Unterlieu-
tenant vor, kam am 6. November 1841
als Oberlieutenant in das erste Uhlanen»
Regiment und aus diesem als Second»
Rittmeister am 5. November 1843 in
das 4. UhlaneN'Regiment; in diesem
wurde er in rascher Folge, und zwar am
1. November 1843 erster Rittmeister, am
9. Jänner 1831 Major, am 28. Februar
1834 Oberstlieutenant und am 46. Iän.
ner 1836 Oberst. Am 7. März 1862
rückte er zum General'Major vor, wurde
in dieser Eigenschaft am 2. October 1868
zum Obersthofmeister bei Sr. kais. Hoheit
dem Erzherzog Albrecht ernannt, wor»
auf er noch am 31. October d. I . die
geheimeRathswürde erhielt und28.Octo<
ber d. I . zum Feldmarschall>Lieutenant
befördert wurde. Freiherr Eugen hat
sich in den verschiedenen Feldzügen seiner
Dienstperiode (1837—1870) bei mehre,
ren Anlässen durch seine Tapferkeit und
Umsicht bei Führung der unter seinem
Commando stehenden Truppen so her-
vorgethan, daß er als erster Rittmeister
am 22. November 1849 mit dem Orden
der eisernen Krone 3. Classe und als
General-Major am 18. Juli 1866 mit
dem Commandeurkreuze des Leopold»
Ordens mit der Kriegsdecoration aus»
gezeichnet wurde. Die höchste militärische
Auszeichnung aber erkämpfte er sich im
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon