Seite - 357 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Pergen-Podhradszky, Band 22
Bild der Seite - 357 -
Text der Seite - 357 -
337 Piftotnik
s. w. als ihre besten. — Von des Ehe,
paars Pistor Kindern widmeten sich di
drei Töchter. Betty, Iosephine und
Minna gleichfalls der Bühne. Di
älteste. Ketty, nachmalige verehelichte
Winterf teiner. war die Bedeutendste
unter ihnen; als sie noch Kinderrollen
gab, würdigten I f f l and und der be
rühmte Schröder das talentvolle Mäd.
cbm ihrer Aufmerksamkeit. Sie zahlte zu
den Lieblingen des Prager Publicums
und machte sich spater auch auf der Wie»
ner Hofbühne beliebt; diese letztere betrat
sie zuerst als Mel i ta inGri l lparzer 's
„Sappho"; mit günstigem Erfolge spielte
sie auch die Louise in „Kabale und
Liebe", Ju l ie in „Romeo und Julie",
Hedwig im Stücke gleichen Namens,
Emi l ie Ga lo t t i . I e r t a in der
„Schuld". Natal ie in den „Corsen",
Ebol i im „Don Carlos", Ophel ia im
^Hamlet", Thekla im „Wallenstein",
Leonore im „Fiesko". Beatrice in
der „Braut von Messina", Minna von
B^rnhelm im gleichnamigen Stücke,
Madame Danvi l le in „Die Schule
der Alten". V ic tor ia in „Die Waise
und der Morder", Ju l ie in der „Be»
schämten Eifersucht" u. s. w. Natürlicher
Weise wiederfuhr ihr auch das in den
wohl für alle Zeit verschwundenen
Tagen des Wiener Phäakenthums ver<
schwende'risch gespendete Glück: in So-
netten und kleineren Gedichten angesun»
gen zu werden. Ueber die künstlerische
Laufbahn der beiden anderen Töchter
Josephinc und Minna liegen keine
näheren Nachrichten vor. Eine von
ihnen wurde die Gattin des Hofburg.
Tbeaterarztes Dr. Eduard Reisinger.
Zu Pistor's hinterlassenen Enkeln zählt
die Gattin des unglücklichen Bildhauers
Fernkorn sBd.IV, S. 488).
(H o rm at' r's) Archiv für Geschickte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°) Jahrg. 4323,
Nr. 76. S. 492: „Die Künstlerfamilie Pistor".
—OesterreichischeNational'Sncyklo«
pädie von Gräffer und Czitann (Wien
l835. 8°.) Bd. IV, S. 229. — Wiener
Zeitung 1863. Nr. tOl. S. 333. — Zell«
n er's Blätter für Musik. Theater und bil<
dende Kunst (Wien. kl. Fol.) l866, Nr. 84.
Pistotllik, Edmund (k. k. Haupt-
mann und Mechaniker). Zeitgenoß.
Ueber die 3ebenSumstände dieses durch
seine Erfindungen bemerkenswerthen k. k.
Officiers ist dem Herausgeber des 3eri«
kons nur wenig bekannt; er scheint in
Kärnthen zu Ende des zweiten oder
zu Anbeginn des dritten Iahrzehndes
des laufenden Jahrhunderts geboren
zu sein. Im Jahre 1843 war er
Regimentscadet im 7. Infanterie»Re«
giment Freiherr von Prohaska. Er
rückte bis zum k. k. Hauptmann vor
und trat als solcher in den Ruhestand
über. Er lebt seit Jahren in Gratz und
unsere Quelle rühmt ihn als „einen
Mann von unerschöpflicher Erfind ungs»
gäbe und außerordentlichem Ideenreich»
thume, dessen fruchtbares Genie sich in
einer großen Zahl von neuen Ersindun<
gen bekundete und sich noch fortwährend
productiv zeigt". Während P. der k. k.
Armee angehörte, wendete sich sein Er«
findungsgeift zunächst der Verbesserung
von Schußwaffen und militärischen Ein«
richtungen zu, spater aber betrat er das
industrielle Gebiet und erregte hier von
Zeit zu Zeit Aufsehen mit irgend einer
originellen Idee, die in Fachzeitschriften
dann öfter erörtert und besprochen wurde.
Viele seiner Erfindungen sind dem gro«
ßen Publicum gar nicht bekannt, daher
es Professor Joseph Winter in Gratz
unternahm, eine zufammenhangendeDar«
stellung derselben öffentlich mitzutheilen,
weil sich darunter viele befinden, die
die Industrie von Wichtigkeit sind
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon