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so. m^'.). l^Meusel (Johann Georg), Das
gelehrte Teutschland (Lemgo 4781, Meyer. 3<>.)
Vierte Ausg. Bd. I I I , S. 141.)
Platzer, Ignaz (Bi ldhauer, geb.
zu Pi lsen im Jahre 4717, gest. zu
Prag 27. September 1787). Die erste
Ausbildung in seiner Kunst erhielt P.
in seiner Vaterstadt, welche zu Ansang
des achtzehnten Jahrhunderts mehrere
ausgezeichnete Meister derselben aufzu«
weisen hatte. Nachdem er mehrere Jahre
. in Pilsen gearbeitet und den MeiĂźel be-
reits mit groĂźer Geschicklichkeit fĂĽhrte,
begab er sich nach Prag, wo seine Fertig»
feit und Befähigung seinen Ruf bald in
weiteren Kr^iscn begrĂĽndeten. Von allen
Seiten kamen ihm Bestellungen zu, die
bedeutendsten aber von Kirchen und vom
hohen Adel. deren geschickte AusfĂĽhrung
ihm ebenso groĂźen Ruhm als namhafte
Summen einbrachten. Die Kaiserin Ma-
r ia Theresia berief den KĂĽnstler nach
Wien, ertheilte ihm mehrere Aufträge
für das Luftschloß Schönbrunn, wofür
sie ihn kais.'llich belohnte und ihn zum
k. k. Hofbildhaner ernannte. Dann kehrte
P. wieder nach Prag zurĂĽck, wo er bis
zu seinem im Alter von 70 Jahren er.
folgten Tode lebte. Er liegt auf dem
Kleinseitner Fciedhofe in Koschirz begra-
ben. Von seinen zahlreichen Werken sind
anzufĂĽhren: die Statuen und andere
Verzierungen der k. k. Burg in Prag. —
die Statuen auf dem Fürst Piccolo«
mini'schen Hause. — auf der fürsterz-
bischöflichen Residenz, — die Statuen
und Vasen an dem k. k. Damenstlfte auf
dem Prager Schlosse, — die Statuen
auf dem Graf Golz'schen Hause; —
— die große steinerne Bildsäule auf dcr
Hauvtstiege in dem Graf Czernin'schcn
Palaste auf dem Hradschin, — die Löwen
mit den Kindern am Springbrunnen im
Kaisergarten, — sämmtliche Statuen in der Strahower Stiftskirche, — die Sta-
tue des heil. Norbert auf der Prager
Brücke; — die große Statue des heil.
Nikolaus, — der Tabernakel, — die
Statuen des h. Ignciz. h. FranziSkus
Xaver, der vier Kirchenlehrer nebst zwei
Seitmaltären und noch mehrere andere
Bildsäulen in der ehemaligen Jesuiten-
kirche auf der Kleinseite; — der Hoch.
altar und zwei Seitenaltare von Holz
in der Michaelskirche in dec Altstadt. —
das Grabmal deS heil. Johann von Ne«
pomuk in der Prager Domkirche, — der
Hochaltar in der Decanalkirche zu
Böhmisch.Brod, — ein Altar in der
Pfarrkirche zuAuhoniZ, — der marmorne
Hochaltar mit vergoldeten Standbildern
und der KreuzaUar mit vergoldeten BaS»
relief in der Stiftskirche zu Tepl; —> vier
colossale Statuen für das kaiserliche Luft«
schloß Schönbrunn, viele andere Arbeiten
im herrschaftlichen Märten zu Dobrzisch
und in den Schlössern Horzin und Mie»
schitz, außerdem vicle Altäre, Statuen u.
dgl. m. in Kirchen, Schlössern und Pri»
vatroohnungen in Böhmen. P. hatte zwei
Söhne, der Eine, Ignaz, übte die Kunst
des Vaters aus, von dem er in derselben
unterrichtet worden war. Von seinen
Arbeiten befinden sich viele zu Prag in
herrschaftlichen Häusern und auf dem
Lande, auch er war ein geschickter Meister
in seiner Kunst. Er lebte noch im Jahre
1816. — U.ber den zweiten. Joseph,
der Architectur» und Theatermaler war,
siehe den besonderen Artikel, S. 4l l.
Lederer lI.maz). Erinnerungen aus und an
Pilsen (Pilsen 1862. 16«) S. 7 l>ach diesem
gestorben im Jahre 1778, nach allen anderen
Quellen im Jahre 1?s7). — Dlabacz (Gott»
fried Johann), Allgemeines historisches Künst»
ler»Lerikon für Böhmen und zum Theile auch
für Mähren und Schlesien (Prag 18l3, 40.)
Bd. I I , Sp. 470. — Oesterreichische
National<Encyllopädie von Gräffer
und Ezikann (Wien 1833, 8") Bd. IV,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon