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Pluskal. 446 Pobeheim
steißiger Mitarbeiter des von d'Elv ert
begründeten „Not izen.Blattes" der
hiftorisch-statistischen Section der k. k.
mährisch > schlesischen Gesellschaft, und
zwar veröffentlichte er im Jahrgange
4833: „Zur Geschichte der Pflanzen-
künde in Mähren" (S. 9); — „Der
Königstisch bei Welehrad" (S. 88); —
„Beschreibung der St. Cyrillikicche in
Welehrad" (S. 8t, und 1838. S. 3);
im Jahrgange 1838; „Die Burg Buch-
lau in naturhistorischer Beziehung, be>
schrieben" und „Ursprung des Namens
der Burg Buchlau" (S. 7 u. 11), und
im Jahrgange 1860: „Der Holleschauer
Iudenrabbi Schach" (S. 49). Was nun den
wissenschaftlichen Werth wenigstens der
historischen Arbeiten P.'s betrifft, so wird
derselbe von der Fachkritik geradezu in
Frage gestellt. Als das erste Heft seiner
Geschichte Mährens erschienen, traten
sogar alle slavischen Blätter gegen die
darin von Pluskal erhobenen Behaus,-
tungen auf. Um den Geist der Plus»
kal'schen Geschichtsforschung kennen zu
lernen, mögen hier einige Proben mit»
getheilt werden. „Die Perser, schreibt
P., heißen eigentlich I^Lan
regnen (ihr Name wäre aber das
2. Qon lucenäo, da es in Pcrfien gerade
wenig regnet); das Wort (ZraikoL
(Grieche) kömmt vom slavischen ^raj.
der Nand. weil die Griechen am Rande
deS Meeres wohnen; die Alpen kommen
vom slavischen lexiti, kleben, weil sie
mit Eis und Schnee beklebt (olspsnö)
s!nd,0iyp6ü6—o1p6n —Alpen; der Aus-
druck: das Iuragebirge, ist eigentlich eine
Tautologie, denn Jura ist nichts anderes
als das slavische Onra., nur berlinerisch
ausgesprochen, xui-a aber ist ^oi-a/kora,
Berg; die Apenninen heißen eigentlich
Vaponin? (Kalkberge) u. dgl. m." So
sagt er auch an einer Stelle: „Die Deut- schön hätten erst von den Slaven das
Eisen kennen gelernt und wären davon so
überrascht worden, daß ste es für ein Ge«
frornes hielten, daher Eisen von Eis!!!
Das Gesagte dürfte auch für unsereUeber«
raschung genügen und erklären, warum
die eigenen Landsleute ihren Historiker
Pluskal mit einer kleinen Buchstaben»
Verwechslung zu Pleskal (d. i. Plan»
scher, Schwätzer) umtaufen.
Fremden-Blatt, Herausgegeben von Gustav
Heine (Wien. 4".) 4863, Nr. 12: „Aus
Mähren 9. Jänner. Orig. Corr." — Bohe-
mia (Prag, 4".) 1862. Nr. 26, S. 1749.
Pluth, C. (Maler und Kupfer«
stech er, Geburts. und Sterbeort und
Jahr unbekannt). Lebte zu Anfang des
neunzehnten Jahrhunderts als Maler
und Kupferstecher zu Prag, wo er meh«
rere von der damaligen Fachkritik bei«
fällig gewürdigte Blätter geliefert hat.
Von seinen Arbeiten find anzuführen die
Prospecte von der Stadt Prag. welche
von I . G. Meusel in seinem „Künstler-
Lexikon" vom Jahre 1809, im 2. Bande,
S. 139, angerühmt werden', ferner sol»
gende Blatter: „Ft. Gustllchins" , eine
treue Copie des berühmten Bildes von
Albrecht Dürer; — „Ner Pferdeknecht im
Stnlle beim Pferde" , Basrelief von A.
Dürer, für Meusel's Miscellen ge-
stochen (Höhe 7 ^ Zoll. Breite 4 Zoll
l/2 Linie); — „?/
z>ö", alle
4 Blätter nach Hami l ton , schwarz und
fein illuminirr.
NalNer (G. K. Dr.), NeueS allgemeines Kunst«
l?r>Lerikon (München 1839. Fleischmann, 8".)
Vd.XI, S. 424. — Dlabacz(Gottfr. Ioh.),
Allgemeines historisches Künstler»Lexikon für
Böhmen u. s. w. (Prag 1813, Gottl. Haase, 4".)
Bd. I I , Sp. 478.
Pobeheim, Joseph Sebastian Ritter
von (Industrieller, geb. in Kärnthen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Pergen-Podhradszky, Band 22
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Pergen-Podhradszky
- Band
- 22
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1870
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 534
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon