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Padleska
eine Schülerin des berühmten Brickta,
der fie mit ihrer Schwester zugleich auf
die oberwähnte Kunstreise nach Wien
und Brunn mitnahm. Auch
sie trat gleich
ihrer Schwester Barbara 1778 in das
Kloster der Glisabethinerinen in der Neu»
stadt Prag, wo
fie noch im Zähre 1818
als Sängerin glänzte. — Josephe gebo»
ren wo die Vorigen, war Schülerin des
Kapellmeisters Hiller in Leipzig. Im
Jahre 1,787 ging
sie zur Bühne, wo sie
ein Jahr an der dortigen Öfter sang,
von dort nach Prag zurückkehrte und
nach einiger Zeit Sängerin am Hofthea»
ter in Mietau wurde, wo fie bereits
wenige Jahre später
starb. — Marianne,
auch eine Schülerin Hiller's, die sich
ursprünglich ebenfalls der Bühne wid-
mete. Im Jahre 1783 begab
sie sich
mit ihrer jüngeren Schwester Thekla
s^tehe die Folgendes an das Hoftheater
nach Mietau, später aber verließ sie
die
Bühne und heirathete im Jahre 1794
in Magdeburg einen reichen Mann. —
Thekla (geb. zu Beraun im Jahre
1768), die jüngste, weitaus berühmteste
dieser sechs Schwestern. Von ihr berich.
tet Gerber folgendes: „Sie kam 1776
nebst ihren drei Schwestern und ihrer
Mutter nach Leipzig, um daselbst Unter-
stützung zu suchen. Der Herr Eapell»
Meister Hil ler, welcher damals mit
dem patriotischen Plan umging, eine
Musik» und Singschule zu stiften, nahm
sich dieser Familie von der Stecknadel
bis zum Miethzins an und insbesondere
nahm er die Töchter zu einer Anlage
zum Conservatorio zu fich und brachte
vorzüglich die Jüngste so weit, daß sie
nach zwei Jahren als Concertsängerin
auftreten konnte." Später widmete
sie
sich
der Bühne und sang im Jahre 1,782 die
Rollen derParthenill inSchweitzer's
„Alceste", der Silvia in Schuster's „Die wüste Insel" und der Myris in
Seydelmann's „Arsene" auf dem
Bondinischen Theater in Leipzig mit
großem Beifall, Im nächsten Jahre
folgte fie einem Rufe an das Hoftheater
des Herzogs von Kurland nach Mietau,
von wo
sie
nach vierjährigem Aufent»
halte fich nach Wien begab und dort an
der Oper sang. Dann kehrte sie nach
Kurland zurück und vermalte fich dort
mit dem daselbst angestellten Hofmusicus
Batka, einem gebornen Böhmen. In
der Folge begab sie sich nach Prag und
scheint allda ihren bleibenden Aufenthalt
glnommen zu haben. Sie trat dort in
Wohlthätigkeitsconcerten und Dilettan»
tenvorstellungen zu verschiedenen Malen
auf. Die berühmte Sängerin Pod>
h o r sky IMedieselbe Bd. XXII, S.484)
war ihre Schülerin. Thekla P. starb
um das Jahr 1822.
Dlabacz (Gottfried Ioh,), Allgemeine« histo»
risches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum
Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag
1815, Gottl, Hllllse, 4".) Bd. I I , Sp. «8. —
Gerber (ErnstLudwig), Historisch-biographi»
sches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1780.
I. G. I. Breitkopf, gr, 8°.) Bd. I I , Sp. 163.
— 81l>vui!c nkiiänF-. Nüällktor vi. ?r.
H,Ä<1. Niessr, d. i, Corwerfations-Lmkon,
Redigirt uon Dr. Franz Lad. Nieger (Prag
1869, Kober, L«. 8».) V°. VI , S. 494, —
Gauner (F. S. Dr.), Uniueisal-Leiikon der
Tonkunst, Neue Handausgabe in einem Bande
(Stuttgart 1849, Frz. Köhler, Lei. 8°.) S. 690.
Podlipsky. Joseph (Arzt und Fach.
schriftsteller, geb. zu Prag 30. No»
vember 1816, gest. ebenda 20. Septem-
ber 1867). Sein Vater war Brauer
und im Hinblick auf seine Beschäftigung
ziemlich gut unterrichtet. Der damalige
Scriptor an der Prager Universitäts»
Bibliothek, Norbert Waniek, lieh ihm
mehrere Bücher, unter anderen die
Schriften des berühmten Pädagogen
Salzmann, die ihm bei der Erziehung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon