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der daselbst als „sehr unterrichtet und
fein gebildet, ein guter Bücherkenner,
Freund der Wissenschaften und kundiger
Pomolog, welchen Zweig er mit vielem
Eifer und Erfolg betreibt", geschildert
wird, ist entweder sein älterer Bruder
(gest. 1803) oder sein Neffe.
Oesterreichische National » Vncyklo>
pädie uon Gi äffei und Czilann (Wien
t«33, 3».) Nd. IV, S. 236. — Oesterrei.
chisch erZuschauer, herausg. uan Ebers»
derg (Wien, gi. 8«.) Jahrg. 1338, Bd. I I I ,
S.SU0. — Sartor i (Franz Dr.), Historisch'
ethnographische Uebersicht der Wissenschaft'
lichen Cultur, Geistesthatigkeit und Literatur
dei österreichischen Kaiserstaates u. s. w. (Wien
1820, Carl Gewld, «».) I . (u. einziger) Theil,
S. 33.
h, auch Poech, Nlois (Botani.
ker. geb. zu Schnedowih im Leit»
meritz« Kreise Böhmens im Mai 1816,
gest. ebenda 20. Jänner 1846). Seine
erste Bildung erhielt er am Gymnasium
zu Böhmisch-Leipa, dann studirte er im
Jahre 1836/1837 an der Prager Hoch.
schule das erste Jahr der Medicin: sckon
damals sammelte er Mineralien und
Schmetterlinge, gab aber diese Richtung
bald auf, um sich fortan ausschließlich
dem Gludium der Botanik zuzuwenden.
Koch's vortreffliche SynopsiS setzte ihn
bald in den Stand, alle böhmischen
und später auch alle deutschen Pflanzen
mit Sicherheit zu bestimmen. I n seinen
botanischen Studien fordert« ihn vor
allen der tüchtige Botaniker Philipp
Maximilian Opiz I M . XXI , S. 68),
durch dessen Tauschanstalt er seine eige»
neu Sammlungen bereicherte und den
er auf seinen Gxcursionen oft beglei-
tete. Im August 1839 bereiste er die
Sudetey und brachte während eines nur
dreiwöchentlichen Aufenthaltes daselbst
die interessante Flora dieses Gebirges in
einer Sammlung von mehr als 3000 l Poch
Exemplaren zu Stände, auch gab er über
seinen Ausflug Bericht in semer Schrift:
„AeiZe in dil Zndckn", in welcher er daö
ganze Gebirge und dessen reiche Vege.
tation pftanzen'geographisch beschreibt.
Im Jahre 1840 erhielt er durch einen
unglücklichen Sprung in den Hirschgra»
ben ein langes lebensgefährliches Leiden,
welches ihm sogar den Aufenthalt in
Prag verleidete; er begab sich daher im
September desselben Jahres nach Wien,
wo er
fleißig
Botanik studirte und Pflanzen
sammelte. I n dieser Zeit richtete er seine
erste Aufmerksamkeit auf die Moose. Im
Juli 1841 unternahm er die erste Reise
in die Alpen, im folgenden Jahre nach
Venedig, auf der Rückreise wieder die
Alpen besuchend. Heinrich Neißenbeck
in seiner „Geschichte der botanischen Fo»
schungm in Salzburg" gedenkt eines
Doctorandm der Medicin aus Wien, Na»
mens Joseph Poech, der im I . 1tt4ü
längere Zeit in Heiligenblut verweilte,
daselbst fleißig botanisute und den Auf»
sah: „Nn HuchHwnli, uerMM «nt den
ZUM im Wl iMlM" niederschrieb, der
auch in der Regenöburger botanischen
Zeitschrift „Flora" (1«42, S. 389) ge-
druckt erschien. Dieser Joseph Poech
und unser VloisPöch scheinen ein und
dieselbe Person zu sein, denn wenigsten«
stimmen die Angaben über Zeit, Ort und
Beschäftigung Beider überein. P. studirte
auf dieser Reise auf das Eifrigste die
Alpenflora, sammelte ein ansehnliches
Herb« und führte über feine Beob»
achtungen ein genaues Tagebuch. Im
September 1842 kehrte er nach Böhmen
zurück, wurde Assistent der botanischen
Lehrkanzel in Prag und begann nun die
Vorarbeiten zur Verwirklichung seines
schon früher gefaßten Planes, die Laub-
moofe Böhmens in getrocknetem Zustande
herauszugeben, um sie dann später !u
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon