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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Podlaha-Prokesch, Band 23
Seite - 63 -
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Seite - 63 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Podlaha-Prokesch, Band 23

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Potheim 63 Polheim mit Anna von Prag, war unter Ru> dolph l l . , Mathias und Ferdinandll. Kämmerer, Rath, niederösteneichischer Regie» rungsrath, Reichshofrath und Kammerpräsi» dent. Er wurde häufig zu Gesandtschaften verwendet. 1599 vermalte er sich mit NaM« von ftrimck, die ihm 6 Söhne und 3 Töchter gebar. — 8. Hanns Eyriak Freiherr von P. (ÜLütor w2,FQiülln5 zu Rostock, geb. 3. April 1338. gest. 8, Februar 1382), aus der W artenburg'schen Linie, Sohn Ma> limilian's von P. mit Judith von Weißbriach, hatte den Kaiser Maximi> lian I I . zum Taufpathen, studirte zu Wit< tenberg und Rostock und wurde in letzterem Orte Nslltlli' inaßuiüeu«. — 9. Hartneid uon P. (Fcldhauvtmllnn des Erzherzogs A!° brecht, gest. 1438), auS der erloschenen, uon Heinrich I I . gestifteten Linie, ein Sohn Heinrich's uon P, aus der Ehe mit Anna von Hartheim, war Feldhauptmann des Erzherzogs Albrecht und fiel l438 im Tref< fen be! Salnitz, — 10. Judith von P. (gest. 3. October 1378), aus dem Hause der Herren von Weißbriach, war die Gemalin deS Kümmerers und Hauptmanns der Hat» schierwache, Maximilian Freiherrn uon P. Frau Judith wnr eine eifrige Lutheranerin und nicht zufrieden, ihrem Bekenntnisse un> gestört zu leben, suchte sie auch in höchsten Kreisen Proselyten zu werben, womit sie jedoch übel ankam. Der Sachuerhalt, auch für unsere kirchlich bewegte Zeit interessant, ist folgender: Frau Judi th von P, war der Kaiserin Anna. Gemalin Ferdinand's I., Obersthofmeisterin gewesen, hatte sich aber später vom Hofe zurückgezogen und lebte mit ihrem Manne, der längere Zeit schon krän- kelte, in Oesterreich ob der Enns. Als nun im Jahre 1388 die Königin uon Polen, Kathar ina, eine geborne Erzherzogin von Oesterreich, nach Linz kam, wünschte sie die alte Freundin ihrer Kindheit zu sehen, doch diese entschuldigte sich mit der großen Schwach» heit ihres Mannes, und — was sie in ihrem Schreiben noch weiter vorgebracht, lernen wir aus der Antwort der Königin kennen: „Liebe Frau von Pol heim. Dein Schrei- ben habe Ich mit Gnaden empfangen und Deine Entschuldigung daraus verstanden, daß du Deines Herrn Schwachheit halber nicht hast herkommen können, wiewohl Ich Dich von Herzen gern hätte gesehen, aus sonder gnädigem Gemüth, so ich zu Dir trage. Weil's aber mit Deinem Herren eine solche Gelegen» heit hat, nehme Ich Deine Entschuldigung mit Gnaden an, und wünsche Deinem Herrn uon Gott dem Herrn gute Gesundheit. Was belangt den Glauben und Deine Ermahnung, habe Ich noch längs aus Deinem Schreiben verstanden, daß Du Mich bittest, die Bibel zu lesen, darauf laß ich Dich wissen, daß Mir die Bibel gar wohl bekannt ist, und habe sie oft durchlefen, ist auch noch Meine tägliche Uebung und Mir die größte Freud und Trost, darinnen zu lesen. Weil Du dann auch darinnen wohl belesen bist, so wollest aber auch den Spruch Pauli fleißig merken, daß ein jeglicher Mensch sich seines Beruft« halten solle! So ist Mein und Dein Beruf nicht, dieselbe nach unserem Bedünken zu urtheilen, sondern das Lehren gehört denen zu, die von Gott den ehrlichen Beruf haben. Derhalben rathe Ich Mir und Dir, Wir bekümmerten Uns nicht um die Sachen, die Uns nicht befohlen sind, sondern halten Uns nach der Lehre Pauli. daß Wir in Stille hören und fragen, und die Haushaltung in die Hand nehmen, so weit denen Weibern gebührt. Das habe Ich Dir zu gnädiger Antwort auf Dein Schreiben nicht wollen verhalten. Deinem Herrn, wie auch Deinem Vetter wollest Meinen gar gnädigen Gruß sagen, damit allezeit Deine gar gnädige Frau. Datum Linz den 1«. October 1«68. Kathar ina, Königin in Polen". — I I . Ka- simir Freiherr von P. (Rath des Kaisers Mar I I . , geb, 12. November 132L, Todeö» jähr unbekannt), aus der Wartenburg- schen Linie, ein Sohn Cyriak's uon P. aus dessen Ehe mit Elisabeth Gräfin uon Oett ingen, diente vom <6, Jahre an unter dem Churfürsten Johann Friedrich uon Sachsen, ward 1547 in der Schlacht bei Mühlbern gefangen genommen und mußte 2UUN Gulden Strafe erlegen. Später wieder in die Gunst des Königs Ferdinand auf» genommen, wurde er dessen Nato und behielt dieseStcllung auch unter Mar im i l i a n I I . , der ihn dann zum Hatschierhauptmann er» nannte. Er war uon 133» bis 1363 mit Eupliem!» uon 5tul>enl>erg verheirathet und vermalte sich nach deren Tode mit Barbara Gräfin von prösing. Aus ersterer Ehe erhielt er einen Sohn und eine Tochter. Die zweite Ehe blieb kinderlos. — 12. Mar t in von P. (Ritter des goldenen Vließes, gest. zu Steyer 2. Juni 1498), aus der erlolchmen Partz» schen Linie, ein Sohn Reinprecht's von P, aus dessen Ehe mit Elisabeth uon
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Podlaha-Prokesch, Band 23
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Podlaha-Prokesch
Band
23
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1872
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
426
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
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