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Polheim Polheim
aus der erloschenen, von Albero IV. ge»
gründeten Linie, Sohn Albero'sIV. m der
Ehe mit Klara uon Pergau, lebte in der
zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, war
Hauptmllnn zu Wels und Enns und wird irr»
thümlich als Stifter des Minoritenklofters in
ersterer Stadt angesehen. Er heirathete Nargn»
retya von LahnZhorf, die ihm eine Tochier und
uier Söhne gebar. — 22. Weikavd von P.
(Bischof von Passau, geb. 23, Februar 1227,
gest 16. Jänner 1282), aus der erloschenen,
von Heinrich I I . gestifteten Linie, ein Sohn
Heinrich's I I . in der Ehe mit Geutte
uon Weitzenberg, wurde 4280 Bischof uon
Passau und er erbaute mit seinem Bruder A l<
bero das Minoritentloster zu Wels s2t). Er
schrieb in lateinischer Sprache ein «<Hioi>i<:ou
^NLiiias", welches in der Hofbibliothek zu
Wien sich befindet, ^Allgemeines histo»
risches Leriton (Leipzig >73l, Thom, Frit<
schenö Erben, Fol.) Nd. I I I , S, «8 (hier
wird als sein Todesjahr 1283 angegeben).)
23. Weikard von P. (Erzbischof von Salz>
bürg, geb. 2?. December 1203, gest, L. Octo
ber 13 <Z). Gin Sohn Albero's I I I . von
P, aus seiner Ehe mit Kunigunde oon
Rohr, verlegte sich schon in der Jugend auf
die Wissenschaft und nimmt unter den Ge<
lehrten seiner Zeit einen ansehnlichen Platz
ein, 1302 wurde er Domherr, 130? Donv
dechant und am <, April l3i2,zum Trzbischof
von Salzburg ernannt. Er war der erste,
welcher in Zweifel gerieth, ob er vor der
päpstlichen Bestätigung die Regierung des
Erzstlftes antreten dürfte, holte daher hierüber
ein ordentliches Gutachten ein, und als die<
scö bejahend ausfiel, unterzog er sich der
wirklichen Regierung sowohl in geistlichen als
welllichen Sachen. Er reiste zum Papste
Clemens V. nach Auignon, der ihn am
?. Juli bestätigte, am 3!). Juli erfolgte seine
Einweihung und am 27, August seine Inve>
stilur Auf der Rückreise wurde er uon Kai»
ser Heinr i ch VI I . belehnt, 1314 vermittelten
er und der König von Böhmen einen Frieden
zwischen Herzog Friedrich dem Schönen
und Ludwig von Bayern, nachdem ersterer
sich durch einen Vertrag mit dem Erzbischofe
anheischig gemacht, das Erzstift gegen jeden
feindlichen Angriff zu vertheidigen. <Z<A be>
reiste er seined-Sprengel in Steiermark und
schlichtete einen Streit zwischen dem Bischöfe
von Freisinn und Rudolph von Scher»
fenberg. Er regierte 3 Inhre und 6 Mo>
nate, von 1312—13lä, und war der dreißigste
u Wurzbllck.biogr.Leilkon. XXII I . > Salzburgs. Gauner (Judas
Thaddäus), Chronik von Salzburg (Salz.
bürg 1786, Duyle), 1. Theil, S. 442. —
Allgemeines historisches Le r i l on
(Leipzig 173l, Thom. Fritschen's sel. Erben.
Bd, I I I , S. 425 (hier wird «3IU als sein
Todesjahr angegeben).) — 24. Weiknrd-
von P., Gründer.der Leibnitz'schen Linie,
ein Sohn Werner's vonP. aus dessen zweiter
Ehe mit Elisabeth von Haitheim. Er
heirathete zuerst eine Nargarellja, deren Ge.
schlechtsname nicht aufzufinden ist. l36S aber
Anlljanna »an Lellinitz, wodurch er für seine
Faoiilie Schloß Leibnitz i» Steieimark er<
warb und wodurch nun das Geschlecht d«
P. auch in Steiermark ansässig wurde. Aus
dieser Ehe entsprossen drei Söhne und zwei
Tochter. — 23. Weikard von P. (Rath
Kaiser Albrecht's I I . , gest, 14L4), aus der
gräflich Wartenbur g'schen Linie, ein Sohn
Weikard's aus dessen erster Ehe mit D o»
rothen von Tohenbach, war Rath und
Kämmerer Kaiser Albrecht's I I . uno zog
1428 als Fcldoberst gegen die Türken. Unter
König Ladislaus behielt er seine Raths,
stelle, wurde <4!il Hauptmann zu Franken«
bürg und 1437 Oberhauptmann zu Salz»
bürg. Von seiner ersten Gemalin, ElisMly
uon Znßoldshorf, erhielt er einen Sohn, aus
seiner Ehe mit Narüarn von Traun sechs
Söhne, — 2«. Wolfgang oon P. (Ritter
des goldenen Vließes, geb. 1428, gest. K. No>
uember l!»l2), aus der Wartenburg'schen
Linie, Sohn Weikard's oon P. M . 2ö^>
aus der Ehe mit Barbara uon Traun>,
wurde 1428 von Kaiser FriedrichIII. zum
Rathe und Kämmerer seines Sohnes Maxi»
mi l ian I. ernannt und begleitete diesen nach
den Niederlanden, wo er an dessen Gefahren
und Kriegen gegen Frankreich und die Genter
theilnahm. Er ward Maximil ian's gehei»
mer Rath, Odersthofmeister und Hofmarschall
und wurde >300 zu Brüssel in den Orden
des goldenen Vließes aufgenommen. 1492
begleitete er den Prinzen von Oranicn in
die Bretagne, um die mit Ma i im i l i an
verlobte Erbvrinzessin Annn von Burgund
zu schirmen und hielt im Namen seines Ge»
bieterS daS Beilager, Am 21, April 180!
wuroe er oberster Hauptmann und Regent
Niederösterreichs, mit Diplom vom 22. Iän.
ner 13U1 ward er in den Freiherrnstand
erhoben als Reichsfreiherr zu Polheim und.
Wartcnburg. Im September 1434 vermalt
er sich zu Mecheln mit Johann» von
r.e, Jänner 1871/1 8
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon