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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Podlaha-Prokesch, Band 23
Seite - 77 -
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Seite - 77 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Podlaha-Prokesch, Band 23

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77 Pollak im Gemittet" (l863, »00 st.); — „NW- genlllnherin" (1869), Privateigenthum. In der allgemeinen deutschen KunstauSstel' lung von 1868: „Nie lwzlMen Zllbnnerin- mn". Von anderen Bildern P.'s sind mir noch bekannt: „MelnZine", im Pri» uatbesitze in Wien; — „Ghiara «nl» ihre ZchMZter"; — „Niann"'— „Die spielenden Nymphen"; — „barneulll in Nnm"; — „PretiuAll", in zwei Varianten für die Könige von Bayern und Hannover, und „Ner Märte Zchlnt", im Besitze deS Senn- tors Ienisch in Hamburg. Die Urtheile über P. als Künstler lauten sehr verschie« den, während Einige seine Werke sehr günstig beurtheilen und voll des Lobes über dieselben sind, wird er von Anderen sehr hart, mitunter parteiisch und ge» hässig beurtheilt, denn gewiß hat P. in der ersten Zeit seines Schaffens Vorzügliches geleistet. Ohne uns jedoch selbst in eine Kritik der Werke P.'S, als nicht zur Aufgabe dieses Lexikons gehörig, einzulassen, geben wir aber die Worte eines seiner Biographen, da selbe auch auf so viele andere österrei> chische Künstler, nach dem Sprichworte nNsinu S8t pro^kstk in Patria" , An» wendung haben, ohne übrigens die etwas überschwengliche Lobeserhebung zu unterschreiben. „ In London und Pa> riS", schreibt sein Biograph, „in Stutt» gart und Berlin, in Rom und in Peters- bürg hängen die besten Lobreden Pol» lak's — sie hängen zwar schweigend an den Wänden der kunstsinnigen Besitzer fürstlicher Paläste, aber sie hängen neben den Werken der größten Meister seiner Kunst. Dort weiden sie einst, wenn lange die Hand, die sie schuf, schon in Staub zerfallen, noch immer von dem Genie eines großen deutschen Künstlers zeugen. Dort hängen sie! Aber weder Preußen noch Württemberg, weder Italien noch Frankreich, weder England, noch Ruß. land ist das Vaterland des Meisters; sein Vaterland ist Oesterreich, seine Schule war Wien und in Wiens öffent» licher Kunsthalle hängt kein Bild von Leopold Pollak. Was das größte Ver» dienst P.'s bildet, ist seine Ursprünglich, keit, sein tiefer Sinn für das Aesthetische in der Kunst, sein stilles, emsiges Studi» ren der allen Meister und sein noch emsi» geres Studiren des ältesten Meisters dieser alten Meister — der Natur. Gab ihm RubenS die geniale Gruppirung und die üppige Kraft in Nachbildung des Fleisches, hat er von T i t ian die Pracht und meisterhafte Behandlung der Farben, studirte er an Correggio die unnach» ahmliche Weichheit des ToneS — von allen diesen Meistern lernte er nicht so gerne, wie von seiner einzigen geliebten Meisterin, der Natur. Zwölf Jahre lang zog er in der Prachtausgabe deS Schöpfungswerkes — in Italien — um« her, lauschte ihr dort ihr Lächeln und ihr Zürnen ab, ihr Licht und ihre Luft, ihren heiteren Ernst und ihre ewig be. wegte Ruhe. Und als er die hohe Stufe der Meisterschaft, das treue Abspiegeln des Gesehenen, erreicht hatte, erhob die ewig junge Göttin — die Kunst — den Glücklichen noch um eine Stufe höher und lehrte ihn das Gefundene idealisiren. Das ist die Klippe, an der so viele ge> scheitert sind und noch scheitern werden; der klare Blick, um die Grenze zu erken. nen, in wie weit die Kunst im Copiren der Natur gehen darf. Dieser glückliche feine Tact ward ihm; deßhalb diese Ein< fachheit im Entwürfe, diese Keuschheit selbst in der Behandlung des Nackten, deßhalb der Fleiß in der Ausführung der kleinsten Bestandtheile der Nebengruppen in seinen Bildern. Er achtete die Kunst und ließ sich deßhalb nie eine Nachlässig»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Podlaha-Prokesch, Band 23
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Podlaha-Prokesch
Band
23
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1872
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
426
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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