Seite - 105 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Podlaha-Prokesch, Band 23
Bild der Seite - 105 -
Text der Seite - 105 -
Pop 108
teur er eine Zeit lang war, und für
andere deutsche und ungarische Fach»
blätter. P. ist der ungarischen Akademie
correspondiiendes und vieler anderer ge-
lehrter Gesellschaften ordentliches Mit-
glied. Er gehört zu jenen seltenen Mm»
schen, die, ohne von irgend welcher
Seite eine Unterstützung erfahren zu
haben, nur durch Selbsthilfe und den
unermüdlichsten Fleiß fich jenes Wissen
erworben, durch welches sie sich dann
einen Ruf und ihre Bedeutendheit in der
gesellschaftlichen Stellung errangen.
Die ungarische und die große Welt (Pesther
illustr. Blatt, gr. 4°.) i865. Nr. uom 19. No.
uember. — Schriftliche Notizen des Herrn
L. R°«ner.
Pop und Popp. Die Träger dieses
Namens, mögen sie sich mit einem oder
zwei p schreiben, folgen, da aus der
Aussprache das einfache oder doppelte
p nicht leicht zu erkennen ist, unter Popp
in der alphabetischenOrdnung ihrer Tauf»
namen aufeinander.
Pope, siehe: Puppe, Gustau ^S. 118
dies. Nds.^.
Popel. Mathias F. (Arzt, geb. zu
Prag 23. Februar 1798. gest. 1. März
1368). War der Sohn eines Bäcker-
meisteis und genoß den ersten Unterricht
zu Hause. Nach beendigten Gymnasial«
und philosophischen Swdien wendete er
sich der Medicin zu, schrieb 1824 eine
Dissertation: „Ds «MFe'na ^s^o?-««« und
wurde hierauf Doctor der Medicin, spä-
ter Magister der Geburtshilfe.und Magi»
ster der Augenheilkunde. Letztere übte er
hauptsächlich aus und wurde auch 1828
bis 1826 Assistent des Augenarztes Pro.
fefsor Fischer. Nun verlegte er. sich auf
öffentliche Sanitätspflege, trat 1827 in
die Praxis bei dem damaligen Kreisamte
zu Kaukim, wurde nachher Kreiswund« arzt und vertrat einige Zeit die Stelle
eines Kreisarztes. 1831 wurde er Kreis«
arzt zu Tabor, aber da er durch seine
ärztliche Praxis und seine Leistungen in
der öffentlichen Gesundheitspflege bereits
einen sehr günstigen Ruf erlangt hatte,
wurde ihm die Lehrkanzel für Staats»
arzneikunde angetragen, welche er von
1832 bis zu seinem Tode inne hatte.
1883 und 1888 trug er auch Seuchen»
lehre und Thierheilkunde vor und laä
über daS Rettungsverfahren bei Schein»
todten. Seit 1880 war er Mitglied der
ständigen Medicinal > Commission , am
14. Februar erhielt er den Titel eines
k. k. Rathes, am 31. August 1863 das
Ritterkreuz deg Franz Ioseph'Ordens.
Das Professorencollegium, dessen Nettester
er war, wählte ihn 1849 zum Prodecan
1887, 1888 und 1889 zum Professoren-
decan und 1831 zum Lyotor MkSiMouL.
Er starb im Alter von 67 Jahren. Popel
als Mensch im hohen Grade achtungs»
werth, war dabei so bescheiden, daß
er nie von sich selber sprach, ja daß er
Bedenken trug, die ihm angetragene Pro«
fefsur anzunehmen. Er war sehr beliebt
ebenso bei seinen Amtsgmofsen, wie bei
seinen Schülern, auch war er Mitglied
mehrerer wissenschaftlicher und wohlthä»
tiger Vereine. Für seine Kenntniß, genaue
Pflichterfüllung und Gewissenhaftigkeit^
deren Ruf in die maßgebenden Kreise
gedrungen, spricht die Thatsache, daß er
der erste Conceptspraktikant, ja der erste
Kreisarzt in Böhmen war. der auf die
Hochschule berufen wurde. P. war auch
ein vortrefflicher Musiker. Gin Kenner
und eifriger Freund der Musik, übte er
diese Kunst seit seiner Jugend aus, er»
warb sich darin eine gründliche Bildung
und ein scharfes Urtheil, wovon dieBo»
hemia in den in den Quellen bezeichne»
ten Nummern mehrere interessante Pro
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon