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3 Iluii» Mm! seeaäi« Nti I^ivii eouoiu.
luni ktzUktoium st toglltoillNl L
ÄariLLlMoimn viroiuin, ?c>Ic>u,ornin
Vänaiuui" (0raaovi»s l«80, 4».); — „Ho-
i6?o, F.), die vorgenannten Weike hat An«
dreas Zatuski, Bischof von Kiew, in einem
Baude gesammelt unter dem Titel: „Ove?»
( V v 4?, t?V> 8.^ ,, ?a^,) herausgegeben,
Unter den dieser Ausgabe beigefügten Anhän>
gen befinden sich eine Genealogie und Grabin-
schriften der Familie Potocki mit historischen
Nachweisen und ^unäatiauß« N««Is«i«'uin
et inonll«toiloruni yicl. ?i-aoHi<:»,toiu,in in
leotae«, welch letztere Schrift sich zuerst in
dem jetzt unaenlcin seltenen Weck von Si<
mon Okoiekl: „NusLia üoilän," (LemberZ
lSHS. 4°) abgedruckt befindet. Paul P'6,
zweite Gemalin Cleonon 5oslu<l«w, gebar
ihm acht Söhne darunter den berührn»
ten Ccndinal und Erzbischof uon Gnesen,
Theodor P. s.Nr. 40^, — MosMl'ck'
5Hma«!^, am bez. Orte. Nd, H , S. 23l,
Bd. XXI, S. 428,) — 3t. Sophie Gräfin
Potorka (geb. um N73, gest. zu Berlin
l823). Zweite Gemalin des Grafen Sta<
niölaug Felir Potoc l ! (gest, i4. März
<««>). Die Lebensgeschichte dieser ebenso durch
ihre große Schönheit wie durch ihre Geschicke
merkwürdigen Frau, war schon Genenstand
mehrfacher Erörterungen, die jedoch, «ie
interessant ste auch lauten mögen, ohne auf
die Famllienacten gestützt zu sein, keinen
authentischen Werth besitzen. Nach Cim'Zen
wäre sie einem verarinten Stamme der be.
rühmten Familie Kantnkuzeno entsprossen,
in Lonstantmopel uon dem damaligen fran<
zösischen Gesandten Marquis de Vauban,
A. A. du Barry, den verarmien Eltern
um eine Summe Geldes abgekauft und auf
Vauban's Kosten erzogen worden. Als der
Gesandte nach Frankreich zurückberufen ward
und auf seiner Reise in die Heimat in der
russischen Festung Knmieniei Rast machte,
sah d« Gouverneur der Festung Graf de
Wir r die schöne Sophie und verliebte sich sterblich in sie. Als auch Sophie Gefallen»
fand cin dem jungen und schönen Gouver»
neur, stand dem uon ihm gefaßten Plane der
Entführung nichts mehr im Wege, die denn
auch vollkommen gelang. Als de Wi t t spater
mit Sophien, die seine Gattin geworden
war, in Hamburg sich aufhielt, traf er da»
selbst mit Stan iö lauZ Felix' Grafen
Potocki zusammen. Diesem erging es, als
er Sophien de W i l t sah, geradeso, wie
es deWit t beim ersten Anblicke Sophien'«
ergangen war, Gras Po tocki verliebte
sich so>
sehr in die schöne Frau, daß er deWit t einess
TagrL folgenden Vorschlag machte- Hier Herr
Gmf sind zwei Papiere, das eine eine Schein
dunüöacte, welche, wenn sie unterschrieben ha<
ben.auch von ihrer Waltin unterschrieben wnden
wird; das andere ein Wechsel nuf zwei Ml?
lionen, zahlbar nach Sicht durch meinen
hiesigen Banquier. Der Graf de Wi t t , in
' pccuniärcr Vedrängniß, ferner gedenkend, wir
er gegen Vauban uoraeganin'ü und beso»
glnd, daß c« ihm Uou Seile Potoct l 's
geradeso ergehen künnle, fand ?s angezeigt,
den Scheidunsact zu untorzcichmn und
den Wechsel cmzunchmm. Nun würde G o
phie Oräsin de N i t t Gattin de« Wra<
fen S l a n i 6 lauS Fe l ix P o t o c k i ,
dessen Lebensskizzc weiter unlm Mr. 37^
folgt, Gräfin Vophic Potockn war bald
eine gefeint« Schönheit. AlS sie z» Peters
bürg am Hofe erschien, wurde sie nur „Dir
Diamantenfec" genannt, Sie wurde bnld
Witwe, denn Graf Staniölau« Felix Pu>
tocki starb im Iah« l«l«, u, U «nr schon
1803. Obwohl die Gräfin ein dem Glänze
und Vergnügen gewidmetcl Leben führte —
sie verweilte meist auf ihrer prachlvollen Ne>
sihunn Tulczyn i» Rußland — so war sie
dach im hohen Grade mildthätig; jeden Tag,
bezeichnete sie durch eine Wohlthat, Indem
sie die Güter selbst verwaltete,, linderte sie
das Los ihrer Leibeigenen, beförderte den
Landbau, errichtete gemeinnützige Anstalten
und that Gutrö, wo sie nur konnte, Graf de
la Garde entwirft ein ungemcin liebliches.
Bild von dieser ihrer Schönheit und Herzens»
«üte wegen gefeierten Dame, I n Folge eines
BrustleioenL reiste sie nnch Berlin, wo sie
die berühmtesten Aerzte consultnte, ohne je<
doch Rettung zu finden, denn sie starb da»
selbst, kaum »a Jahre alt. Cin Pastellne«
mnloe, welches sie darstellt und dessen mär»
chenhafte Schönheit noch heut Gegenstand all»
seili'nrr Bewunderung ist, befindet sich unter de»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon