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philosophische Facultäi der Präger Uni-
versttät aus, nach welchem dieselbe zwei
Jahrgänge und statt der bisherigen zwei
Directoren, der mathematischen und
philosophischen Studien, nur.einen für
diese beiden Fächer gemeinschaftlichen
Directoi erhielt. MitAllerh. Entschließung
des Kaisers Franz I. vom 4. März
4828 wurde P. die Stelle eines Dom-
propsten zu Trient verliehen, welche er bis
zu seinem, vier Jahre später im Alter von
86 Jahren erfolgten Tode bekleidete.
P. war auch als Fachschriftsteller thätig,
und zwar gab er selbstständig heraus:
5»3z/«i«ma> iH.so?oFl'«s Fclöio^ail'z", 6 Bde.
Wien 4818 u. 1819): in Zeitschriften
veröffentlichte er, im „Hesperus" von
Andrö , 1809: „Blick auf die literarische
Bildung der Piaristen>Novizen zu Zeipnik";
— in Fr int's „theologischer Zeitschrift",
1818: „Praktische Bemerkungen über die
vorschriftmäßige Führung deS Gestions'
ProtocolleS der in den k. k. deutschen
Grbstaaten aufgestellten Gchul'Distcicts.
Ausseher", und ebenda im Jahrgange
1819: „Uebecsichtstafel der in den k. k.
deutschen Grbstaaten deö österreichischen
KaiserthumS süc Christen bestehenden
entkräftenden Thehindernifse". P. war
ein energischer Schulmann und von Can»
didaten für theologische Lehrkanzeln sehr
gefürchtet.
Oesterreichische National > Encyklo»
pädie uon Gräffer undCzilann (Wien
1833, 8«.) Bd. IV, G. 25?. — Tome!
(Wenzel Wladiwoj), Geschichte der Prager
Universität (Prag 1849, k. t. Hofbuchdruckerei
Gottlieb Hanse Söhne, gr. 8«,) S. 346,
PGsel, Johann (Wachsbossirer.
OeburtS- und Sterbeoit und Jahr un>
bekannt). Er lebte und arbeitete zu An»
fang der Vierziger Jahre unseres Jahr»
Hunderts in Wien und in den Jahres»
Ausstellungen in der Akademie der bil>
denden Künste bei St. Anna waren 1840, 1841 und 1846 einige seiner Arbeiten zu
sehen, u.z. ein „Hnnb", nach der Natur in
Wachs modellirt: zwei in Wachs bossirte
Porträte und ein „GlMtn« um Kreuze", in
Wachs (18 fi.). Nach 1846 ist von ihm
nichts mehr ausgestellt worden. Meiner
Vermuthung nach dürfte er als Mo»
delleur in der ehemaligen k. k. Porcellan»
fabrik angestellt oder doch in Verwendung
gewesen sein und vielleicht waren I o-
hann und Iosepha Poysel, erste,
rer geboren zu Wien im Jahre 1743
und ein guter Schauspieler, dessen
de Luca in seinem „Das gelehrte
Oesterreich. Gin Versuch", im 2. Stück
des ersten Bandes,S.381. gedenkt, seine
Eltern.
Kataloge der IahreZ'Ausstellung in deck. k.
Akademie der bildenden Künste in Wien l8iü,
S. 34, Nr, «?: 1841, S. 31, Nr. 22 u. 23;
184S, S. 37. Nr, 1«.
Pozdechs Joseph (Mechaniker,
geb. zu Hruccirod bei Tyrnau in Un>
gärn 22. Februar 1811). Der Sohn
mittelloser Eltern, erlernte er daZ
Schmiedehandwerk, übte es später in
seinem Geburtsorte aus und entwickelte
bald ein solches Geschick in seinen Ar«
bellen, daß er in Pest eine eigene Nieder»
läge seiner nach einem von ihm erfunde»
nen Systeme construirten Blasebälge
eröffnete. AIs im Jahre 1849 seine
Werkstätte in Hrucarov niederbrannte,
übersiedelte er nach Pest, wo er alsbald
sein Geschäft eröffnete und mehrerein sein
Gebiet einschlägige, theils neue, theils
verbesserte Gegenstände erzeugte, welche
auf Ausstellungen ehrenvolle Würdigung
fanden. Im Jahre 1861 erfand er einen
Glockenstuhl nach einem ganz neuen und
wesentlich vereinfachten Systeme, das
zuerst in Waizen an einer 86^ Centner
schweren Glocke in Anwendung gebracht
und auf der Londoner Welt-Auöstellung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon