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Prasil 200 Prati
sitzei von Gleichenberg und dessen Merk-
Würdigkeiten, ferner über Schloß und
PfairortTrautmannsdorf. Diese verdienst-
volle Wirksamkeit P.'S fand mehrfache
Würdigung schon bei Lebzeiten. Am
48. Juli l867erhieltP. vonSr.Majestät
den kaiserlichen Raihstitel und mehrere
gelehrte Gesellschaften und naturwissen.
fchaftliche Vereine der Monarchie haben
ihn zum wirklichen und correspondirenden
Mitgliede erwählt. So ausgezeichnet P.
als Arzt und Forscher war, so liebens»
würdig war er als Mensch; fein und
bescheiden im Umgänge, war der Verkehr
mit ihm, da ei der deutschen, französi'
schen, englischen und slavischen Sprache
mächtig war, höchst anziehend und anrc>
gend. PraZi l starb im Alter von
62 Jahren. Da er unverheirathet war,
ging sein schönes Besihthum Wilhelms-
Hof in Gleichenberg nebst allen Samm«
lungen auf den Sohn Franz seines
Bruders Fr a nz ^s. d. Vor". S. W7^j über.
Das Grntzer Ioannexm hatte die Ab»
ficht, die verschiedenen Sammlungen an-
zukaufen. Auch hat sich in Gleichenberg
ein Verein,gebildet, der mit dem Grafen
Wickenburg an der Spitze dem ver«
dienstvollen Pra^ i l im Curorte ein
bleibendes Denkmal zu setzen beabsichtigt.
Auf einer Granilsäule, die auf einem
Trachytsockel sich erhebt, soll die von
dem Wiener Bildhauer I . Meixner
aus Carraramarmor gemeißelte Porträt»
büste Pra^ i l aufgestellt werden. Eine
passende Inschrift soll der Verdienste P.'s
gedenkm, der, nachdem Dr. Hermann
v. Gleißner im Jahre l7?2 der Erste
auf die Heilkräfte des Gleichenberger
Gesundbrunnens die Aufmerksamkeit ge.
lichtet und Dr. Ignaz Werle im Jahre
4834 die Umwandlung desselben zu einem
Curorte angeregt hatte, durch die Ver>
vollkommnung, Bekanntmachung und Hebung desselben zu einem Curorte
eisten Ranges, sich ein unstreitbareS und
unvergeßliches Verdienst um denselben
erworben hat.
W, W. Pl'aZil 's noch ungedruckter Nekrolog,
verfaßt von vi-. I . Metzlei uon Andel-
berg-und vorgetragen in der Sitzung des
Vereins der Aerzte in Steiermark am 3. Mai
1870. Das Manuscript des Vortrages wurde
dem Herausgeber des Lexikons zur Benützung
mitgecheilt. — Porträt. Ni-. W. W, Pra<
»i l , lithographirt uon Joseph Kriehuber
Mstorfer. Franz (Holzschnitzer.
Geburtsort und Jahr unbekannt). Zeit»
genoß. Ein in Wien lebender Künstler,
über dessen Bildung und Lebensgang
keine Nachrichten vorliegen, uon dem je>
doch im December 1862 im österreichi»
schen Kunstverein ein prächtiger, in Form
eines Hausaltars geschnitzter Nahmen
(Verkaufspreis 800 fl.) ausgestellt war,
der auf ein ungewöhnliches Knnsttalent
P.'s schließen läßt. I n späteren Aus»
stellungen begegnete man keinem Weck
dieseö Künstlers mehr. der in der Doro»
theergafse in Gumpmdorf Nr. 631 sein
Atelier hat.
Kataloge drr Mo>mtt"AuSstelluunM des üstw
«ichischen Kuüstucrcms, i»<<2, December
Nr, »«.
i. Johann (italienischerD i
ch t e r,
geb, zu Daj indo in -'.üdtirol 27. Iän>
ner ä8N>). Entstammt einer altadeligen
Südtiroler Familie. Sein Vater war ein
wohlhabender, jedoch höchst sittenstrenger
Mann, und seine Mutter die Tochter des
berühmten Arztes Manf ron i . Seine
Studien begann P. in Trient, ging dann
nach Padua an die juridische Facultät,
beschäftigte sich dort aber vielmehr mit
dem Studium der alten und neuen Poe»
ten aller Sprachen, als mit den Rechts»
Wissenschaften. Schon damals schrieb er
lateinische Dichtungen, von denen eine
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon