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Prato 208 Prato
hungen des italienischen Landestheils von
Tirol zu Deutschland und Tirol" (Inns
brück l 864, Wagner, 8°.) erschienen. —
Des Freiherrn Johann P. Bruder
V ic tor Napoleon (geb. zu Segonzano
in Welschtirol 10. November 1822), tra
in die kaiserliche Armee, in welcher er
längere Zeit als Officier im Infanterie
Negimente Roßbach Nr. 40 diente und ist
zur Zeit Wajor in der kaiserlichen Armee
Am 30. Jänner 1867 wurde er von dei
Landgemeinden der Bezirke Trient, Lavis
Cembra, Civezzano, Vezzano und Pergine
in den Tiroler Landtag und von diesem
am 1. März g. I . in den Reichsrath ge
wählt. Freiherr Napoleon P. schreitet
nicht auf dem von seinem älteren Bruder
Johann betretenen IPege fort, wenig
stenS hat ihn die Nationalpartei im ita
lienischen Lcmdeötheile bald nach Beginn
seiner parlamentarischen Thätigkeit mi
einem Mißtrauensvotum beehrt. Seine
bei einer Debatte über die tjrolische Wehr
frage im März 1870 besonders betonte
Erklärung, daß die Majorität des Tiroler
Landtages nicht die Majorität des Lan
des sei, hat ihn einerseits mit der clerica
len Partei seines Vaterlandes in Consiict
gebracht, während er audereiseits dieser
Behauptung nach als Anhänger der libe
ralen, der gegen die clericalen Umtriebe
sich stemmenden Fortschrittspartei, er»
scheint.
Reichstags'Gallerte. Geschriebene Por<
träls der hervorragendsten Deputirten des
ersten österreichischen Reichstages (Wien i848,
Iasper, Hügel u, Manz, 8°,) m. u, IV. Heft,
S. l l l u. ii2. — Laube'(Heimich), Das
erste deutsche Parlament (Leipzig 1849, Weid>
mann, 8°.) Bd, II, S, lü« u, f. — Hahn
(Sigmund), Reichsraths°Almanach für die
Session t8L7 (Prng i867, H. Carl I , Satow,
8°,) S. <36. — Neue Tiroler Stim>
men (polit, Blatt, Innsbruck. 4°.)i8?0,
Nr. 73, in der Coriespondenz: „Von drr
Nsch 27. März". — Springer (Anton), Geschichte Oesterreichs seit dem Wiener Frieden
1809 (Leipzig 18S4 und 1863, Hiizel, gr. 8°.)
Nd. I I , S. 61l.
Zur Genealogie der Freiherren van Prata
van StgonMw. Dir Ursprung der Familie
Piato reicht bis in das l2. Jahrhundert
zurück, wo sich eine Familie dieses Namens
im Königreiche Neapel vorfindet. Der Haupt»
stamm der Familie siedelte sich in Lrcce
(tsr^a ä'Otiknto) an und führte den Titel
den mehrere ausgezeichnete Männer an, die
jedoch für dieses Werk kein näheres Interesse
haben. Ein Zweig dieser Familie, von An-
tonio Prato gestiftet, siedelte sich um den
Anfang des 16. Jahrhunderts im Gebiete
von Trient in Südtirol an, wurde im Jahre
lL!3 in die Landmatrikel einucrleibt und feine
Nachkommen sind die heutigen Freiherren von
Prato, Besitzer der Herrschaft und Feste
Segonzano und verschiedener kaiserlicher Lehen
im Thale Cembra, Pergine und Giovo. Die
Prato vonV egonzano erscheinen bereits zu
Anfang des sechzchnlenIahrhunderts unter den
^altadeligen Familien Tmnts. Ein Giovanni
Vattista de Prato war es, der im Jahre
i»36 die Ringmauern der Kirche Santa
Maria Maggiore, in welcher von t»48 bis
1863 das große/Tcidentinische. Concil abge>
halten wurde, auf eigene Kosten erbauen ließ.
Um dieselbe Zeit lebten noch zwei andere
Sprossen dieser Familie, nämlich Nntoniu
uon Prnto, Erbauer des Nonnenklosters Zu
Santa Trinitä, in Tnent, und Alessandro
von Prato, welcher zu Pcrgine im Trienter
Gebiete das Frllnziskanerkloster «baute: einem
Anderen aus dieser Familie wird nachgerühmt,
die große Brücke bei San Lorenzo in Trient
auf seine Kosten erbaut zu haben. Ein
Theodor von Prato war Oberst der Ti>
roler Milizen und focht im 30jährigen Kriege
im Heere Wallenstein's, Oberst Theo.
dor war es, der in die Familie den Freiherrn»
stand brachte, welcher ihm im Jahre l036
von Kaiser Ferdinand verliehen wurde.
Im Jahre i640 wurde die Familie in die
tiroüsche Ndelsmatriül eingetragen, — Der
heutige Stand der Familie ist aus der ange>
schlossenen Stammtafel elsichtlich. Wioßes
vollständiges (sogenanntes Zedler'sches)
Universal'Lexikon (Halle und Leipzig
Ich. H, Zedler, kl. Fol.) Bd. XXIX, Sp. 2«t
—Gothaisch es genealogischesTasch en»
buch der fr ei herrlichen Häuser (Gotha,
Just. Perthes, 32°.) Iahrg, l86l, S. 583).
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon