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Pratobevera 207 Pratobevera
Wappen. Cinmal senkrecht und zweimal
quergetheilt(üfelorig), i und 4: in Gold eine
welßeTaube, welche einen grünen Oelzweig im
Schnabel hält; 2 mw 8,- in Roth eine schräg»
rechts gestellte silberne Zimmermanns' oder
Zugsäge mit goldenen Handhaben: 3 und N-
in Noth drei schrägelechte silberne Balken,
Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrune, auf
welcher sich zwei gekrönte Turnierhelme erhe-
ben. Aus der Krone des rechten geht ein
den gekrümmten Ellbogen nach innen ge>
wendeter, roth bekleideter Arm hervor, wel<
cher mit drei schrägelinken silbernen Valken
bezeichnet ist und in der bloßen Fnuft einen
grünen Ollvenzweig hält; die Krone des
linken Helms tragt zwei Büffelshörner, uon
denen das rechte uon Roth und Silber, das
linke von Silber und Roth quadnrt ist. Die
Helmdecken beider Helme sind roth, mit
Silber belegt,
Pratobevera Freiherr von Wiesborn,
Adolph (Staatsmann, geb. zu Bie-
litz in Oesterreichisch'Schlesim 12. Juni
1806). Sohn des Kar l Freiherrn uon
Pratobevera s^tehe diesen S. 210),
vollendete er die juridischen Studien
an der Hochschule zu Wim und trat im
Jahre 1828 als Concepts.Praktikant bei
der k. ?. Hof» und niederösterreichischen
Kammerprocuratur in den Staatsdienst.
Nachdem er am 24. Mai 1830 zum
Doctor der Rechte promovirt worden und
die Nichteramtsprüfung mit sehr gutem
Erfolge abgelegt hatte, wurde P. am
10. Jänner 1831 überzähliger, unbesul-
deter Rathsprotokollist beim niederöstev
reichischen Land rechte. Am 27. August
1832 zur aushilfsweise« Dienstleistung
w den Staatsrath berufen, erhielt er am
3. März 1833 die Stelle eines Staats
raths'Officialen. Schon am 30. August
1837, also nach kaum zehnjahrigerDienst-
leistung, wurde P. zum Rathe bei deui
niederösterreichischen Landrechte befördert
und in seinem Civil- und Criminal'Richter
amtsdecrete der „sehr guten Fähigkeiten"
desselben Erwähnung gemacht. Durch Allerh. Entschließung vom 9. October
1838 als österreichischer Bevollmächtigter
zur Bundes'Centralbehorde nach Frank»
nit a. M. gesandt, führte P. bei dieser
Behörde auch später, nachdem er am
10. November 1840 zum wirklichen Ap»
pellationsrathe ernannt worden, das
Präsidium. Nach Vertagung der Bundes»
Centralbehörde wurde P. am 28. Sep-
ember 1842 als jüngster Appellations-
rath dem niederösterreichischen Appella»
ionsgerichte wieder zugewiesen. Auch
erhielt er während seiner Dienstleistung
als Appellationsrath im August 184?
das Ehrenamt eines Secretärs der Cura»
tel der kaiserlichen Akademie der Wissen'
schuften zu Wie», zur Seite des Erzher,
zogs Johann, von welchem Posten er
aber bei Auflassung desselben, am 28. Mai
1348-, enthoben wurde. Nach mehrmonat>
licher Verwendung im Justizministerium
am 28. August .1848 zum Ministeriab
rathe mit der Dienstleistung in die»
stm Ministerium und mit dem Range
und Charakter eines Rathes bei dem
obersten Gerichtshofe befördert, wurde
P. am 26. Jänner 1880 provisorischer
Sectionschef und Leiter der legislativen
Section im Ministerium der Justiz und
nahm als solcher an der Abfassung der
Iustizgesetze von 1880 den bedeutendsten
Antheil. Jedoch schon im folgenden Jahre
nach dem Rücktritte Schmerling's auf
sein eigenes Ansuchen, da er zu dem Um»
stürze des im Jahre 1880 Geschaffenen
nicht die Hand bieten wollte, seines Po»
stens enthoben, wurde er als Rath bei
dem obersten Gerichtshofe eingetheilt.
Von dieser Zeit bis zu seiner im,Jahre
1861 von dem
städtischen
Wahlbezirke
Klosterneuburg, Tuln und Königstetten
erfolgten Wahl in den niederösterreichi-
schen Landtag war P.'s Thätigkeit eine
rein richterliche. Der Landtag wählte P.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon