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Pratobevera 214 Pratsbeucra
breiten, in den Gerichtshöfen und dem
Stande der Advocaten dem verderblichen
Einflüsse einer willkürlichen, schwanken
den und lästigen Praxis entgegen wirken,
denGeschmack derWissenschaften, auch nach
den Studienjahren, unterhalten und auf
solche Weise das öffentliche Vertrauen und
die Achtung für die österreichische Rechts
pflege und Magistratur erhöhen. Ferner
erschienen von P. in Wagner's „Zeit
schuft für österreichische Rechtsgelchrsam
keit", welche gleichsam eine Fortsetzung
der Materialien" bilden: „Rechtsfall
zur Erläuterung der Anwendung der
criminellen Strafe deö Meineides" (Bd. 1,
S. 183. 1828); — „Civilrechtsfall.
Kann das Heirathsgut nach dem §. 1218
a. B. G. B. auch von einem dritten, zur
Dotation Nichtuerpflichteten mündlich zu»
gesichert weiden?" (Bd. 1, S. 1. 1827).
Außer diesen angefühlten Arbeiten sandte
P. Aufsähe, meist juridischen Inhaltes, an
die Redactionen verschiedener Journale,
welche auch stets, aber meistens ohne
Angabe seines Namens oder irgend eine
Chiffteabgedruckt wurden und daher nicht
mit Bestimmtheit angegeben werden kön-
nen.P. war zweimal vermalt. Seine erste
Frau (seit 1797) war eine Tochter desAdvo»
catm Raab, die jedoch schon, nach zwei»
jähriger Ehe am 14. März 1799 einem
Blustleiden erlag. Am 26. April 1802
vermalte sich P. zum zweiten Male mit
Johanna Schroter, derTochtereines
angesehenen Fabrikbesitzers in Bielitz,
welche ihn in einer dreißigjährigen Ghe
mit neun Kindern beschenkte, von denen
sechs ihn überlebten, unter diesen der
nachmalige Iustizminister Ad olph Frei-
Herr von P. ss. d. S. 207). Wi lhelm.
Dr. der Medicin, Moriz. k. k. Major
sgest. 10. August 1884), und drei Töch.
«r: Luise, zweite Gemalin des k. k.
Regierungsrathes und Geschichtsforschers Joseph Ritter von B e r g m a n n ,
Franziska, verehelichte Tremier,
undBertha. Karl Freiherr von Pra-
tobevera war als Mensch durch und
durch ein Charakter, gediegen, ernst und
wahr, als Beamter eine Zierde des öster»
reichischen Richterstandes, als Fachschrift»
steller einer der hervorragendsten Denker
der alten, leider ausgestorbenen Rechts»
schule Oesterreichs.
Ritterstand «' Dip lom ääo. 29. April l829.
— Freih errn ftandö < D< plom üö,o.
26, Juni i838, — Prato beu era<Wie«<
born (Adolph Freiherr uon), Zur Erinne»
nernng c>n Karl Joseph Freiherr« uon Prato»
bera.Wieöborn . . ." (Wien l«!»i, k, k. Hof<
u. Staatsdruckerei, 8«.). — Allgemeine
österreichische Gerichts <Z eitung. Zur
Erinnerung an Karl Joseph Freihenn von
Pratobeuera". "V. Jahrgang, Nr. 3«. —
duunU stlilano) a«! anno l«8«, Na. 37 (8°.).
— Oesterreich ischo Nation «l'Encyklo«
pädie uon Gräffer und Czikann (Wien
1833,8°.) Vd. IV, S. 2l>3. — Scherschnik
(Leopold Ioh.), Nachrichten von Schrift-
stellern und Künstlern aus dem Teschner
Fürstenthume (Teschen I8l«, ^hom. Pro»
chaDka, 8°,) S, !8». — Wiener Zeitung
188«, in der Beilage- Localblatt, Nr, 299.
— Wappen. Geuierteter Schild, l : In Noth
ein schrägrechls und niit der Spitze auf.
wärts gekehrtes blankes Schwert, um welches
sich zwei Lorbeerzweige in Gestalt eines drei»
fachen Kranzes emporwinden, an einem gol»
denen Vefäße, 2: In VIau eine goldene
Wage. 3- In Silber verbreitet sich am
Schildesfuße ein üppiger Wiesennrund, aus
welchem nn dem rechten Seitenrande ein
mächtiger Felsen emporrrayt, aus dessen Mitte
ein Nach entspringt, welcher sich in der
Quere über die Wlcse hinschlängelt. 4: In Noth
ein aufrecht gestelltes offenes Buch mit gol<
denem Schnitte, in welchem,der Wahlspruch:
Zeilen in schwarzen Lapidarbuchstaben zu le»
sen ist. Auf dem Schilde ruht die Freiherr««
kröne und auf derselben stehen drei offene
goldgekrönte Turnierhelme, der mittelste in
das Visir gestellt, die beiden anderen ein> '
wärts gekehrt. Auf der Krone eines jeden
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon