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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Podlaha-Prokesch, Band 23
Seite - 220 -
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Prcmsek 220 Prausek f s , Vincenz (Schulmann geb. zuLitten, einem Marktflecken nächst Karlstein in Böhmen. 43. December 1823). Sein Vater war Bräuermeister. DaS Untergymnafium besuchte der Sohn zu Pisek, die Humanitätsclaffen am Lyceum in Pilsen, worauf er die juridi- schen Studien an der Hochschule in Prag vollendete. Sein ganzes Leben charakte» risirt eine mächtige Hinneigung zur Schule. Schon als Kind kannte er keine größere Freude, als wenn er im Kreise von Gespielen den Lehrer vorstellen konnte. Frühzeitig ertheilte er, bloß seinem Lehrdrange folgend, Privatunte» richt. Bald erwarb er sich den Ruf eines tüchtigen Korrepetitors. Um am sicher- sten zum Lehrstande zu gelangen, trug er sich lange mit dem Gedanken, in den Prämonstratenseiorden einzutreten, in welchem ihm auch die Aufnahme zuge> sichert wurde. Seine Familie und na» mentlich der Prämonstratenser und Pro» feffor Dr. Smetana brachten ihn aber von diesem Vorhaben ab, und er entschloß sich, wiewohl er auf eine Unterstützung von seiner Familie nicht rechnen konnte — denn sein Vater war mittlerweile gesto» ben — seine Studien an der juridischen Facultät in Prag fortzusetzen. Durch Unterricht bei Familien und in Lehrinsti- tuten brachte er sich selbst fort und trat nach Vollendung seiner Studien in die Conceptspraxis bei dem Fiscalamte in Prag ein, hatte jedoch die Absicht, das juri- discheDoctorat abzulegen und sodann um eine Universilatsprofeffur, namentlich für Staatsrecht, Völkerrecht und Politik, sich zu beweiben. Aber auch dieser Weg, zum Lehrstande zu gelangen, sollte ihm ver» schlössen bleiben. Als nämlich während der Psingsttage des Jahres 1848 in Prag der Aufstand ausbrach, erschien er, dem Rufe seines Commandanten folgend, als Feldwebel der Nationalgarde auf dem Platze, und fand, nachdem sich die Natio» nalgarde allmälig verloren hatte, Gele» genheit, in bedenklichen Augenblicken er- folgreich und ersprießlich zu wirken. Er beherrschte nämlich durch sein muthiges Auftreten und durch seine Redegewandt- heit in beiden Sprachen sehr bald das aufgeregte Proletariat, hielt dasselbe von Excessen ab, schützte öffentliche Geld» Institute zeigte sich insbesondere da» durch sehr nützlich, daß er eine Sammlung einleitete und seine eigenen Ersparnisse dazu verwendete, um arme Leute mit Nahrungsmitteln zu versehen. Für dieses sein Wirken, das auf die Pacification Prags nicht ohne Einfluß geblieben, hat ihn der Stadtrath der Hauptstadt Prags mit einer schön ausgestatteten Dankadresse ausgezeichnet und eine an die Statthalterei gerichtete, P.'s Verdienste anrühmende Pe> tition der Kleinseitner Bürger veranlaßte den damaligen Gouverneur von Böhmen, ihm eine Stelle als Lonceptspraktikant im Statthalterei'Präsidium mit der Aus» sicht auf das Adjutum- anzubieten. Wenn« gleich mit schwerem Herzen den Gedan« km an die Universitätöprofefsur aufge» bend, hat P. diese Stelle doch angenom» inen, weil mit derselben die Aussicht auf ein rascheres Avancement verbunden war und weil hier vorzüglich die Angelegen» heiten der Presse seiner Wirksamkeit zu> gewiesen werden sollten. DaS ihm in AuS» sicht gestellte Adjulum hat er jedoch nicht erlangt und er mußte, um seine Existenz zu fristen, die Nachtstunden für journa» listische Thätigkeit benutzen, was ihm jedoch weniger schwer siel, da er sich schon alö Student in Kuranda's „Grenzbo> ten" unter dem Zeichen P k auf diesem Gebiete versucht hatte. Nament- lich war es die „Prager Zeitung", deren Mitarbeiter er unter der Redaction des
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Podlaha-Prokesch, Band 23
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Podlaha-Prokesch
Band
23
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1872
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
426
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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