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Prechtler 242 Prechtler
gab; ferner da« fünfactige Drama:
„Paol!"unddashistor!scheLustspiel!nzwe!
Acten: „KünstlerMreckt". Ueber seine
Mitarbeiterschaft an Heinrich Laube's
Lustspiel: „Cato von Eisen« berichtet
Laube selbst in seiner „Geschichte deS
Wiener Burgtheaters" und im Feuilleton:
der „Neuen freien Presse« 1868. Nr. 4288:
,DaS Burgtheater von 1848 bis 1867.
XIX". Mit den vorerwähnten dramat!»
schen Arbeiten, wenn man hiezu noch die
!n den Quellen angeführten Opern-Libretti
rechnet, schließt P.'s dramatische Thätig,
keit ab. Außerdem schrieb er Novellen
und Neiselnlder in verschiedenen Alma.
nachen und schöngeistigen Blättern, von
denen u. a,. seine im Abendblatte der
„Wiener Zeitung" im Jahre 1886 ab>
gedruckten, „Zwölf Tage auf einem
deutschen Fürstenschlosse" insbesondere
deßhalb erwähnenswerth find, weil ße
eine interessante Schilderung seines Auf»
entHaltes auf Schloß» Callenberg, der
Sommerresidönz deö Herzogs Ernst von
SachseN'Coburg enthalten, wohin
P. einer Einladung des Herzogs, für
den er auch einen Opernteit: „Diana
vonSolangeS", geschrieben, gefolgt war.
Sein Stück: „ König Heinrich von Deutsch,
land", hatte die Intendanz zur Aussnh.
rung angenommen, diese aber wurde von
der damaligen Censur, da von derselben
das Stück „als in staatlicher und kirch-
lichec Beziehung bedenklich" bezeichnet
ward, verhindert, worauf P., nachdem er
es halte drucken lassen und ein Erem»
plar Sr. Majestät dem Kaiser überreicht
hatte, mit der goldenen Medaille für Kunst
und Wissenschaft ausgezeichnet ward.
Im Jahre 1864 überreichte ihm die Ge>
meinde seines Geburtsortes Grieskirchen
anläßlich seines fünfzigsten Geburtsjahres
das Ehrenbürgei'Diplom. Und einer
Mittheilung zu Folge au« letzter Zeit („Fremden-Nlatt" 1869. Nr. 346) soi!
P. seine gegenwärtige schriftstellernde
Thätigkeit der Abfassung seiner Memoi.
ren zuwenden, die be! seinen mannig,
fachen Berührungen mit verschiedenen
Kunstcelebritäten der letzten 30 Jahre
des Interessanten genug enthalten dürf.
ten. Das „YesterreichischeDickteralbum"
schreibt noch: „Prechtler ist seit 1839
vermalt. I n sein sonst friedliches, durch
freie Wahl der Lebensgefährtin geweihtes
Gheleben, sielen tragische Schatten, deren
nähere Berührung wir uns natürlich
versagen müssen. Nur einer Wunde dür>
fen wir erwähnen: Unuermuthet raffte
im Jahre 1887 der Tod seinen einzigen
siebzehnjährigen Sohn Ernst dahin.
Dieselbe Quelle endlich bemerkt, „daß die
Wiener Kritik Prechtler'S Streben und
Wirken stets feindlich, nie belehrend, mehr
leidenschaftlich als würdig, ja mit ficht»
barer Mißgunst und Entstellung der E,r>
folge behandelt hat', eine Thatsache, die
nicht abgeleugnet werden kann. Im
Uebrigen wird auf die S. 243 in de„
Quellen mitgetheilten Stimmen der Kri«
lik überP re ch t ler's Dichten und Schaf,
fen gewiesen.
DlbtwgraMschc Uebersicht der Schriften Ml,
Prechtlcr's in chronologischer «Mge. Der
größere Theil von P.'s Werken ist in den
Vüchrrkatalogen nicht zu finden, die dra-
matischen Arbeiten sind meist a!« Vüh-
ncnmanuscriftte nedruckt. n) Lyrisch« und
dramatische Werke: „Dichtungen" (Wien
«8äl>, Wencdickt. gr. «".); — «Die Waffen
der Ziel«:", Schauspiel (ebd. l842),' — „Is>
fendiar", dramatisches Gedicht (ebd. l843);
— „Die Kronenwächier", romantisches Droma
(ebd, !844)> — „Gedichte", erste Gesammt'.
ausgäbe (Wim <««, Ignaz Klang, 8«,),' —
„Falconicre", romantisches Drcuna (ebd. <8i6>;
— „König Heinrich uon Deutschland", bisw- ,
rische« Drama in 3 Acten (Wien l»H6, Ignaz
Klang, 8«.)i — „Adrienne", dramatische« ,
Gedicht (ebd. >847); — „Das Kloster am
See", romanlischeü Gedicht (ebd, l»«);
zweite Auflasse unter dem Titel: „Da6 Kl» ^
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon