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Preleuthner 289 Preleuthner
bekannt: in der Pfarrkirche des zu dem
Benedictinerstifte St. Lambert zu Alten»
bürg in Niedeiosterreich gehörigen Pfarr«
ortes Aigen das Hochaltaiblatt: „Der H.
Illknn der Grössere" , 1828 gemalt, und
ein von ihm 1826 gemalter „Nrinzuug",
ebendaselbst. Nähere Nachrichten über
den Künstler, dessen Name in keinem
Maler-Lerikon vorkommt, fehlen.
Burg er (Honorius), Geschichtliche Darstellung
der Gründung und Schicksale des Benedicti«
nerstiftes St, Lnmbert zu Altenbürg in Nie«
derösterreich u, s. w, (Wien l8S2, Gerold's
, Sohn, 6".) S. 221 u. 222.
Preleuthner, Johann (B i l d h ll u e r,
geb. in Niedeiosterreich um das Jahr
1810). Einer der bedeutenderen, leider
zu wenig gewürdigten Wiener Bildhauer,
der-seine Ausbildung an der k. k. Akade»
mie der bildenden Künste in Wien erhal»
ten hat, ein Schüler des tüchtigen Pro»
fessorS Schaller war und um das Jahr
1836 seine Arbeiten, welche kein gewöhn»
liches Talent verriethen, auszustellen be»
gönnen hat. Nach dem Jahre 1844 be»
gegnete man seinen Arbeiten nur selten
mehr in öffentlichen Ausstellungen, weil
die Plastik — man vergleiche über den
Zustand und die Verhältnisse derselben
in Oesterreich den Artikel Franz Pönnin»
ger, S. 16 dieses BandeS — in Oester-
reich förmlich darniederlag und der be>
gabteste Künstler aller Begeisterung das
Herz verschließen, seinen schöpferischen
Trieb zügeln und, um seinen Lebens»
unterhalt zu beschaffen, dem leidigen,
meist unkünstlerischen Broterwerbe nach»
gehen mußte. P. arbeitet zur Stunde
noch in Wien, iedoch gelangte von seinen
Werken seit 1864 fast gar nichts zur
öffentlichen Kenntniß und so erklärt es
sich auch, daß ein Name wie iener Pre»
leuthner'S in den vorhandenen Kunst»
ler.LexiciS, wv ihm eine Stelle unter allen Umständen gebührt, vergebens gesucht
wird. Von P.'s Werken waren in den
Iahres'Ausstel lungen der k. k.
Akademie der bildenden Künste bei St.
Anna in Wien zu sehen, 1836: „PersenZ,
die Andrameda befreiend", Basrelief; — „Der
Fischer", nach Goethe's Gedicht, Bas-
relief,-- 1837: „Zntnil Pilgrnm, Grlmner
der Zt. Stechanskirche in Men", Statuette
aus Metall; — „Neethllllen", Statuette
aus Metall;—'1839: „Mozart", Sta-
tuette aus bronzirtem Gyps; — „Der
tMgetundene Uieueslillte", nach einer pro»
venxalischen Sage, Statuette aus Mc>
tall; — „Naoid", Statuette auS Gyps:
— 1840: „Achilles, in Seinem Sarn gegrn
Agllmemnlln beharrend, 5chickt dezZen Zugesandte
unerbittlich wieder kürt", nach Homer's
„Ilias" IX. Gesang, Basrelief; —
1841: „Ner schäter" , nach Goethe's
Gedicht, Statuette aus Metall; — 1642:
„Hans sllchs", Statuette auS Metall; —
„Porträt eines Kindes", Büste aus Bronze;
— 1843: in diesem Jahre waren die
vier Komponisten: „Glnck", — „Neet-
hauen", — „Mozart" und „Huqdn"
als Statuetten aus Bronze, von Pre»
leuthner modellirt und uonF ernkorn
in Bronze gegossen und ciselirt ausgestellt
(zusammen 700 Pfund); ob zwei derselben:
„Beethoven" und„Mozart'" mit den
1837 und 1839 ausgestellten Statuetten
identisch sind, kann ich "nicht sagen; —
1844: „Unzen uun Eranek"; — „Volker l>«
Fiedler", Gestalten aus dem Niüeluugen»
liede, Statuetten aus Meerschaum ahn»
licher Masse. Von späteren Arbeiten P.'s
sind mir noch bekannt: eine kolossale Sta»
tue für die Fapade der neuen Lerchen»
felderkirche in Wien; eine allegorische
Gruppe im riesigen Maßstabe aufder Kai»
serin Elisabeth» (West.) Bahn ebenda und
ach^Statuen^ivSchuh hoch, fürdie neue
Kirche in Kalocsa, alle letztgenannten Ar»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon