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Preleuthner 260 Dremlechner
beiten aus dem Jahre 1838; dann die
von P. modellirten, von Fernkorn
in Bronze gegofsenenStatuetten: „ Gamdn-
NN3, ölr NürcrLnüer" und „Nnnll, irr Mein-
«W«" (zusammen 100l)Pfund), welche in
derDecember.Ausstellung186l deS öster-
reichischen Kunstvereins zu sehen waren,
und die im Jahre 1869 auf der Elisabeth'
brücke über die Wien aufgestellte Statue
„KllpM der Muneiche", wie er der Stadt
Wien die ausgedehnten Stadt, und Sta-
pelrechte verleiht. Was nun die künstle»
rische Seite der Leistungen P.'s betrifft,
so hat stch die Fachkritik immer anecken-
nend darüber ausgesprochen; fein im
Jahre 1842 ausgestellter „Hans Sachs"
wurde als eine „treffliche Arbeit" bezeich-
net, an welcher man, wenn stch auch die
Vorbilder nicht verkennen lassen, doch
das Niedliche und Liebenswürdige an-
erkennen rnüfse. Das Gesicht ist leben-
dig und AlleS in's kleinste Detail aus»
geführt. Auch die Kknderbüste aus Bronze
wird als „vielen Lobes würdig« bezeich,
net. Eduard Melly, ein anerkannter
als Kunstkritiker geschätzter Archäolog,
schildert aber P.'s im Jahre 1844 aus-
gestellte Nibelungen-Gestalten: „Hagen"
und „Volker" als „in würdiger Auffas-
sung, Schönheit der Linie und geschmack»
vollem Vortrag treffliche Hervorbringun»
gen, die nur bedauern lassen, daß so viel
echte Künstleikraft sich in ein so knappes
Format zwingen muß". Auch die vier
Tonkünstler »Statuetten aus Bronze:
Gluck in aufrechter Stellung, tactirend,
eine seine Compofitionen leitend, Mo»
zart in Gedanken vertieft, an einem
Schieibepult mit Noten gelehnt; H aydn
auf der Orgel spielend und Beethoven
auf den Tasten des PianoforteS schwär»
mend, im Costume ihrer Zeit vollendet,
fanden von Seite der Kenner gerechte
Würdigung. Preleuthner erscheint auch hie und da Preleutner, sogar
Pre-Hleutner geschrieben, beides ist
irrig und Preleuthner die richtige
Schreibung. Im Jahre 1866 wurde P.'Z
von dem Rathe der Akademie der bilden,
den Künste in Wien beschlossene Wahl
zum wirklichen akademischen Mitgliede
im Inlande mit Nllerh. Entschließung
vom 1. Mai g. I . bestätigt.
Frank! (Ludw, Aug,), Sonntagsblätter (Wien,
8») I. Jahrg. («842), S, 368, in der Ve,
sprechung der 1842ger Kunstausstellung von 3,
Dusch; I I . Jahrg. (1843), S, 383: „SW
wetten", S. 48», in der Besprechung bn
Kunstausstellung von Dr. Eduard Melly;
I I I . Jahrgang (1844), S, «73, in der Ne.
sprechung der 1844g« Ausstellung uon Ebe», ,
demselben. — Allgemeine Wiener W«,
sik-Zeitung Herausgegeben von Augich
Schmidt (4°.) I I I . Jahrg. (1843), Nr, tt
u. 1», S. 62: „Bildende Kunst«, — Neu«
Wien (Wiener Blatt, 4») I. Iahig. (1888),
Nr. 14: „Umschau' auf dem Gebiete der
Plastik in Oesterreich". — Kataloge der
Iahreö'Auüstellungen bei St, Anna in Wien,
1838. S, 24, Nr, 10 u, 11; 1837, S. 2«,
Nr. 24, S. 29, Nr. 89; 183», S, 29, Nr.«,
S, 3l>, Nr. 2ü u. 31; 1840, S. 34, Nr. 32;
1841, S. 30, Nr. «; 1842, S. 23, Nr. ll
u. 18; 1843, S. 26, Nr. 12-15; M
S. 28, Nr, 2l u. 23. — Ocsterreichische
Blätter für Literatur und Kunst, HerauZg.
von Ad. Schmidl (Wien, 4».) I. Jahr«,
(l844), I. Quartal, Nr,. 23, S. 184, im
Aufsätze: „Die Wiener Kunstausstellung",
uon vr. L, u. H,
Premlechuer, Johann Baptist lF'
lehrter Jesuit, geb. zu Wien 1. Octo»
ber 1731. gest. ebenda 14. Jänner 1789).
Trat nach beendeten Humanitätsclassen
im Jahre 1746. 18 Jahre alt, in den
Orden der Gesellschaft Jesu. in welchem
er die Studien fortsetzte und im .Iah«
1789 die h. Weihen erhielt. Mittlerweile
bereits im Lehramte verwendet, trug ei
zu Linz die Grammatikal-GegenstäM
und dann von 1762 bis zu seinem Tode
die Dicht- und Redekunst am Gymnasium
bei St. Anna in Wien vor. Durch den
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon