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Preradomö 265 Preradouiö
schrift „Croatia" erschien. Als P. 1843
nach Dalmatien kam, wurde er in die
dortigen von nationaler Begeisterung
gehobenen Kreise eingeführt, nun auch
erlernte er seine Muttersprache wieder,
die er durch den langen Aufenthalt in
fremden Zandern fast ganz vergessen
hatte. In der von Anton Kuzmaniä
herausgegebenen Zeitschrift „Tora, äai
MatiuZIil!,", d. i. DalmatienS Morgen
rothe, veröffentlichte P. seine ersten Ge
dichte in croatischer Sprache. Im Jahre
1846 gab P. in Zara seine erste Samm
lung croatischer Gedichte heraus, in
welchen u. a. das Gedicht: „Der Vila
Traum" in klangvollen Terzinen die
düstere Vergangenheit der südslavischen
Nation schildert und eine bessere Zukunft
prophezeit. Außerdem enthält diese Samm»
lung noch Uebersehungen aus Go ethe,
Lenau, Bürger und Anderen. P.
wurde für dieselbe mit der goldenen Me>
daille für Kunst und Wiffensckaft ausge»
zeicbnet. Während seines Aufenthaltes
M Aglam veröffentlichte er eine zweite
Gedichtsammlung. Außer diesen beiden
selbstständigen Sammlungen erschienen
auch noch in Journalen und Zeitschriften
zahlreiche Gedichte von P. Die biblio»
graphischen Titel seiner Werke sind:
„ ^«en«« , d. i. Erstlinge (Zara 1846,
Demarch!>Rougier, 8«.); — „
d. i. Festgedicht auf den Banus Ielaöio
u. s, w. (Agram 1830. Gaja. 4«.); —
„U<?«)6 A?'ssm,s", d. !. Neue Lieder
(Agram 1881, Franz Zupan. 8".).
Neber den ästhetischen Werth der Poesien
P.'s fällt sein Biograph folgendes Ur>
theil: „Als Dichter verdient er neben
Ivan M a8 uraniä sBd.XVII. S. 199)
die nächste Stelle und zeichnet sich gleich
diesem durch Originalität, Schwung und Kraft aus, obwohl er der Vertreter einer
andern, von MaLurani6 verschiede-
nen Richtung ist. P. ist ebenso eine Dich»
terfeele in seinem Leben wie in seinen
Werken und einer der besten Dichter
der jetzigen Slavenwelt". Es scheint,
daß P. unter den croatischen Dichtern
denselben Rang einnimmt, den Pre-
sern ^s. d. S. 267^ unter jenen der
Slovenm. Auch Preradoviä hat sich
an den edelsten Mustern der neueren
deutschen Lyrik herangebildet. In Hand»
schuft, des Druckes gewärtig, besitzt P.
ein größeres episches Gedicht: „Die ersten
Menschen (krvi Huäi). Im Jahre 1864
wurde P. in Anbetracht seiner militari»
schen Verdienste gestattet, in den Genuß
des Adels zu treten, welchen Kaiser Fer»
din and I I . im Jahre 1626 vier Brüdern
dieses Namens verliehen hatte. P. war
zweimal vermalt.Seine erste Frau,Pau»
line geborne de Ponte, ist im Jahre
1888 gestorben. Im Jahre 1868 vermalte
er sich zum zweiten Male mit Cmma,
der Tochter des Ministerialrathes Johann
Wenzel Regen, Ritter von Bley»
leben.
Slavische Blätter. Illustcirte Zeitschrift-
für die Gesammtinteressen deL Slauenthums,
icdizirt und Herausssegeben uon Nbel LukL iä
(Wien 18«!>, Mel Luksiü, 4»,) I. Jahrgang
(1863), S. 41! u. 433, — 8Iovnlk
3«?, b. l. Cllnueisütions'Lenklln. Redigirt
von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1889,
Kober, Lex. 8°.) Vd. V I , S. 920, —
Il i iLka «itkukn, 28, F0I-UH« Zimna^e,
d. i. Illynsches Lesebuch fül Obeigymnasien
(Wien 186N, Schulbüchei.Verlag, gr. 8».)
Vd. I I , S. 323, — <?il'uöl
2llra 1838, 8°.) x. 260. — Parträt. Dasselbe
im tresslichen Holzschnitt ohne Angabe den
Zeichners und Xylographen in Adel Lukßiä'e
„Slavischen Blättern", I. Jahrg. (186°),
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon