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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Podlaha-Prokesch, Band 23
Seite - 294 -
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Prießnitz 294 Prießnitz Nr. 183.—I.« Vo lsur (Pariser Blatt. 4°.) 1832, z>. e «t «oy..: ^V. ?li«LLnit2", V2I Üuettst D. Ick. ?. — Denkmale, 1) Auf dem Fußwege von Freiwaldau nach Grafen, berg wurde P. von den im Jahre 1839 in Gräfenbera geheilten Ungarn ein Denkmal errichtet. Auf einem Wranitsockel erhebt sich ein 13 Centner schwerer Löwe uon Gußeisen, ein Meisterwerk T chw an th al er's. Am Pie< destal befindet sich in deutscher und ungari» scher Sprache folgende Inschrift: „Den mit dem Wilde gemeinsamen Tranl begann zu verachten Frevelnd der Mensch und ihm ward Krank- heit und Siechthum dafür; Pcießnih gab dem Wasser zurück die uer> lorene Herrschaft Und in verjüngter Kraft hebt sich der Men> schen Geschlecht.« — 2) Auf rem Wege zu den Douchen steht über einer klaren Gebirgsquelle ein marmornes Denkmal mit der Inschrift in goldenen Let> tecn.- „Dem unsterblichen Prießnitz die danl> baren Preußen". — 3) Auf dem Wege zwi< schen Freiwaldau und Gräfenberg ließ ein Franzose zur dankbaren Erinnerung an P. eine große Granit.Pyramide mit der Inschri^! ^H.u, LS2l6 äe I'ü«,u, lroiäa" aufstellen. — 4) Das Modell zu einem höchst originellen Denkmal P.'s entwarf Fern körn. Leider gelangte es nicht zur Ausführung. Dasselbe stellte eine Grotte dar, in welcher eine Nymphe den heilsamen Tranl spendet, während hinter ihrci» Nucken Gnomen und Zwerge Medicin» fläschchen, Tö^fe und Tigel aller Art an den Felsenwänden zerschmettern. — Vrablenkmal. Prießnitz' Grabdenkmal — au« einer llei- nen gothischen Capelle bestehend — befindet sich auf dem Gräfenberge und eine Abbil- dung desselben brachte die „Leipziger Illu» strirte Zeitung" im 22. Bande (1824), S, 180. — Medaille. Ein Engländer ließ im Jahre 1643 eine silberne Gcdächtnißmünze auf P. prägen. Dieselbe enthält die Inschrift: „Ge> schenk für V. Prießnitz, dem die Mensch« lieit für Förderung der Mäßigkeit und Ge. sundheit verpflichtet ist. Von James Vl l is. London 1843". Da ich die Medaille nicht selbst gesehen, gebe ich die vorstehende Ne> schreibung, kann jedoch nicht bestimmen, ob die Inschrift deutsch oder englisch ist. — Porträte. 1) Ohne Angabe des Lithographen (Wien, Höfelich, Fol.): — 2) ebenso (Wien. gr. Fol.): " 2) Gez. u. lith. von Göbel (Wien, Paterno, Fol.) in ganzer Figur; — 4) Ohne Angabe des Zeichners mit Facsimile, nebst Abbildung de5 P. uon den Ungarn «r< richteten Denkmals (Berlin, Industr. Compt.); — 3)Gez.u. lith. uon Meyer, (Verlin, Sachse u, Comp.,, Fol.); — 6) Gräfin H. von Rech. berg z>. aä viv. H. Dragendorff lith. (Fol.), Hüftbilo. — Außerdem zahlreiche Holz. schnitte, unter denen jener in der „Leipziger Illustrirtm Zeitung", Vd. XVI I I (!832), S. ?1, alle vorhandenen Porträts an Aehn> lichkeit übertrifft, abgesehen, daß er als Holz. schnitt ein kleines Meisterstück ist. Zur Charakteristik prießnitz de« Menschcn und VaturarMs. AIs interessanter Beitrag zu dec Charakteristik P.'s als Arzt und als Mensch möge eine Stelle aus dem Berichte des Frei- Herrn uon Türkheim, welchen, wie i» der vorstehenden Iebensskizze bemerkt worden, die k. k. Regierung nach Gräfenberg gesandt, um den Stand der Dinge dort zu untersuchen und den er an die vereinigte Hofkanzlei einsandte, Platz finden. Baron Türkheim, diesei aus- gezeichnete Arzt, höchst gebildete, einsichtsvolle und uocurtheilsfreie Mann äußerte sich über P.- folgendermaßen: „Prießnitz ist kein «e-, wohnlicher Mensch, °as müssen ihm selbst seine Feinde zugestehen. Er ist kein Lhalla» tan, sondern uon dem reinsten Eifer beseelt, zu helfen, wo er nur kann, und auch mit uurzüglichen Eigenschaften hiezu begabt. Die Zahl derjenigen, die P. einen Charlatan und eigennützig nennen, ist die kleinste. Es sind die Aerzte und Wundärzte au« der Umgegend, die ihn aus Brotneid anfeinden und gegen ihn Veschweroe führen. Anspruchslos, niemals prahlend, immer bereitwillig, seinen Kranken Beistand zu leisten, uncrmüdei. bei Tag unll Nacht gefällig, streng und consequent in sei. nen Handlungen, hat mir P. Eigenschaften dargeboten, die keineswegs den Attributen der Charlatanerie beigezählt weiden können. Ungeachtet de« sorgfältigsten Nachforschen« konnte ich doch kein einziges Factum auö> findig machen, durch welches eigennützige Beweggründe bei ihm nachgewiesen werden konnten. Mag seine Anstalt an 'Mängeln leiden, mag er viele oder wenige geheilt haben; mögen die Krankheiten der Entlassenen nach längeren oder kürzeren Zwischenräumen wiederlehren; immer bleibt seine Curmethode in ihren Details eine neue, beachtenswerthe Erscheinung im Gebiete oer heilenden Kunst, Diese neue Erscheinung und dieser nicht »ll> tägliche Mensch verdienen daher allerdings die volle Aufmerksamkeit der Staatsverwal-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Podlaha-Prokesch, Band 23
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Podlaha-Prokesch
Band
23
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1872
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
426
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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