Seite - 303 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Podlaha-Prokesch, Band 23

Primilser 303 Primisser Jahre 1738 erfolgten Gintritte in das Kloster Stams beschäftigte er sick wäh rend des Probejahres mit der Ueber setzung der Psalmen und der „H^maiL 0i5ter2isll868 des Spaniers AngeluS Manrique uon der Stiftung des dms bis zur Gründung des Klosters Stams 1093—1272". und fügte dieser Arbeit eine genealogisch > chronologische . Karte aller nach und nach entstandenen Klöster dieses Ordens bei. Noch als Frater fing ei die Bibliothek deS Klosters wie des Conuentes zu ordnen an und machte zu derselben den Katalog. Ungeachtet dessen, daß er auch den Neuprofeffen über Philosophie vorzutragen hatte, fand P. in seiner rastlosen und unermüdeten Thä. tigkeit Zeit, eine genealogische Tabelle des Stammbaumes des Grafen Main» h ardl l . und seinerGemalinElisabeth uon Bayern in auf» und absteigender Linie — vom IV. bis in's XVIII. Iahrhun- dert, von dem Oftgothen Könige Theo- dorich bis zur Kaiserin Mar ia The> resia — zu entwerfen und auszuführen. Nebenbei nahm er auch auf die Herrscher über Tirol und die fürstlichen Wohlthäter seines Klosters Bedacht, so daß diese Tabelle die Eigenschaften einer Ge> schlechtstafel, einer Vaterlands» und Or> densgeschichte, wie auch einer Stifts» chronik in sich schließt. Der Abt Roger betraute nun den unermüdlichen Cas» sian 1762 mit der Aufsicht über Archiv und Kanzlei. P. hatte da eine unendliche schwierige Arbeit vor sich, denn er sollte ja in ein vollständiges Chaos Ordnung bringen. Bei dem Einfalle der feindlichen Schallren unter Moriz von Sachsen, 1782, begnügten sich dieselben nicht, die Kostbarkeiten des Klosters zu rauben, sie zerstörten und vernichteten auch eine große Anzahl Urkunden oder brachten dieselben in die heilloseste Unordnung. Im Jahre 1763 hatte P. die Ordnung wieder hergestellt, die Urkunden in 12 Büchern eingetragen, das Materiale nach Inhalt und Zeitfolge geordnet und zu den Annalen des Stiftes, welche zu schreiben ei sich vorgenommen, zusam» mengestellt. Im Jahre 1766 begann P. mit der Abfassung der Annalen und hatte sie 1771 in drei Theilen bis zum An» fange des X.VIII. Jahrhunderts vollen» det, als ihn in diesem Jahre der Tod ereilte. Der erste Theil enthält in, 3V Cu< piteln die Geschichte der Gründung von Stams, der Acbte in chronologischer Ordnung nebst den wichtigsten Ereignis. sen im Lande. Der I I . Theil die dazu gehörigen Urkunden, mehr als 300 an der Zahl, uedst vielen genealogischen Tabellen. Der I I I . Theil endlich, eben« falls in 80 Capiteln, enthält auch Indices und Register verschiedener Art. Nußec diesen Arbeiten, welche für Stams von großer Wichtigkeit sind, zeichnete P. nock zwei Karten, und zwar die eine mit dem Titel: „VkUiL Venusta (Vintschgau) et i st Non,t2>niLNLLui°' und die zweite: kl1uiL.ti3,H.ULtri203, äiviZa in Istrikm st NoriaLdäkm H.u8tri2,oarQ". Auch be> schaftigte er sich viel mit Poesie und war dem Kloster durch seine ausgebreiteten ma» thematischen und geometrischen Kenntnisse bei Grenzstceitigkeiten, über Jagdbarkeiten u. dgl. m. von großem Nutzen. Non P.'S vielen Schriften erschien nur der bereits erwähnte Auszug auS Weiten» auer's Abhandlung: „O<? H/Laitt«'»!«, s^s eF?'«ta?«)-ll?n" , und zwar in Augsburg und Freiburg 1736, und