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Priuli 316 Priuli
zenhofer herausgegebenen kathol i .
schen B lä t te rn von Lin 1883.
„Ueber den Ursprung und die Ausbrei»
tung deS Christenthums im Lande Ob
der Enns"; — 4884: „Sagen des
Orients über biblische Personen mit An-
wendung auf unsere Zeit"' — „Ueber
den Ursprung aller Kloster im Lande Ob
der VnnS". Eine „Geschichte des aufge'
lafpmn Chorherrenstiftes Ranshofen"
war im Jahre 1886 im Manuscripte
vollendet und zum Drucke vorbereitet.
Der gelehrte, noch lebende Priester zählt
gegenwärtig 80 Jahre.
Der Alpenbote, Localblatt von Sleier. <856,
Nr. 48 u. 4«: „Franz Xav. Pntz, Schrift«
stell«". —Kleines biographisches Le«
l ikon, enthaltend Zebensskizzen hervorragen»
der, um die Kirche verdienter Männer (Znaiüi
<8ü2, M, F. Lenck, L«.) S. l33.
Priltll, Nicolö oonts (Humanist,
geb. zu Venedig 24. Mai 1792, gest.
ebenda 14. Februar 1884). Entstammt
einer uralten ueneticniischen Patriziers«»
milie, sein Vater war Marco Anto«
n i o Pietro P r i u l i , seine Mutter K a>
thar ina degli Erizzo. Das HauS
der P r i u l i soll nach dem Zeugniß ita»
lknischerGeschichtsforscher seinen Ursprung
von den alten Königen Ungarns ableiten.
Ein Silvester P r iu l i ließ sich im Jahre
1119 in Venedig nieder und begründete
daselbst sein Geschlecht, welches drei Do>
gen, vierzehn Procuratoren, fünf Cardi-
näle, mehrere Gouverneure von Städten
und Provinzen und mehrere in den Wis-
senschaften und in der Kriegskunst her-
vorragende Personen zählt. Ein Con-
stcmtin P r iu l i war Gesandter in Un»
gärn und legte im Jahre 1370 in Aqui>
leja die Fehde bei, welche Leopold von
Oesterreich gegen die Republik Venedig
erhoben hatte; ein Nikolaus P. war
Fürst von Candia; Daniel P. ein be-
lühmter Senator, welcher im Jahre 1469 die Streitigkeiten zwischen den
Städten Iustinopolis und Triest be.
schwichtigte, die Insel Rhodus eroberte
und die Republik im Kriege gegen Ne>
groponte auf das Freigebigste unter,
stützte; Andreas P. ragte zu seiner Zelt
auf wissenschaftlichem Gebiete hervor;
Iranz P. spielte als Gesandter in den
Angelegenheiten der Republik mit Papst
Pau lV . eine hervorragende Rolle, und
Joseph P. war in den letzten Tagen der
Republik auf publicistischem Gebiete thä»
tig. Unser in Rede stehende Nikolaus P.
erhielt im Seminar zum hl. Cyprian auf
der Insel Murano, das unter der Leitung
deS OrdenS der Somasker stand, eine
sorgfältige Erziehung, welche vornehm»
lich der auf wissenschaftlichem Gebiete
ausgezeichnete Johann Anton M o sch ini
überwachie. Nach beendeten Studien trat
P. in das öffentliche Leben, und zwar in der
Stellung als Municipal-Affessor, welche
ihm der Gemeinderath von Venedig über>
tragen hatte. I n derselben entwickelte er
eine ebenso umsichtige, als namentlich in
der Freihasen-Angelegenheit Venedigs
einflußreiche Thätigkeit. Als Venedig und
sein Gebiet wieder an Oesterreich zurück»-,
kam, wurde eine Deputation an den Hof
nach Wien entsendet, um daselbst die
Freigebung des Hafens zu erbitten, da
sonst der Ruin Venedigs unausbleiblich,
war. Kaiser Franz ertheilte im Jahre
1829 dieselbe und an der günstigen <3l>
ledigung dieser für Venedig so wichtigen
Angelegenheit hatte P. den wesentlichsten
Antheil. Einige Jahre später legte P..
da die Angelegenheiten in seiner Familie
seine ganze Thätigkeit in Anspruch nah»
men, seine Stelle nieder, ohne jedoch in
allen wichtigeren Angelegenheiten dem
Gemeinwesen seinen erprobten Rath zu
entziehen. So machte er sich vornehmlich
um das Straßenwesen und um die Hu».
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon