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Priuli 317 Probst
manitäts-Anstalten der Stadt vielfach
verdient. I n allen wichtigW Angelegen
heiten, wenn es ersprießliche Neuerungen
zur Förderung des öffentlichen Lebens
galt, war er mit Schrift und Wort thä
tig; ein Freund der schönen Künste,
schrieb er Concurse aus in der Malerei,
Bildhauerei und Kupferstecherkunst! er
war Mitglied deS Athenäums von Ve
nedig und Vice-Präsident deS neunten
Kongresses der italienischen Gelehrten.
Das Vertrauen, das P. von Seite der
Bevölkerung genossen, war so groß, daß
sie ihn an die Spitze des Gemeinwesens
berief, welchem Rufe jedoch P. feiner
anderweitig vielfachen Geschäfte wegen
nicht folgen konnte; doch nahm er bei
besonderen Angelegenheiten wichtige Ms»
sionen an und begab sich im Jahre 1850
dem Rufe des Ministeriums folgend, als
Vertrauensmann nach Wien, wo er in
den Angelegenheiten der inneren Ord»
nung seines Vaterlandes auf das Er»
folgreichste thätig war. Ein unauölösch.
liches Andenken aber stiftete er stch durch
die Sorgfalt, welche er den Wohlthätig.
keits< und anderen Humanitätö'Anstlllten
widmete. Schon bei seinen Lebzeiten
spendete er denselben ansehnliche Sum>
inen, welche er durch seine letztwilligen
Verfügungen um ein bedeutendes ver>
mehrte; so verschrieb er dem Asyl für
kleine Kinder 60.0(10 österreichische Lire,
den Armen seiner Pfarre 1000 Lire, der
Commission für öffentliche Wohlthätig-
keit in Venedig ein Capital von 6000
Lire. welche zwölf Jahre nach Pr iu l i ' s
Tode der Erbe auszubezahlen' hatte, in
der Zwischenzeit hatte derselbe alle Jahre
einen Betrag von 290 Lire zu entrichten;
dem Civilspitale in Venedig 40.000 Lire;
dem Communalspitale inDolo 4000 Lire;
außerdem noch mehrere geringe Summen
zu anderen frommen und wohlthätigen Zwecken. P. wurde für seine mannig'
fachen Verdienste mit dem Orden der
eisernen Krone ausgezeichnet. Von seinen
im Drucke erschienenen Arbeiten sind an-
zuführen feine im Jahre 1840 öffentlich
gehaltene Nede: „<3«F?l asi/» «'»
«'« 1?sns2la",' — im Jahre 1,842: <^
«t«7l'i«i cksF?«^ ,«H' ii'l'n/«N2!l<5"; — im
Jahre 1843: „Dstt« /<?ä!l ck«? oa«ts
t??««sWa Haicill" — und im Jahre
1844: „AH» necsszüH <A' mamiems?'«?
F?l' l^«e?l ln/anti?« e« I^önssza". Der
edle Menschenfreund starb tief betrauert
im Alter von 62 Jahren.
I.'Omnil>ii» (Venezianer Blatt, 4«.) 1333,
I>. 178: „8u,N' iu»uLur»,2illus äel busto äi
Nieols ?«uli". — Porträt. Unterschrift:
VuLto äol oanto Moolü VriuU. tt. HeKe/-
l«ta <UL. ?rsm. Ut. ^i«r t835 (VoueälF,
8°.).
Probst, Johann (Bildhauer, geb.
zu Sterzing in Tirol um 1760, To-
desjahr und Ort unbekannt). Besuchte
die Akademie der bildenden Künste zu
Wien, wo sich unter der Leitung Ha»
gen au eis sNd. VII . S. 193) sein
Talent entwickelte. Hierauf ging er, um
sich zu vervollkommnen, nach Venedig
und von dort nach Innsbruck und No>
tzen. Der als Kunstmäcen bekannte Kar-
dinal und Fürstbischof von Gurck, Franz
Altgraf von Salm-Reifferscheid.
Krautheim, berief ihn nach Klagen,
fürt, wo P. in dessen Auftrage mehrere
bedeutende Bildhauerarbeiten ausführte.
Von hier auö begab er sich um 1802
uach Salzburg, wo er noch um 1820
ebte. Seine bedeutendsten Werke sind:
,M Knnz»bnch»e", Gruppe von 10 Fi.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon