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Trauerspiele, die er schon mit 14 oder
18 Jahren schrieb — verdammte, mt>
rönnen. Unter seinen Poesien ist außer
einem Epos: Me Mll«Mn", besonders
ein morgenländisches Gedicht zu beach»
ten, „Mg Gebet" betitelt, welches wegen
seiner unvergleichlichen Schönheit schon
von drei Meistern in Musik gesetzt wurde.
Was P.'s fachschriftstellerische Thätigkeit
anbelangt, so bewegt sich dieselbe beson»
ders auf dem Gebiete der Geschichte,
Alterthumskunde und Numismatik. Vor»
nehmlich auf diesem letzteren war es ihm
vergönnt, Ausgezeichnetes zu leisten.
Durch seine weiten Reisen in Griechen»
land und dem Oriente wurde er in den
Stand gesetzt, sich mit geringen Mitteln
eine große Sammlung, hauptsächlich
griechischer Münzen anzulegen und seine
gründliche wissenschaftliche Bildung, wie
seine überaus große Belesenheit in numis»
matischen Schriften halfen im Schlüsse
und Folgerungen zu ziehen, welche so»
wohl die Forschungen eines Gckhel,
Mionnet, Bor re l und vieler An»
derer ergänzten, als auch Irrthümer
berichtigten. Von P. erschienen außer
einigen selbstständigen Werken auch
sehr viele Artikel und Abhandlungen
in Fachblattern. Die Titel seiner selbst,
ständigen Werke sind: „ Denkwürdig kei-
im nns dem Nbln des Mdmanchliüs Für-
sten Aar! mn Zchmarzenbelg" (Wien
4822); eine neue Ausgabe dieses Werkes
wurde von P.'s Sohne mit einer Vor»
rede von P. selbst veranstaltet, welche
mit dem Porträt deS Fürsten in Stahl»
stich und einer Abbildung der von Kaiser
Franz l . dem Wrsten gewidmeten Me>
daille in Gilberdruck sn isiisk ge>
schmückt ist (Wien 1861. Braumüller.
Fb.); — „Erinnerungen ull5 Ggypteil und
Mnnasieti", 3 Bands (Wien 1329 bis
183t); — „Nn« Tlmb Wischen den
o. Wurzbach, biogr.Venk deZ Nil« (Wien 1831, mit
1 Karte, in gr. Imp. Fol.)i — „New
in's h. Nnd. 2m Ichn 5829« (Wien 1831)>
dieses Werk wurde zweimal in's öechlsche
überseht, und zwar zuerst von Martin
Hoffmann und später von Johann
Thomas Novaöek; — „schreiben an
"* nb« den H«W nun NeichSStadt" (Frei.
bürg 1833); — „Denkwürdigkeit!!! nni>
N5 dem Grient. A«2 Znünz
Münch", 3 Bände (Stuttgart 1836 bis
1837. 12".). dieses Werk enthält P.'S
Briefwechsel mit seinem Stiefvater Iu»
lius Schneller; — „Meine Schritten",
7 Bande (Stuttgart 1342—1344. Ed.
Hallberger, gr. 8".); — „Geschichte l,lZ
Flcheitlkamptes der Giiecheo" (Wien 1848),
dieses auf Kosten der kais. Akademie der
Wissenschaften gedruckte Werk wurde —
wie die Presse in Nr. 311 vom Jahre
1861 erzählt — im Jahre 1882 verbo-
ten und befand sich unter den Schlössern
der Polizei, wenn es nicht unter die
Stampfen in einer Papiermühle hat
wandern müssen; denn Gervinus be-
dauert im 8. Bande feiner „Geschichte
des 19. Jahrhunderts", der Griechen-
lands Freiheitstämpfe behandelt, daß
er dasselbe nicht benutzen konnte. 1367
bis 1368 erschien eine neu umgearbeitete
Ausgabe desselben Werkes, in welcher
insbesondere P.'s diplomatische Leistun»
gen und Verbindungen Beachtung ver.
dienen. Von P.'s in Zeitschriften und
Sammelwerken abgedruckten Arbeiten
sind besonders anzuführen in der
„Oesterreichischen mi l i tar i scheu
Zeitschrift" vom Jahre 1318 Schil-
derungen der Schlachten von Ligny,
Quarre BraS und Waterloo, durch
welche er mit einem Male sich den Ruf
eines geistreichen militärischen Schrift»
stellers errang. In der „Sreiermar.
'.5. Iänmr 5572,) 23
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Podlaha-Prokesch, Band 23
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Podlaha-Prokesch
- Band
- 23
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 426
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon