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Pucher 44
(ebd. t734). P. starb lang
nack Aushebu»g seines Ordens im Alte
von 8l Jahre».
C), Vio>irapbisch>litc«rifchrL Handwörterbuch
zur Geschichte der cineten Wissenschaften (Leip<
zi>, <«r>i», I . Amkr. Narth, Lei. ««,) Vd, I I ,
Pucher, Andreas (Humanist, geb
a»s der Tilmisch-Mühle beiLeibnih in
der Cteiermcivk 23. November 1743
gest. ;n Giah 23. Juli 1803). Der
Sohn eineü Müllers, besuchte die deut
schen Schulen in Leibmtz, das Gymna
snim in Grab und begann, dem Willen
seiner Tl!ern folgend, das Studium de
Theologie daselbst. Bereits hatte er di
niederen Weihen empfangen, konnte fich
aber doch nicht entschließen, !n einen
Stande zu bleiben, für de,i er keine Nei
gung empfand. So verließ er gegen dei
Willen seiner Eltern den geistlichen Stand
und begab sich mit einer Abfertigung uo>
8Ul> fl., die ihm scine Mutter gegeben
nack Wien, >vo er daü Studium der
Rechte vollendete. Vr hatte sich kümmer
lirl, durch Nnterricht^riheilen fortgebracht
trat dann bei dem Hcfkriegörathe in den
Staatsdienst, wurde nach abgelegter
Audituiiatüprüfung Auditor bei dem Kü-
rassiel.Negimcnte Podstatzky üüd kam
darauf in gleicherNgenschaft zumDrago-
ner.Negimente Großherzog uon Toscana i
da er sich aber bei seiner Neigmig für
wissenschaftliche Beschäftigung in seinem
Stande nicht behaglich fühlte, beuükle er
die nächste Gelegenheit, in Cwildienste
zu übertreten. So wurde er zunächst
MagiitlatSratl) in Orah, nach drei Iah-
ren Burgamtmaim zu Villach, bald dar-
aus Oberamtmanü zu Wolföberg; im I .
l79l Gubernialrath und Staatsgüter.
Administrator zu Klagenfurt und im Jahre 1793 Kreiöhauptmann zu Juden»
bürg, Auf diesem letzteren Posten hat er
sich als Schulmann und Humanist in
des Wortes vollster Bedeutung ein blei>
bendes Andenken gestiftet, Die Nr;iehung
der Jugend und die Förderung der
Volksbildung in seinem Kreise ließ er sicb
di? angelegentlichste Sorge scin. Nr bc-
suchte oft persönlich die Schulen, um den
Unterricht nach allen Richtungen zu übe»
wachen. Er führte im ganzen Kreise di:
Sonntagüschulen wieder cin, welche durch
Sorglosigkeit eingegangen waren. I n
der Iudenburgec Hauplschulc lieh er in
halbjährig erscheinenden Programmen
öffentliche Nachricht uon dem Zustande
der Schule geben. Am l. Juni 1795
erließ er ein Circular über das Schul»
wesen seineü Kreises, wclchcü ciu in der
Geschichte deö Unterrichts i» Oesterreich
denkwürdiges Actcnstück bleib!. Aber
auch in anderer Weise bewährte sich P.
alü tüchtiger Kreiüuorstand, so im Jahre
1797, als die französische» Heere in die
Steiecmark einfielen, bei welcher Vclegen»
heit er auf seinem Poston ausharrle,
durch einenAuühilftfond den vom Feinde
geplünderten Gegenden eigiebigo Hilf»!
brachte uud durch eutschiedeucü standhaf»
te« Auftreten salbst dem Feinde Achtung
>ib!rotzte. Im Jahre t7l)7 kam er alü
wirklicher Vubeinialrath nach Grah, wc>
er bin an sei» im Alter von li<> Jahren
erfolgtet Lebe»Se,ide da^> Studienreserat
eitete. P,, ciu vielseilig gebi!dc!er Mann,
war cmch literalisch thätige sein Bio>
graph gibt leider nur sehr oberflächliche
Nachrichten nach dieser Richtung und
meldet, daß P. einige Vroschilien, unter
anderen eine über da«5 Wettelläuten,
inen Dialog, betitelt: „Der Ochs, ll-srl
nü MenZch". dann mehrere Theaterstücke
ind i,i den letzten Jahren seine»? Lebens
erschiedenea über Frzie
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Prokop-Raschdorf, Band 24
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Prokop-Raschdorf
- Band
- 24
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 450
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon