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Pucho 6
gepflegte Fußwunde nöthigte ihn An»
fangözu einem längeren Urlaube, und
da der Fuß steif blieb, endlich in den
bleibenden Ruhestand zu treten. Seit
Frühjahr 1889 ist Freiherr P. mit Anna
geb. Schulz, Tochter des f. k. Obersten
Karl Schul; vom 21. Infanterie>Negi>
mente, vermalt und jetzt Vater dreier
Kinder: Anton. Leocadie und Karl ;
er lebt meistens auf dem Gute Vikal in
Ungarn, mit Landwirthschaft beschäftigt,
ein in der ganzen Umgegend hochge-
schntzter, bewährter Helfer und Rathgebyr
der Bedrängten.
Pucho, Stephan von.
siehe:
Warczl)-
bllNyi von Pucho, Stephan s^Nd. XVI,
G. 423). Im „Oesterieichischen Pan»
theon' (Wien 1831. 8«.) Bd.lII, S.69,
«ischeint Pucho von Malczybanyi
irrig als Marczybangi.
Pucic, Qrsato, siehe:
Pgzza, Orsato
>^S. 183 deS 23. Bandes.
Puechberg, Mathias, siehe.' Puch
berg, Joseph Mathias.
Pllchler, Benedict Freiherr von
(Schriftsteller, geb. zu Wien um
1797, gest. ebenda 9. October 1842),
Der Sohn eines höheren Staatsbeamte»
— sein Vater Kar l Iosevh war Hof»
rath in der ungarischen Hofkanzle, —
erhielt er seine Erziehung in der There.
finnische» Ritter-Akademie. Nach Beendi.
gung seiner Studien trat er in kein
Staatsamt, sondern blieb, wie unsere ^ Puchler
eine Leibrente von 10l)0 fi. jährlich, und
zwar für das Privilegium der von seiner
Familie in Wien eingeführten Portchai«
scn, daS sind nämlich Trcigscssel, in wel-
chen sich namentlich früher in Wien Viele
durch die Straßen tragen ließen. Aber
Quelle berichtet, ein nach Zerstreuung
jagender Gentlemen, der den Becher der
Freude und des sinnlichen Vergnügens
mit vollen Zügen schlürfte und leider oft
aus trüben Quellen schöpfte. Später,
als die materiellen Hilfsquellen erschöpft
waren, trieb ihn die Nothwendigkeit, sich
um Subsistenzmittel umzusehen. Er bezog diese Rente kam weniger ihm als
ren zu Gute, die ihm in früheren Tagen
Geld vorgestreckt und nun sein Einkorn»
men in Anspruch nahmen. So warf er sich
auf die Schiiftstellerei. von der er, ohne
Talentdazu,kümmerlich lebte. Erstarb alb
Bettler, mehrere Tausend Gulden Schul,
den hinterlassend, Tr hatte die letzte!,
Jahre ganz zurückgezogen in der ärmlichen
Wiener Vorstadt, genannt „Magdalenen.
gründ", bei einer Trödlerin gewohnt, und
oftnurtrockenesVrot gegessen, Nach seinein
Tode fand man in der düsteren unfreund.
licheü Kammer eine große Anzahl Manu»
scripte, lheilö dramatische, theils prosaische
Arbeiten. Nur der geringste Theil dcwuli
wurde gedruckt', einige seiner Theater,
stücke wurden auch im Theater nn dc,.-
Wien aufgeführt, abcr bald wieder zu»
cückgelcgt. Voü seine» Arbcilen sind im
Drucke erschienen:
(Wien 1831), anlnhlich der Krönung des
damaligen Kronprinzen Ferdinand
zum König von Ungarn hercnisgegcbe!,' —
iMn Frn»> I.", 3 Bände
(Wien 1841, 8«.. mit 3 Viidern), ein
Werk ohne Kritik, nach dem gege»w5l!i>
gen Stande der Geschichtsforschung kaum
als Qlielle»mnterial bem'chbar' - ,Hn-
5 ZnlMrii" (Wien
1819 Leipzig, Li
sollen zwei Vändchm 8".), Noch
„Romantischer
Schauspiele" erschienen sein, doch gelang
es mir weder das Werk noch den Titel
aufzufinden. Die edlere Säwnliteratur.
wie sein Biograph schreibt, versagte ihm
den Titel eines Genossen, nur in den
untersten Sphären war er geduldet, und'
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Prokop-Raschdorf, Band 24
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Prokop-Raschdorf
- Band
- 24
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 450
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon