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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Prokop-Raschdorf, Band 24
Seite - 96 -
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Purkynö 96 Purkynö pharmakodynamischen Wirkungen des KampherS. der Muskatnuß, der Bella donna, die er meist an sich selbst prüfte, und die Entdeckung continuirlicher, durch Wimperhaare erzeugter Flimmerbewe gungeu an den Schleimhautftäämi des Uterinsysicmö. der ReSspirationsolgane und dcr Nasenhöhle bei höheren Thier classen und beim Menschen; ferner seine Arbeiten über die Befruchtung der Pflanzen und über die menschliche Sprache, über eigenthümliche akustische Er scheinungen, über künstliche und natür liche Verdauung (1838); er ließ tiefe Blicke in, den mikroscopischen Bau dir Nerven und Muskeln fallen, entdeckte namentlich die Ganglienkörper der Nerven, dann die Amyloidkörper im Gehirn, lernte schon von Schwann die Zellen als mikroscopische Elemente der Gewebe kennen und lieferte e-ne neue Theorie über die Saugkraft des Herzens. Im Jahre 1836 entdeckte er Infusionsthier, chen im Magen der Wiederkäue-r, im Jahre 1839 brachte er Neues aber die Gleichzeitigkeit der Schallempfindungen. Seine anatomischen und physiologischen Entdeckungen sind so in daS Mark der Wissenschaften eingedrungen, und haben sich an diese Entdeckungen so reiche Gruppen neuer Thatsachen angesetzt, daß man diese einzelnen Schöpfungen seines scharfsinnigen Geistes kaum mehr aus dem Ganzen herauszuholen wagen darf. AuS seiner Schule gingen bedeutende Männer hervor. Schrotter in seiner akademischen Gedächtnißrede auf P. nennt das Breslauec Institut „die Wiege der Histologie". Im Jahre 1880 kehrte P., einem Rufe als Professor der Physio. logie in Prag folgend, nach Oesterreich zurück, wo er bis zum Jahre vor seinem in hohen Alter erfolgten Tode, in Thätig, keit blieb. P. lehrte in Prag nicht nur populäre Anthropologie mit Demonstra. tionen in öcchischer Sprache, sondern hielt auch Vortrage über die Tntwick. lungsgeschichtc des Menschen mit Rück» sichtaufdie Entwicklung der Thiere, ferner über allgemeine und vergleichende Phy> siologie mit theoretischen und praktischen Demonstrationen, alles nicht mehr wie bis zum Jahre 1848 in lateinischer, son- dern in deutscher Sprache, wie solche für den Fortschritt der Wissenschaft zum Vor> trage nothwendig ist. Seine bereits in Breslau verwirklichte Idee eines fthysio- logischen Institutes auch in Prag zu vc» wirklichen war seine nächste Aufgabe. Er wendete sich aus diesem Anlaßc im Jahre 1880 unmittelbar an den damaligen Minister Leo Grafen Thun, dem er in einem ausführlichen Pronwmoria die Wichtigkeit und Nothwendigkeit eines solchen Instituts darstellte. Eü wurde nun die erbetene Anschaffung von acht Mikro- scopen, die Aufstellung eines eigenen Assi» stentcn lDi-. Czermak). eines Auf. wärters, eine jährliche Dotation von 600 ft. und ein Miethzins von 600 bis 1000 ft. sofort genehmigt. P, schritt sogleich an die Ausführung feiner Pläne und schuf zugleich — meist aus GescdeN' ken der eigenen Bibliothek — eine oiitspre» chende Vüchersammlung, Am 6. Qctobcr 188 l wurde die neue Aüstalt. durck welche sich P. in den Annalen der Wissenschaft ein bleibendes Denkmal ge» seht, mit einer aroßm Feierlichkeit eröffnet. Hand in Hand mit P's Lehr» amtsthätigkeit geht seine schriftstellerische, die eine vielseitige und Polyglotte ist, denn P. schrieb in dcntscher, lateinischer, polnischer und öechischer Sprache. Mit an« deren Fach- und Gesinungögenossen. vor» nehmlich mit den Gebrüdern P res l, be> strebte er sich, die bis dahin wenig gepflegte öechische Sprache und Literatur zu heben
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Prokop-Raschdorf, Band 24
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Prokop-Raschdorf
Band
24
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1872
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
450
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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