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98 Purkyn«
Versammlung deutscher Naturforscher m
Aerzte in Karlsbad im Jahr«: 486
sprach, zeigten, wie leicht verschieden
Nationen nebeneinander in Frieden lebe
können, wenn nur Männer wie er da
Wort führen würden. Purkyne w
viel zu sehr Idealist, als daß ihm ein
kurzlebige Politik, wie sie jetzt die öeche
treiben, convenirt hätte, Gr begnügt
sich, Führer auf dem wissenschaftliche!
Gebiete zu sein und strebte nie nach einen
politischen Einflüsse. Er war auch ohn
Poliiik eine Größe, wahrend so viele de
heutigen Tonangeber seines Vaterland«:
ohne diese Nullen sind. — Reifen hat P
nur wenige gemacht. Von Brcslau au
besuchte erBerlin, wo erdurch Goethe'
Empfehlungen Zutritt in die tonangeben
dm Kreise erhielt und mit den beide
Humboldt. Minister Stein, Varn
Hagen v. Ense, Hegel, Rudolph
und anderen ausgezeichneten Mannen
jener Zeit in innige Berührung kam, i,m
durch seine Originalität, ftilien scharfe!
Verstand, seine ausgebreiteten Kenntnisse
verbunden mit seltener Anspruchslosigkeit
sich Freunde für's Leben erwarb. Im
Jahre 4887 hielt er sich durch sechs
Wochen in Paris auf, wo er mit seinen
Fachgenossen, insbesondere mit Flou
rens, in freundschaftliche Beziehungen
trat. Dcis Meer sah er nur an der pom»
merschen Küste und bei Rügen. Die
Alpen und den Süden besuchte er nie,
vornehmlich wohl darum, weil ihm die
Mittel zu solchen Reisen fehlten. Seine
schriftstellerische Thätigkeit ist eine unge-
mein große, doch zersplittert sich dieselbe
vielmehr in periodischen Fachschriften als
sie sich in wissenschaftlichen selbstständigen
Werken concentrirt. Die Titel dieser letz-
teren sind: „Ds s,»am«ls ^^sea^eao
und1823); Versuche M PlMinlWe im Finne.
NlitliM zur NenntniZZ dls FrhenZ in
MnZtcht".2. Aufl. (1. 1819) (Prag 1823,
Calve, 8°.); 2. Bdchn. „Ncne Veitriige zur
N«mti»2L !>« Zcheiis n. 5. w." (Verlin 1828,
Reimer, mit 4 illustr. K. K., gr. 8«.); —
(Lre8lau ^830,
4". maH.), diese Abhandlung erhielt den
M on thyo n'schen Preis! — „
1830, Vo88, 4". maj.), Gra°
tulationsschrift zu Blumenbach's Iu^
biläum; — mit G. Valent in gemein»
schaftlich:
4«. ma,I.), Ergänzungen dazu siehe in
den in periodischen Schrifle» erschienenen
Arbeiten P/sl — „7^?.«//.')' ///,',>/:,' ,/<
^/?is"^ d. i, Lyrische Gedichte des Fried»
ich Schiller, überseht und herausgegeben
lon P„ 2 Theile (Nreülau l«4l, 8".)'.
j863. gr, 8".). Separatabdruck
iis dcr Zeitschrift ,,Ävn"; — ,,.l«,Ä?v«
o^°«a« (Prag 1867. Greger u. Bar-
el, kl. l2«.)i — mit Ed. von Kor-
atzki gemeinschaftlich: „H»« P!,n«l!,t
l>rr !>« m»P5che ZuMlHrilir", 2 Lieferun»
(Breslcnl 184l, Hirt), ein Dreh»
pparat nebst Durcksichtüscheibe und ge>
ruckter Gebrauchsanweisung und 2 Lie-
ruiigen Bildscheiben. Von seinen in
criodischen Fachschriften enthaltenen
bhandlungen sind besonders bemerkens»
erth: in Kastner's „Archiv für die ge>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Prokop-Raschdorf, Band 24
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Prokop-Raschdorf
- Band
- 24
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 450
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon