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Pychowsky Pyrker
Compagnie ihre Aufstellung erreicht hatte,
begann von beiden Seiten ein heftiges
Tirailleur>Feuer, und hier war es, wo P»
von der Kugel eines Bersagliere in
den Kopf getroffen, todt niederstürzte.
Während einer Paust im Kampfe wurde
die Leiche des wackeren Hauptmanns bei
OilLll, ooi-dtl äi Lotto beerdigt, dann be>
gann die Schlacht von Neuem und, wie
sein Nekrolog berichtet, „hatte der Feind
es übernommen, ihm die letzte militä»
rische Ehre zu erweisen", denn die Voll»
kugeln und Granaten flogen mit hohlem
Gepfeife über das frische Grab.
Oesterreich ische militärischeZeitschrift.
Redigirt und herausgegeben von V, S t reff-
l eur (Wien. Staatödruckerei, gr. 8»,) II.Iahr'
gang (l8«I), i.Bcmd, S. 446.. „Nekrolog".
— Der Großvater des obigen Hauptmcmnö
P., Thomas Anton P, (geb. zu Prag
im Iadre 1724), war beeideter Landes-Advo-
cat in Böhmen, erster Syndims und Wirth«
schaftssecretär der Prager Hochschule. Von
ihm erschien bei Gelegenheit seiner Doctor«
Promotion die Inaugural<Dissertation! „Ds
„Oesterreichische ViedermannZ'Chronik" weiß
ihn nicht genug zu rühmen und schildert ihn
a!6 „Patrioten, Unterstüher und Beförderer
aller gelehrten Unternehmungen, die sich auf
die böhmische Geschichte und Literatur be-
ziehen". Nach ihr war er beinahe der Einzige,
der in der wichtigen Uniuersitätsgeschichte
gründlich erfahren war und in diesem Fache
sehr beträchtliche und nützliche Kollektaneen
besaß. s,(De Luca) Das gelehrte Oesterreich.
Ein Versuch (Wien i??L, Ghelen'sche Schrif-
ten, 8°.) I. Vdö. 2. Stück. S, Zi. —
Oesterreichische Biedermanns > Chro >
nik. Ein Gegenstück zum Phantasten» und
Prediger-Almanach (Freiheitsburg ^Akademie
in Linz) 1?88, 8».) Erster (und einziger) Theil,
S. 138,)
Pychowskl), Johann (Tonsetzer,
geb. in Böhmen im Jahre 1818). Die
Nachrichten über diesen Tonkünstler und
Componisten, der jenseits des Oceans
seinen Ruf begründet hat, sind sehr späo lich. Er bildete sich in Prag unier To>
maschek's Leitung in den höheren
Musikstudien aus. Im Jahre 1880 be>
gab er sich nach New'Uork und die doi-
tige Presse schildert ihn als „ausgezeich-
neten Klavierspieler, tüchtigen Theoreti»
ker und denkenden Komponisten".
Neue« Uniueisal'Letikon der Tonkunst.
Angefangen von Dr. Julius Schladevach,
fortgesetzt von Eduard Nernödorf (DreS-
den !8ü?, Nov. Schäfer, gr. 8°.) Nachtrag,
S. 29».
Pyrker von Felfä«9r, Johann Ladis.
laus (Patriarch > Erzbischof von
Erlau, geb. zu Lä,n g h im Stuhlweißen»
burczer Comitate Ungarns 2. Nov. 1772,
gest. zu Wien 2. December 1847). Ent.
stammt einer ungarischen, schon im Jahre
1382 vom Kaiser Rudo lph I I . geadel-
ten Familie. Des Grzbischofs Vater lebte,
nachdem er in den Kriegen unter Mar ia
Theresia mehrere Jahre ehrenvoll
gedient, als Gutsverwaltcr zu Wngh.
Die Kinderjahre verlebte P. im Eltern«
hause, im Jahre 1780 kam er nach Stuhl»
weißmdurg, wo er die unteren Schulen
und dann das Gymnasium besuchte. Auf
der Akademie in Fünfkirchen hörte er die
phylosophischen Studien. Seine Absicht,
Soldat zu werden, opferte erdcm Wunsche
seines Vaters, der ihn für die Laufbahn
im königlichen Civildienste bestimmt hatte.
Nachdem er in Ofen sich längere Zeit —
jedoch vergeblich — um eine Anstellung
beworben, nahm er das Anerbieten, bei
einem italienischen Kavalier in Palermo
als Secretär einzutreten an, und reiste
sofort an den Ort seiner Bestimmung;
aber schon während der Reise, auf welcher
er sichmitdenVerhältnifsendesLandes, in
welchem er fortan leben sollte, bekannt ge>
macht, änderteer seinen Entschluß, benach«
richtigte davon den Edelmann, in dessen
Dienste er treten sollte und kehrte in seine
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Prokop-Raschdorf, Band 24
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Prokop-Raschdorf
- Band
- 24
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1872
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 450
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon